Eufémie von Olmütz

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Eufémie von Olmütz (*1115; nach 1169 oder nach 1173), auch (tschechisch) Eufémie Olomoucká und (russisch) Евфимия Оломоуцкая, war eine russische Fürstin von Nowgorod und Pskow aus dem Haus der böhmischen Přemysliden und wurde nach ihrer Großmutter Euphemia von Ungarn benannt.

Sie nahm in Nowgorod zweimal verfolgte orthodoxe Christen aus Nisan auf, einmal im Jahr des Wendenkreuzzuges (1147) und wiederum 1169, als die Akademie Nisan mit der Ikonenschule vom Hafen von Nisan (Siedlung an der Frauenkirche) nach Kayticz zwangsverlegt wurde.

Die kirchenslawische Margarethenkapelle der Ikonenschule Nisan konnte 1148 mit ihrer großzügigen Hilfe, an der sich auch ihr Mann beteiligte, schnell wieder aufgebaut werden. 1169 wurde die Kapelle dann endgültig von den Lateinern übernommen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Abstammung

[Bearbeiten] Herzöge von Olmütz

Eufémie von Olmütz war die Tochter von Otto II. von Mähren (den Schwarzen), Herzog von Olmütz und Herzog von Brünn und seiner Frau Sophia von Berg (gestorben am 31. Mai um 1126 im Kloster Zwiefalten).

Otto II. der Schwarze war der jüngere Sohn von Otto I. dem Schönen von Olmütz und der Euphemia von Ungarn (tschechisch: Eufemie Uherská, auch Ofka, von 1086 bis 1090 Herzogin von Mähren) aus dem Geschlecht der Arpaden. Euphemia von Ungarn war die Tochter des ungarischen Königs Bela I. aus seiner ersten Ehe mit Richeza von Polen, der Tochter des polnischen Königs Mieszko II. Lambert und dessen Ehefrau, der gleichnamigen, aus der Pfalz stammenden Richeza, Königin von Polen.

[Bearbeiten] Grafen von Berg-Schelklingen

Sophia, die Mutter der Eufémie von Olmütz, war die Tochter Heinrichs (gestorben am 26. September vor 1116), Graf von Berg-Schelklingen, und seiner Frau Adelaide von Mochental.

Adelaide von Mochental war eine Tochter von Diepold II. von Vohburg, Markgraf auf dem Nordgau und von Giengen aus dem einflußreichen Geschlecht der Diepoldinger-Rapotonen, auch als Markgrafen von Cham-Vohburg bekannt.

Diepold II. von Vohburg war der jüngere Sohn des Grafen Diepold I. Markgraf von Cham-Vohburg und war mit Liutgard von Zähringen verheiratet.

Liutgard von Zähringen war die einzige Tochter von Berthold I. von Zähringen und (wahrscheinlich) seiner ersten Frau Richwara, Tochter des Saliers Herzog Konrad II. von Kärnten (und Markgraf von Verona). Auch dessen Vater Konrad I. war bereits Herzog von Kärnten. Über Otto I. (Herzog von Kärnten) und Konrad der Rote (Herzog in Lothringen) stammt die Linie vom ersten historisch fassbaren Salier Werner ab (Graf im Nahegau, Speyergau und Wormsgau).

Berthold I. von Zähringen (Eufémies Urgroßvater) wurde wie sein Schwiegervater Herzog von Kärnten und Markgraf von Verona. Dadurch besaß die Familie bedeutenden Einfluß im Osten des Reichs der Deutschen.

Eufémies Onkel Diepold III. von Vohburg war als Markgraf auf dem Nordgau und von Nabburg, Vohburg und Cham einflussreicher Gefolgsmann Kaiser Heinrichs V.. Er war in zweiter Ehe mit Kunigunde von Beichlingen aus dem Haus Northeim, Tochter des Grafen Kuno, Witwe des Wiprecht III. Graf von Groitzsch verheiratet.

[Bearbeiten] Hochzeitsbündnisse der Polen, Böhmen und Mähren mit dem Haus Berg

1112 heiratete Vladislav I. die Deutsche Rixa (Richenza) von Berg, Tochter des schwäbischen Grafen Heinrich von Berg-Schelklingen. 1115 heiratete Bolesław III. Schiefmund, Herzog von Polen, Salome von Berg, eine Schwester von Sophia. Damit waren die Herzöge von Böhmen und Polen miteinander verschwägert und hatten ihr Ansehen durch eine Heirat mit hoch stehenden Adeligen aus dem Reich der Deutschen deutlich aufgewertet.

