Curt Stecher

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Carl Curt Stecher, auch Karl Kurt Stecher (* 1840; † 24. Dezember 1900 in Dresden) war ein deutscher Arzt und Mediziner, viele Jahre auch als Militärarzt in der sächsischen Armee, zuletzt im Rang eines Generalarztes. Er war Standortarzt der Garnison Dresden und Chefarzt des Militärkrankenhauses in der Albertstadt

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Curt Stecher heiratete am 11. Oktober 1873 Elise Anna Sophie geb. Lembke (* 1854; † 1. Dezember 1936 in Dresden).[1] Stechers Witwe zog nach dem Tod ihres Mannes in eine Wohnung in der Pulsnitzer Straße 1,[2] engangierte sich in der Wohlfahrt und erhielt die bronzene Carolamedialle, wohnte Anfang der 1920er Jahre bis zuletzt am Albertplatz 10.[3] Das Ehepaar Stecher hatte folgende Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Stecher studierte nach seinem Schulbesuch Medizin an der Universität in Leipzig und promovierte zum Dr. med. (Doktor der Medizin). Danach entschied er sich für eine militärische Karriere als Militärarzt in der sächsischen Armee, wo er bereits als Unterarzt wirkte.

Stecher erhielt sein Patent als Assistenzarzt mit Secondé-Lieutenantsrang am 4. Mai 1866, kurz vor dem Ausbruch des Deutschen Krieges und begann seine militärische Laufbahn im 11. Infanterie-Bataillon im vogtländischen Plauen. Das Bataillon war Bestandteil der 3. königlich-sächsischen Infanterie-Brigade "Prinz Georg". Ein weiteres Bataillon (10.) und der Brigadestab befand sich ebenfalls in Plauen. Die anderen beiden Bataillone waren in Oelsnitz (9.) und Reichenbach (12.) stationiert.

Nach dem Krieg wurde Stecher bis 1868 als Assistenzarzt in das 8. Infanterie-Bataillin nach Zschopau versetzt. Noch im gleichen Jahr wurde er als klinischer Assistent in das Jakobshospital der Universität Leipzig kommandiert, wo er bis zum Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieg 1870 blieb. In dieser Zeit wohnte er in Leipzig in der Rosenthalgasse 10.[7] Am 15. Oktober 1871 zum Assistenzarzt mit Premier-Lieutenantsrang befördert, nahm Stecher als Militärarzt im 1. (Leib-)Grenadier-Regiment Nr. 100 am Frankreichfeldzug teil. Nach dem Krieg wurde er zum Kadettenkorps nach Dresden kommandiert, wo er bis 1872 blieb. In Dresden zog Stecher in die Ritterstraße 3, die direkt an der alten Neustädter Infanteriekaserne und am Kadettenhaus war.[8]

Am 26. April 1872 wurde Stecher im Kadettenkorps zum Stabsarzt 3. Klasse befördert. Im gleichen Jahr zog er in die Amalienstraße 29.[9] 1873 wurde er als Batillonsarzt des 3. Bataillons in das 2. Grenadier-Regiment Nr. 101 versetzt und zog in die Kasernenstraße 8.[10] 1874 wurde er dort zum Stabsarzt 2. Klasse erhoben, 1876 dann zum Stabsarzt 1. KLasse. Im gleichen Jahr zog er in die Querallee 15.[11] Am 5. April 1881 wurde Stecher - weiter im Grenadierregiment 101 dienend - dort zum Oberstabsarzt 2. Klasse befördert.[12] 1884 zog er in die Antonstraße 4.[13] Am 20. August 1887 erhielt Stecher dort auch den Charakter eines Oberstabsarztes 1. Klasse und erhielt als solcher am 20. November 1888 auch den etatmäßigen Rang im Grenadierregiment, wo er 20 Jahre lang, bis 1892 als Militärarzt wirkte. Im gleichen Jahr zog er in die Bautzner Straße 3.[14]

Im gleichen Jahr wurde Stecher vom damaligen sächsischen Kriegsminister Paul Edler von der Planitz zum Garnisonarzt von Dresden und zum Chefarzt des Garnisonlazaretts ernannt. Dadurch zog er mit seiner Frau in eine Dienstwohnung im Administrationsgebäude des Militärkrankenhauses in der Albertstadt in der dortigen Marienallee.[15] Gleichzeitig wurde er mit der Wahrnehmung des divisionsärztlichen Dienstes bei der 1. königlich-sächsischen Division Nr. 23 beauftragt, weiter im Rang eines Oberstabsarztes. 1894 wurde er zum Divisionsarzt der 3. königlich-sächsischen Division Nr. 32 ernannt.[16]

Am 19. April 1896 erhielt Stecher vom sächsischen König Albert den Charakter eines Generalarztes 2. Klasse. Mit dem gleichen Patent von 1896 wurde er 1897 zum Korpsarzt des 1. königlich-sächsischen Armeekorps bei der Sanitätsdirektion der sächsischen Armee ernannt. 1899 wurde Stecher zum Abteilungschef im sächsischen Kriegsministerium ernannt. Im gleichen Jahr zog er in die Tieckstraße 25.[17]

Am 3. November 1900 wurde Stecher auf sein Ersuchen vom sächsischen König als Generalarzt z.D. (zur Disposition) mit der Zahlung der gesetzlichen Pension und der Erlaubnis des Tragens der Uniform in den Ruhestand verabschiedet.[18] Bei seiner Verabschiedung aus dem aktiven Dienst in der Armee erhielt Stecher für seine Verdienste vom sächsischen König mit dem Komturkreuz des Albrechtsordens einen der höchsten Ordensstufen des Königreiches Sachsen. Da Stecher erst Ende Dezember 1900 starb, ist er noch im Dresdner Adressbuch von 1901 verzeichnet.[19]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf Ancestry
  2. Adressbuch Dresden 1902, S. 785, SLUB
  3. Adressbuch Dresden 1936, S. 925, SLUB
  4. Datensatz auf Ancestry
  5. Adressbuch Dresden 1943/44, S. 954, SLUB
  6. Datensätze der Kinder auf Ancestry
  7. Adressbuch Leipzig 1869, S. 344, SLUB
  8. Adressbuch Dresden 1872, S. 332, SLUB
  9. Adressbuch Dresden 1873], S. 346, SLUB
  10. Adressbuch Dresden 1874, S. 362, SLUB
  11. Adressbuch Dresden 1877, S. 394, SLUB
  12. Adressbuch Dresden 1882, S. 403, SLUB
  13. Adressbuch Dresden 1885, S. 465, SLUB
  14. Adressbuch Dresden 1889, S. 590, SLUB
  15. Adressbuch Dresden 1893, S. 731, SLUB
  16. Adressbuch Dresden 1895, S- 791, SLUB
  17. Adressbuch Dresden 1898, S. 614, SLUB
  18. Deutsche militärärztliche Zeitschrift: Vierteljährliche Mittellungen aus dem Gebiet des Militär-Sanitäts- und Versorgungswesens, I.-49. Jahrgang, 1872-1920, E. S. Mittler & Sohn, 1900, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 678
  19. Adressbuch Dresden 1901, S. 759, SLUB
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