Leopold von Hübel

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Leopold von Hübel um 1910 als Abgeordneter
Wappen des adeligen Astes der Familie Hübel

Gustav Paul Leopold Hübel, ab 1907 Gustav Paul Leopold von Hübel (* 9. Februar 1862 in Zwickau; † 12. Juni 1920 in Dresden)[1] war ein sächsischer Rittergutsbesitzer und ab 1901 bis 1918 Mitglied der 1. Ständekammer des Sächsischen Landtages. Er war außerdem Domdechent von Wurzen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Gustav Paul Leopold Hübel stammte aus der ursprünglich bürgerlichen Familie Hübel. Die Stammfolge geht zurück auf Hübels Ur-Urgroßvater, den Kammer-Kommissionsrat und Gutsbesitzer auf Altfranken, Johann Gottfried Hübel (17261794). Hübels Urgroßvater war der königlich-sächsischer Hofrat und Finanzconsultant Moritz Ludwig Hübel (17591830), sein Großvater war der Wirkliche Geheime Rat im sächsischen Kultusministerium Gustav Ludwig Hübel (18001881).

Leopold von Hübel war das erste Kind des königlich-sächsischen Kreishauptamnnes und Rittergutsbesitzers auf Sachsendorf bei Grimma, Gustav Friedrich Hübel (* 28. Oktober 1828 in Dresden; † 4. Juli 1883 in Mylau) und dessen 1857 geheirateter Ehefrau Karoline Sophie Charlotte geb. Fischer (* 11. April 1838 in Pirkenhammer; † 19. Dezember 1916 in Dresden), Tochter des Porzellanfabrikanten in Pirkenhammer und Zwickau, Christian Johann Gottlieb Fischer (18011892) und dessen 1832 geheirateter Ehefrau Emma Charlotte Caroline geb. Mieg (18101849). Von Hübel hatte noch zwei Geschwister:

Die Familie erhielt mit seiner Mutter und deren Kindern am 25. Mai 1907 den sächsischen Adelstand.

Leopold von Hübel heiratete am 10. Juli 1904 in Sachsendorf Olga Elisabeth von Schönberg (* 12. Juli 1880 in Gohlis bei Leipzig; † 1934). Das Ehepaar von Hübel hatte eine Tochter:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Leopold Hübel erhielt seine höhere Schulbildung auf dem Realgymnasium in Zwickau und wurde 1881 mit dem Reifezeugnis dort entlassen. Anschließend nahm er ein Studium der Landwirtschaft auf und promovierte zum Dr. phil..[4] Danach übernahm er von seinem Vater das Rittergut Sachsendorf. Das altschriftsässige Rittergut Sachsendorf im Südosten von Wurzen wurde anteilig den Ämtern Grimma und Wurzen zugerechnet. Das Rittergut war über die Jahrhunderte hinweg mit dem Rittergut Streuben verbunden, zeitweise auch mit dem Rittergut Wäldgen. Besitzer des Rittergutes waren ab 1872, als Hübels Vater das Rittergut von der Familie Herrfurth kaufte, bis zur Enteignung 1945 die Familie von Hübel.[5] Nach dem Tod seines Vaters war Hübel gemeinsam mit seiner Mutter Besitzer des Rittergutes Sachsendorf. Im Juni 1894 erklärte Hübel gegenüber dem Ökonomierat Francke in Leipzig, dass er mit der Aufstellung einer Wetterstation in Sachsendorf einverstanden sei.[6] Nach dem Tod seiner Mutter war er dann bis zu seinem Tod alleiniger Besitzer.

Hübel wurde erstmals 1901, mit Beginn des 29. Ordentlichen Landtages des Königreiches Sachsen als Rittergutsbesitzer des Leipziger Kreises auf Lebenszeit in die 1. Ständekammer des Landtages gewählt.[7] Bis 1918, d.h. bis zum 37. Ordentlichen Landtag, inklusive der drei außerordentlichen Landtage 1902, 1914 und 1915 gehörte von Hübel als Abgeordneter ununterbrochen dem Abgeordnetenhaus an.[8] Zuletzt war von Hübel - 1907 in den Adelstand erhoben - dort gemeinsam mit dem Zwickauer Oberbürgermeister Karl Keil Sekretär der 1. Kammer,[9] nachdem er vorher u.a. als zweiter Sekretär und als Mitglied der Einweisungskommission wirkte.[10]

1912 ist von Hübel im Dresdner Adressbuch als Dr. und Rittergutsbesitzer verzeichnet. Zu dieser Zeit hatte er ein Absteigequartier in der Wiesentorstraße 1.[11] Diese Wohnung hatte er bis 1917. Er starb 1920 in Dresden. Von Hübler war auch Mitglied der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft. Das Rittergut Sachsendorf erbten nach seinem Tod seine Witwe und seine Tochter, die es wiederum bis zur Enteignung der Familie nach dem Zweiten Weltkrieg besaß.[12]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Todesdatum: C.A.Starke: Genealogisches Handbuch des Adels, Jahrgang 1959, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 143
  2. Datensatz auf Find a grave
  3. C.A.Starke: Genealogisches Handbuch des Adels, Jahrgang 1959, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 339
  4. M. F. Karl Deutschbein: Vierzehnter Jahresbericht über die Realschule I. Ordnung zu Zwickau..., Zwickau 1882, Digitalisat auf Google Books, S. 31
  5. 20535 Rittergut Sachsendorf bei Wurzen (Bestand), Sächsisches Staatsarchiv, online auf www.deutsche-digitale-bibliothek.de
  6. Paul Schreiber (Hrsg.): Jahrbuch des Königlich sächsischen meteorologischen Institutes für das Jahr 1893, Jahrgang XI, Chemnitz 1894, Digitalisat auf Google Books, S. 35f.
  7. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Liste der Mitglieder des Sächsischen Landtags 1901/02“
  8. Historische Protokolle des Sächsischen Landtages
  9. Landtags-Akten 1833-1918, C.C. Meinhold & Söhne, 1917, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 1
  10. Landtagsacten: Königliche Dekrete, B.G. Teubner., 1919, Snippet-Ansicht auf Google Books, S.16
  11. Adressbuch Dresden 1912, S. 506, SLUB
  12. 20535 Rittergut Sachsendorf bei Wurzen im Staatsarchiv Leipzig auf archiv.sachsen.de

[Bearbeiten] Weblinks

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