Einen Teil des einheimischen Adels, der unter der Führung seines Bruders Soběslav I. stand, verjagte er nach Polen, von wo aus die Gruppe beständig versuchte, einen Machtwechsel in Böhmen herbeizuführen.

Im Dezember 1113 ließ Fürst Vladislav I. aus Angst vor seinem Bruder Soběslav I. Herzog Otto II. den Schwarzen frei, gab ihm das Herzogtum Olmütz zurück und reichte ihm die Hand von Sophia von Berg, der jüngeren Schwester seiner Frau. Wahrscheinlich hat er ihm auch seine Nachfolge versprochen. Im Jahr 1114 fand die Hochzeit von Otto dem Schwarzen und Sophia statt.

[Bearbeiten] 1112/1115: Klostergründungen von Vladislav I. von Böhmen

1114 trat Vladislav I. am kaiserlichen Hof als Erzmundschenk auf. Er und seine Ehefrau Richenza gründeten in Westböhmen im Gebiet der späteren Choden 1112 das Kloster Plasy und 1115 das Kloster Kladruby, besiedelten diese durch Mönche des Ordens der Zisterzienser. Die überlieferte Gründungsurkunde des Klosters Kladruby aus dem Jahre 1115 soll eine nachträgliche Fälschung vom Ende des 12. Jahrhunderts sein, die dazu diente, einen schriftlichen Beleg für die umfangreichen Grundherrschaften des Klosters und dessen Einnahmen zu schaffen.

[Bearbeiten] Soběslav I. herrscht über weite Teile Mährens (außer Olmutz)

Soběslav I. erhielt die Herrschaft über Königgrätz (Hradec Králové), ebenfalls noch 1115 auch über die Gebiete um Brünn (Brněnsko) und Znaim (Znojemsko).

[Bearbeiten] 1121: Wiederaufbau von Dohna durch Vladislav I. von Böhmen

1121 baute Vladislav I. die Anfang des 12. Jahrhunderts zerstörte Burg Dohna im Gau Nisan wieder auf.

[Bearbeiten] 1123: Erneute Vertreibung von Soběslav I.

1123 flammten die Auseinandersetzungen zwischen den Brüdern wieder auf. Soběslav I. wurden alle Güter abgenommen und er musste das Land wieder verlassen.

[Bearbeiten] 1125: Soběslav I. wird Nachfolger von Vladislav I. in Böhmen

Im Januar 1125 erkrankte Vladislav I. schwer. Richeza von Berg überredete ihren Mann, ihren Schwager Otto den Schwarzen zum Vormund ihrer Kinder und Nachfolger zu ernennen.

Unter dem Einfluss seiner Mutter Świętosława, die Soběslav I. zurückrief, und Ottos von Bamberg versöhnte sich der Fürst jedoch mit seinem Bruder Sobiesław, was diesem die Thronbesteigung ermöglichte.

Die Brüder einigten sich, und Vladislav bestimmte Soběslav zu seinem Nachfolger. Vladislav I. starb 1125.

[Bearbeiten] 1125: Richeza und Sophia von Berg verlassen Böhmen

Nach dem Tod von Vladislav I. gingen Richeza von Berg und ihre Schwester Sophia nach Bayern. Sophia starb am 31. Mai um 1126 im Kloster Zwiefalten.

[Bearbeiten] 1126: Soběslav I. von Böhmen besiegt König Lothar III. - Otto der Schwarze von Mähren fällt dabei

Soběslav I. musste sofort um den Thron gegen Otto II. den Schwarzen von Mähren kämpfen, der Ansprüche auf den böhmischen Thron erhob und den deutschen König Lothar III. von Supplinburg zu Hilfe rief. 1126 marschierte Lothar mit einem Heer in Böhmen ein. Am 18. Februar 1126 kam es zur zweiten Schlacht bei Chlumec, in der Soběslav I. siegreich war. Otto der Schwarze fiel und König Lothar III. wurde mit dem Rest seines Heeres eingeschlossen und zu Verhandlungen gezwungen. Soběslav ließ sich von Lothar III. mit Böhmen belehnen, und es folgten Jahre der Ruhe.

