Café Prag

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Café Prag 2012
Altmarkt mit „Café Prag“ im Winter 1968
Innenansicht 1967
Schriftzug

Das Café Prag war ein beliebtes Varieté und Café mit Tanz, in der Innenstadt. Es befand sich an der Seestraße 8–10, Innere Altstadt unweit des Altmarkts.

Das Gebäude, des Café Prag wurde von Johannes Rascher entworfen und von 1953 bis 1956 im Stil des sozialistischen Klassizismus mit neobarocken Anklängen erbaut und 1956 eröffnet.

Seinen Namen verdankt das Café Prag (ebenso wie das Haus Altmarkt) der Dresdnerin Ingeborg Wlczek. Sie hatte im April 1956 einen Namenswettbewerb gewonnen, den Stadt, Chefarchitekt Herbert Schneider und die Sächsische Zeitung im Februar ausgeschrieben hatten.[1]

Im Sommer eröffnete die HO zunächst die Mokkastube und der Schnellimbiss im Neubau, im Dezember folgte das Tanzcafé.[2] In den 1960er Jahren erlangte das Café Prag Bekanntheit als Varietétheater. Beim Publikum besonders beliebt waren die Auftritte der Conferenciers O. F. Weidling, Eberhard Cohrs und Günther „Günthi“ Krause. Des weiteren Günter Hörig (Jazzpianist und Professor an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“), Uve Schikora mit seiner Combo, auch Benny Schenk, der Leiter des „Benny Baree Quintett“ (Berlin), Susi Schuster und die vier Brummers.

Nach der politischen Wende nutzten eine Diskothek und ein Restaurant die Räumlichkeiten. Von Mitte August 2012 bis Dezember 2013 baute die Patrizia Investmentmanagement GmbH das leerstehende Café zu einer Markthalle um. Auf etwa 4000 Quadratmetern entstanden rund 30 Marktstände, ein angrenzender Neubau im Innenhof beherbergt nun vor allem gastronomische Angebote. Die Umgestaltung planten die Dresdner Architekten Kretschmar + Dr. Borchers. Der Bau kostete rund zehn Millionen Euro.[3]

Die historischen Räume des Cafés Prag, etwa der Saal mit der Galerie zur Seestraße, blieben denkmalgerecht erhalten. Der breite Treppenaufgang wurde saniert. Auch ein Wandgemälde des Dresdner Malers Hans Kinder, das unter einer Abdeckung verborgen war, wurde wieder sichtbar gemacht und restauriert.

Weil die Stände im Erdgeschoss nicht so gut wie erwartet liefen, kündigte der Café-Prag-Betreiber, die Patroffice Markthalle Betriebs GmbH, im September 2015 den verbliebenen fünf Mietern. Auf der EG-Fläche von rund 700 Quadratmetern sollte im Frühjahr 2016 ein Aposto-Restaurant eröffnen, das mediterrane Speisen anbietet.[4] Im September 2016 eröffnete in den Räumen eine Spielbank der Sächsischen Spielbanken GmbH. [5]

[Bearbeiten] Quellen

  1. Bettina Klemm: „Wie ich Café Prag und Haus Altmarkt ihre Namen gab“. In: SZ 25.9.2013. Bettina Klemm: 90. Geburtstag im Café Prag. In: SZ 11.8.2014.
  2. Nora Domschke: „Wie alt ist der Altmarktkeller wirklich?“ In: SZ 3.11.2017
  3. Die 50er Jahre leben im Café Prag wieder auf. In: SZ 6.12.2013.
  4. Jana Mundus: Im Januar beginnt der Umbau im Café Prag. In: SZ 11.12.2015, S. 11
  5. Es werde mehr Licht am Café Prag. In: SZ Online, 9.3.2017

[Bearbeiten] Weblinks

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