Albert Engelmann

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Albert Engelmann

Albert Alexander Engelmann (* 11. März 1832 in Zauckerode, heute ein Ortsteil von Freital; † 21. Januar 1897 in Dresden) war ein sächsischer Ingenieur, Bergdirektor und Konsul von Chile.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Albert Engelmann studierte nach seiner höheren Schulbildung von 1852 bis 1854 am Dresdner Polytechnikum Ingenieurwissenschaften und Bergwesen und schlug danach eine berufliche Karriere ein, die ihn zum bis Bergingenieur und Bergdirektor brachte. Engelmann war seit 1870 wirkliches Mitglied der Naturwissenschaftliche Gesellschaft ISIS. Er vermachte nach seinem Tod einen Teil seiner Sammlung, u.a. sogenannte "Holzblumen" (flores de palo oder Rose de Palo) aus Süd- und Mittelamerika.[1]

1876 wird Engelmann im Bericht über die Verwaltung der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft in Dresden als Bergdirektor aufgeführt, der in Dresden wohnt, allerdings fehlt er bis 1880 in den Dresdner Adressbüchern. 1876 schenkte Engelmann dem Dresdner Münzkabinett eine Münze aus Amerika sowie im gleichen Jahr dem mineralogisch-geologischen Museum Mineralien.[2] Im Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen im Königreich Sachsen von 1879 wird Engelmann als Bergingenieur erwähnt. Er stiftete 1878 der Freiberger Bergakademie für deren mineralogische Sammlung einige Mineralstufen.[3]

Engelmann ist erstmals 1881, nach der Beendigung seiner Tätigkeit als Bergingenieur und Bergdirektor im Dresdner Adressbuch als Privatus verzeichnet. Er wohnte anfangs in einer Wohnung im dritten Obergeschoss am Georgplatz 16.[4] Vom 6. bis zum 9. September 1883 nahm Engelmann am dritten Vereinstag deutscher Münzforscher (III. Deutscher numismatischer Kongress) in Wien als Mitglied der Numismatischen Gesellschaft zu Dresden sowie als Mitglied der vom Vereinstag eingesetzten Kommssion teil.[5]

Am 5. Januar 1885 trat Engelmann in den Sächsischen Altertumsverein in Dresden ein.[6] Als Mitglied im sächsischen Altertumsverein diente er ab 1890 mehrere Jahre als Schatzmeister.[7] Engelmann war seit mindestens 1885 auch ein Unterstützer des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg.[8] Noch im gleichen Jahr wurde Engelmann Konsul der Republik Chile und zog in eine Mietwohnung im zweiten Obergeschoss in der Mosczinskystraße 1e,[9] nach der 1888 erfolgten Umnummerierung der Straße die spätere Hausnummer 7.[10]Ab 1885 ist Engelmann in den Adressbüchern auch immer als Bergdirektor a.D. (außer Dienst) aufgeführt. Als offiziell von Chile ernannter Konsul war Engelmann zur Wahrung der Interessen der Angehörigen der Republik Chile und des chilenischen Handels mit dem Königreich Sachsen verpflichtet.

1891 zog Engelmann in die Portikusstraße 6, dort in eine Wohnung in der ersten Etage, wo sich auch das sächsische Konsulat der Republik Chile befand.[11] Er lebte dort bis zu seinem Tod.[12] Engelmann starb nach langem krankheitsbedingten Leiden vor Vollendung seines 65. Lebensjahres. Er vermachte seine umfangreiche Sammlung an Mineralien und seltenen Pflanzen verschiedenen Museen und Vereinen im Königreich Sachsen, so u.a. der mineralogischen Sammlung ein Jadeteil aus Spanien und verschiedene Handwerksarbeiten von indigenen Stämmen aus Guatemala.[13] Seine umfangreiche Münzsammlung von zirka 1000 Münzen vermachte Engelmann der Numismatischen Gesellschaft zu Dresden, die diese in mehreren Auktionen 1899 versteigerte.[14]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Gesorbene Mitglieder in: Sitzungsberichte und Abhandlungen der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft Isis in Dresden, 1895, Digitalisat auf Google Books, S. 7 und 12
  2. Bericht über die Verwaltung und Vermehrung der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft zu Dresden in den Jahren 1876/77, 1878, Digitalisat auf Google Books, S. 32 und 37
  3. Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen im Königreiche Sachsen, 1879, Digitalisat auf Google Books, S. 234f.
  4. Adressbuch Dresden 1881, S. 109, SLUB
  5. Blätter für Münzfreunde, Monatsschrift für Münz- und Schaumünzkunde, Band 2, 1882, Digitalisat auf Google Books, S. 1021
  6. Neues Archiv für sächsische Geschichte und Altertumskunde, Band 6, 1885, Digitalisat auf Google Books, S. X
  7. Jahresbericht des Königlich Sächs. Alterthums-Vereins über das Zweiundsiebstigste Vereinjahr, 1896/97, S. 12
  8. Anzeiger der germanischen Nationalmuseums, 1886, Digitalisat auf Google Books, S. 126
  9. Adressbuch Dresden 1886, S. 89, SLUB
  10. Adressbuch Dresden 1889, S. 131, SLUB
  11. Adressbuch Dresden 1892, S. 154, SLUB
  12. Adressbuch Dresden 1897, S. 948, SLUB
  13. Landtags-Akten. Königliche Dekrete, Band 3, 1899, Digitalisat auf Google Books, S. 24 und 60
  14. NUMISMATISCHE GESELLSCHAFT, Auktion 4 vom 25.10.1899 u.f.T., Dresden auf www.kuenker.de, abgerufen am 4. Juni 2023
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