Soběslav herrschte mit harter Hand vor allem gegen die eigene Familie der Přemysliden, die inzwischen weit verzweigt, Machtansprüche in den Ländereien geltend machten. So ließ er zum Beispiel 1126 Břetislav, Sohn Herzogs Břetislav II. und 1128 Konrad Lutold, Herzog von Znaim auf der Burg Dohna inhaftieren.

[Bearbeiten] 1126: Eufémie und ihr Bruder Otto (III.) werden nach Russland in Sicherheit gebracht

Nach dem Tod von Otto II. dem Schwarzen in der Schlacht bei Chlumec 1126 brachten Freunde seinen vierjährigen Sohn Otto III. von Mähren un seine elfjährige Tochter Eufémie nach Russland.

[Bearbeiten] 1140: Rückkehr von Eufémie und Otto (III.) nach Mähren

Erst nach dem Tod von Sobiesław I. im Jahr 1140 kehrte der nun achtzehnjährige Otto III. von Mähren nach 14 Jahren in sein väterliches Erbe Herzogtum Olmütz zurück. Auch seine bereits 25-jährige Schwester Eufémie kam wieder mit zurück.

[Bearbeiten] 1142: Mährische Rebellion gegen Vladislav II. von Böhmen - dieser versetzt Nisan und Budisin an König Konrad III. gegen Militärhilfe

Otto III. von Mähren rebellierte mit seinem Vetter Konrad von Znaim und mit Leopold I. gegen Vladislav II., um die böhmische Krone zu gewinnen. Am 25. April 1142 prallten die Heere der verfeindeten Parteien bei Kuttenberg aufeinander. Vladislav II. verlor die Schlacht und wurde kurzfristig verjagt. Er floh zum deutschen König Konrad III., der noch im gleichen Jahr kampflos in Prag einmarschierte. Für die militärische Hilfe Lothars trat Vladislav II. die Gaue Nisan und Budisin (den Dresdner Elbtalkessel und die Oberlausitz) an den deutschen König ab.

Otto III. von Mähren sagte sich in der Folge von Konrad von Znaim los. Der König Konrad III. gab ihm aus diesem Grunde 1144 das durch den Krieg heruntergekommene Olmützer Fürstentum zurück.

[Bearbeiten] 1143/44: Eufémie von Olmütz heiratet den Fürsten Swjatopolk Mstislawitsch von Nowgorod

Eufémie von Olmütz entschied sich für einen gänzlich anderen Weg.

Sie heiratete zwischen dem 23. Dezember 1143 und dem 6. Januar 1144 in Weliki Nowgorod Swatopluk (Swjatopolk) Mstislawitsch, den Fürsten von Nowgorod (seit 1132) und Pskow (seit 1138).

Die 1133 ersterwähnte Holzbrücke wurde bereits im folgenden Jahr 1144 wieder aufgebaut (1228 als Große Brücke bezeichnet).

Ein ganz ähnliches Ereignis fand 1387 statt und wurde auf einer farbigen Zeichnung festgehalten:

[Bearbeiten] Bedeutung Nowgorods im Kiewer Rus

In Nowgorod begann 862 die Herrschaft Rjuriks (warägerischer Fürst der Rus, † um 879), dessen Nachfolger ab 882 aus der neuen Hauptstadt Kiew regierten. Immer wieder war es die Streitmacht Nowgorods, die den Anwärtern auf den Fürstenthron in Kiew zur Macht verhalf, so z. B. bei Oleg dem Propheten (oder Weisen) (882), Wladimir dem Großen (dem Bekehrer Rußlands) (978) und Jaroslaw dem Weisen (1019). Seit dem frühen 12. Jahrhundert wählten die Nowgoroder wechselnde Fürsten zu Regenten, ohne die Großfürsten von Kiew zu konsultieren. Im Jahr 1136 erreichten die Bojaren und führenden Kaufleute die politische Unabhängigkeit Nowgorods. Städte wie Staraja Russa, Staraja Ladoga, Torschok und Oreschek, in denen mächtige Statthalter, Posadniks, herrschten, wurden zu Vasallen und hatten den Status von Nowgoroder Vorstädten. Auch Pskow war zunächst Teil der Nowgoroder Republik (bis 1348), weswegen ihr Mann Swjatopolk Mstislawitsch (russisch: Святополк Мстиславич) zum Zeitpunkt seiner Hochzeit mit Eufémie von Olmütz nicht nur Fürst von Nowgorod, sondern in Personalunion auch noch Fürst von Pskow war. Sein orthodoxer Taufname war vermutlich Johannes.

