Dietrich August von Adelebsen
Dietrich August von Abelebsen, teilweise auch Abelebse (* 3. Juli 1683 in Adelebsen; † 7. März 1758 in Berlin) war ein anfangs kaiserlicher, danach kurbraunschweigischer, ab 1730 kursächsischer Offizier und General, zuletzt als Kommandeur des sächsischen Infanterieregiments „Prinz Xaver“ im Rang eines Generalmajors. Von Adelebsen besaß in Sachsen die Rittergüter Schieben, Heiligenkreuz bei Naumburg und Hahnenspitze.
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[Bearbeiten] Familie
Dietrich August von Abelebsen entstammte zu der aus dem Göttinger Uradel gehörenden Adelsfamilie von Adelebsen. 1234 wurden urkundlich die Brüder Dietmar und Bodo von Adelebsen auf der gleichnamigen Burg Adelebsen erwähnt.[1] Von Adelebsen Urgroßvater väterlicherseits war der bei der Belagerung zu Göttingen verstorbene Christoph II. von Adelebsen († 1626), sein Großvater Burkhard Christoph von Adelebsen (1613–1673), der 1671 nach einem langen Rechtssteit von Herzog Johann Friedrich von Braunschweig mit allen Adelebsenschen Gütern beliehen wurde. Der kurbraunschweigische General und Inhaber des Dragoneregiments zu Adelebsen, Otto Henrich von Adelebsen (1693–1751) war ein Cousin von Adelebsen.
Dietrich August von Abelebsen war das jüngste Kind des Rittergutsbesitzers, Licentkommissars und Mitglied des Unterhauses in Großbritannien, [Albrecht Ernst von Adelebsen Albrecht Ernst von Adelebsen] (* 14. Oktober 1634 in Adelebsen; † 5. September 1691 ebenda) und dessen 1672 geheirateter Ehefrau Anna Magdalene geb. Bützow (* 6. März 1640 in Witzenhausen bei Kassel; † 13. März 1720 in Göttingen). Von Adelebsen hatte noch acht Geschwister, u.a.:
- Gertrude Sopie von Adelebsen (1674–1739), Chanoinesse in einm hannoverschen Stift ⚭ 1605 Georg Heinrich von Breidenbach († 1728), kurbraunschweigerischer General.
- Magdalene Christine von Adelebsen (1676–?) ⚭ 1709 Geheimrat von zu Lowenstein.
- Friedrich Bodo von Adelebsen (1677–1745) kurbraunschweigischer Offizier, 1720 Obrist, 1734 Wirklicher Geheimrat zu Hessen-Kassel, dort Kammerpräsident, 1739 Wirklicher Geheimratspräsident, Günstling des Königs Friedrich von Schweden.
- Charlotte Elisabeth von Adelebsen (1679–1749), Chanoinesse zu Kappel.
- Henriette Louise von Adelebsen (1687–?) ⚭ Johann Philipp von Schell, kaiserlicher und schwäbischer Kreisrat und Oberfeldkriegskommissar.
Dietrich August von Abelebsen heiratete 1727 Christine Luise geb. von Spörken († 1734 in Hannover). Der Leichnam seiner verstorbenen Gattin wurde nach Adelebsen überführt und in der dortigen Familiengruft beigesetzt. Mit seiner ersten Ehefrau hatte er folgende Kinder:
- Gertrude Melusine Anna von Adelebsen (* Februar 1733; † 15. März 1798 in Braunschweig) ⚭ 1755 [Edmund Georg von Münchhausen Edmund Georg von Münchhausen] (1729–1796), bei der Hochzeit hessen-kasselscher Kammerjunker und Assessor bei der Generalkriegskommission, später Geheimer Rat und Oberhofmarschall.
- Friedrich von Adelebsen (* 18. Juni 1728 in Hannover; † 15. Oktober 1791 in Adeleben), lernte auf der sächsischen Fürstenschule in Schulpforta, studierte anschließend in Leipzig und Göttingen Jura, Hof- und Kammerjunker, Oberhauptmann, hessischer Obrist-Lieutenant, zuletzt Obrist in der Fußgarde, 1790 Generalmajor ⚭ 1749 Eva Wilhelmine geb. von Steinberg († 1769), Tochter des königlich-großbritannischen Geheimrats und Großvogtes Ernst von Steinberg (1692–1759), fünf Kinder.
1736 heiratete von Adelebsen in zweiter Ehe Christine Luise geb. von Bodenhausen. Seine zweite Ehefrau starb vor ihm und wurde auf einer seiner sächsischen Rittergüter beigesetzt. Aus dieser Ehe stammte ein weiterer Sohn, der früh starb:
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Dietrich August von Abelebsen schlug nach seiner Schulbildung eine militärische Laufbahn ein. Er ging anfangs in kaiserliche Dienste, wo er als junger Offizier zwischen 1708 und 1709 im Rang eines Leutnants Oberadjutant bei dem kaiserlichen General der Kavallerie, Albrecht Ernst II. Fürst von Oettingen war.
Danach wechselte von Adelebsen in die kurbraunschweigische Armee, wo er 1710 Kompaniechef im Rang eines Hauptmannes im Elzischen Dragonerregiment. Dreizehn Jahre später, 1723 erhielt er seine Beförderung zum Major und wurde damit Stabsoffizier im Pompietinischen Dragonerregiment. Hier diente er weitere sieben Jahre und quittierte dort 1730 den Dienst.
Im gleichen Jahr kam von Adelebsen nach Sachsen, wo er als Regimentskommandeur des Prinz-Xaverschen Infanterieregiments wurde, dessen Stab sich in den 1730er und 1740er Jahren in Naumburg befand. Gleichzeitig erhielt er sein Patent als Obrist (Oberst). In dieser Dienststellung wurde er zum Generalmajor befördert.
1734 verkaufte von Adelebsen nach einem jahrelangen vorangegangenen Gerichtsprozess sein Rittergut Brokeloh für 37.200 Taler. 1745 kam er aufgrund des Todes seines Bruders Friedrich Bodo in den Besitz der Hälfte der Güter der Familie Adelebsen. Nach dem Tod seines Cousins, dem General Otto Heinrich von Adelebsen, war von Adelebsen schließlich alleiniger Besitzer alle Familiengüter. Diese Güter hatten bereits 1740 einen nicht unerheblichen Zuwachs erhalten, als der König Georg II. anfangs erst seinen General Otto Henrich von Adelebsen belehnte. Dabei bestimmte der König, dass wenn dieser ohne männliche Erben sterben sollte, erst von Adelebsens Bruder Friedrich Bodo, dann von Adelebsen selbst den Feldzehnten über zwölf Hufen des Landes um den Stift Lippoldsberg erhalten solle.
Von Adelebsen starb im 75. Lebensjahr während eines Aufenthalts in Berlin. Er wurde in der Neustädter Kirche in Hannover in einem Gewölbe beigesetzt.
[Bearbeiten] Literatur
- Rudolf Eckart: Geschichte von Adelebsen: nach archival. Quellen, Digitalisat auf Google Books
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Das Adelsgeschlecht Adelebsen, Onlineartikel auf www.rambow.de.