[Bearbeiten] Abstammung von Swjatopolk Mstislawitsch

Swjatopolk Mstislawitsch war Sohn von Großfürst Mstislaw I. (dem Großen) von Nowgorod und Christina von Schweden († 1122), einer Tochter des Königs Inge I. von Schweden.

Mstislaw I. (der Große) von Nowgorod war in Westeuropa durch die altnordische Literatur als Harald bekannt, benannt nach seinem Großvater Harald II., den letzten angelsächsischen König von England vor der normannischen Eroberung. Seine Mutter war Gytha von Wessex, sein Vater Wladimir Wsewolodowitsch Monomach. Mstislaw I. (der Große) war der letzte Herrscher der vereinigten Kiewer Rus, was ihn zu einer Legende werden ließ.

Der Großvater von Mstislaw I. (dem Große) war Wsewolod I. Jaroslawitsch (1078 bis 1093 Großfürst der Kiewer Rus). Dieser war in erster Ehe mit der byzantinischen Prinzessin Anastasia (oder Irina) verheiratet, Tochter des Kaisers Konstantin IX. Monomachos (mittelgriechisch Κωνσταντῖνος Θʹ ὁ Μονομάχος) aus der byzantinischen Familie der Monomachos, in zweiter Ehe mit Anna von Polowzen. Dieser zweiten Ehe entstammt die Tochter Jewpraksija, welche ab 1089 als Adelheid von Kiew (getauft als Praxedis) zweite Ehefrau des römisch-deutschen Kaisers Heinrich IV. wurde. Adelheid/Praxedis von Kiew ging nach ihrer Scheidung von Heinrich IV. im Jahr 1095 über Ungarn nach Kiew zurück, wo sie nach dem Tod ihres ehemaligen Mannes 1106 in das Kiewer Höhlenkloster eintrat und dort 1109 starb. Die orthodoxe Kirche hatte die römisch-katholische Scheidung (durch den Papst in Rom) nicht anerkannt, bietet aber grundsätzlich die Möglichkeit, daß Witwen Nonnen werden.

Swjatopolk Mstislawitsch' Schwester Dobrodeja von Kiew (nach der Hochzeit Eupraxia) war mit dem byzantinischen (Mit-)Kaiser Alexios Komnenos Porphyrogennetos verheiratet.

Zum Zeitpunkt der Hochzeit von Swjatopolk Mstislawitsch und Eufémie von Olmütz war Swjatopolk Mstislawitsch' ältester Bruder Isjaslaw II. Fürst von Perejaslawl und sein wohl jüngerer Bruder Rostislaw I. von Kiew noch Fürst von Smolensk.

[Bearbeiten] 1147: Flucht von orthodoxen Christen aus Nisan und Daleminzien vor dem Wendenkreuzzug nach Nowgorod

1147 kommen in Nowgorod orthodoxe Christen aus Nisan und Daleminzien an, welche vor dem Wendenkreuzzug geflohen sind. Sie wurden durch die fanatisierten Lateiner als Ketzer verfolgt. Durch eine Empfehlung von Otto III. von Mähren werden sie von Eufémie von Olmütz und ihrem Mann gastlich aufgenommen und können glücklicherweise im gleichen Jahr in ihre Heimat zurückkehren, nachdem der Wendenkreuzzug ein schnelles Ende fand. Die Leiterin der Ikonenschule Olga von Nisan brachte reiche Geschenke für den Wiederaufbau ihrer Schule und die Margarethenkapelle mit. Sie und fünf ihrer Schülerinnen hatten für das Fürstenpaar mehrere Ikonen geschaffen, darunter auch eine Mutter Gottes.

[Bearbeiten] 1148: Vertreibung von Swjatopolk Mstislawitsch und Eufémie aus Nowgorod

Im Jahr darauf, 1148, wird Eufémie von Olmütz an der Seite ihres Mannes selbst zur Vertriebenen.

Isjaslaw II., der 1146 Großfürst von Kiew wurde, vertrieb seinen Bruder Swjatopolk aus Nowgorod, um dort seinen Sohn Jaroslaw einzusetzen. Großzügig übergab er Swjatopolk das Teilfürstentum Wladimir-Wolhynien. Obgleich ein Geburtsjahr von Swjatopolk Mstislawitsch nicht überliefert ist, wird aus dem Geburtsjahr von Isjaslaw II. (1096) deutlich, daß er der Erstgebornen nach der Hochzeit seiner Eltern ist. Dies ermöglichte die Ansprüche auf das Fürstentum Nowgorod für ihn und seinen ältesten Sohn.

[Bearbeiten] 1149: Vertreibung von Swjatopolk Mstislawitsch und Eufémie auch aus Wladimir-Wolhynien

Als Isjaslaw II. von Juri Dolgoruki aus Kiew vertrieben worden war, mußte Swjatopolk ihm 1149 auch noch in Wladimir-Wolhynien Platz machen.

Diese Begebenheit fand ihren Niederschlag in einer farbigen Zeichnung:


[Bearbeiten] 1150: Swjatopolk Mstislawitsch und Eufémie in Luzk

Im Jahr 1150 besaß Swjatopolk Luzk.

[Bearbeiten] 1152: Swjatopolk Mstislawitsch und Eufémie wieder in Wladimir-Wolhynien

Als Isjaslaw II. mit Hilfe der Ungarn 1152 erneut gegen Juri Dolgoruki vorging, begleitete Swjatopolk Mstislawitsch seinen Bruder, um ihn vor dem galizischen Fürsten Wladimir Wolodarewitsch zu schützen, der Isjaslaws Armee folgte. Dadurch empfing Swjatopolk Mstislawitsch erneut Wladimir-Wolhynien, wo er bis zu seinem Tod am 20. Februar 1154 saß.

[Bearbeiten] Nach dem 20 Februar 1154 (Tod von Swjatopolk Mstislawitsch): Eufémie geht zurück nach Nowgorod in ein Kloster

Seine 39-jährige Witwe Eufémie von Olmütz blieb in Russland. Sie fand offenbar Gnade bei ihrem Schwagerund konnte nach Nowgorod zurückkehren, wo sie als Witwe in ein orthodoxes Kloster eintrat. Es ist nur die Rede davon, "sie trat in das Kloster ein" (möglicherweise gab es in Nowgorod zu der Zeit nur einen Nonnenkonvent).

[Bearbeiten] 1169: Erneut orthodoxe Flüchtlinge aus Nisan bei Eufémie

1169 lebte Eufémie mit 54 Jahren noch immer in Nowgorod und hatte nach wie vor großen Einfluß bei Hofe. Der Großfürst Mstislaw II. war ihr Neffe. Durch seine Hilfe konnte den erneuten, wieder meist weiblichen Flüchtlingen aus Nisan geholfen werden. Die Akademie Nisan und auch die Ikonenschule waren in dem Jahr nach Kayticz zwangsumgesiedelt worden. Die Mährer (wie die Flüchtlinge in Unwissenheit der geographischen Verhältnisse genannt wurden), bildeten einen kleinen Konvent namens "Heilige Aquilina", der von Olga von Nisan geleitet wurde. Die Flüchtlinge kehrten nicht wieder zurück, auch nicht die drei Laienbrüder, die einem Konvent beitraten, aller Wahrscheinlichkeit in das bereits von Mstislaw I. dem Großen (Harald) gegründete St.-Antonius-Kloster in Nowgorod (er war auch der Gründer der St.-Nikolaus-Kathedrale).

[Bearbeiten] 1173: Tod der Bekennerin Olga von Nisan

Die Bekennerin Olga von Nisan starb bereits 1173. Sie hat die Strapazen einer erneuten Flucht nicht lange überlebt und war zu diesem Zeitpunkt auch schon 63 Jahre. Zur Nachfolgerin im mährischen Konvent "Heilige Aquilina" wurde eine Anna gewählt. Es hatten sich zu den ursprünglich (1169) neun Frauen noch sieben weitere Flüchtlinge aus Nisan und Daleminzien eingefunden. Nach dem Tod von Olga gab es fünfzehn Nonnen im Konvent, die wie in ihrer Heimat insbesondere mit Ikonenmalen ihren Lebensunterhalt verdienten. Das weitere Schicksal des Konvents ist in der altsorbischen Hagiographie nicht überliefert. Auch sind keine russischen öder böhmischen Quellen bekannt.

1169 wurde Eufémie letztmalig explizit erwähnt. 1173 fand sie keine Erwähnung mehr, allerdings wurde auch nicht ihr Tod erwähnt. Sie starb wahrscheinlich erst nach 1173.

[Bearbeiten] Weblinks

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