Christoph Eusebius Raschig

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Prof. Dr. med. Christoph Eusebius Raschig, teilweise auch Christian Eusebius Raschig, (* 14. März 1766 in Dresden-Friedrichstadt, † 19. Mai 1827 in Dresden)[1] war ein königlich-sSächsischer Generalstabsarzt und Medizinprofessor in Dresden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Christian Eusebius Raschig entstammte der Familie Raschig, die ursprünglich aus Brandenburg kam. Die Ahnenreihe beginnt mit dem Weißgerbermeister Christoph Raschig aus Dahme, dem Urgroßvater von Christoph Eusebius. Christoph Eusebius Raschig wurde am 14. März 1766 als Sohn des Dresdner Hofpredigers Christian Ehregott Raschig (* 24. Februar 1726 in Senftenberg; † 24. März 1796 in Dresden) und dessen am 8. Oktober 1748 in Senftenberg geheirateter Ehefrau Johanna Theodora Faber (* 9. November 1729; † 24. April 1796 in Dresden), Tochter des Magisters und Pfarrers zu Senftenberg, Johann Caspar Faber, geboren.

Christoph Eusebius Raschig heiratete am 29. März 1797 in der Dresdner Kreuzkirche Johanne Juliane Hempel (* 9. Februar 1774 in Zwickau; † ?), Tochter des Zwickauer Ratsherrn, Stadtvogts und Bürgermeisters Tobias Hempel (17381820) und dessen zweiter Ehefrau Johanna Henriette Caroline von Wehlen (17431811),[2] der Witwe des Rittergutsbesitzers auf Planitz und Voigtsgrün, Hans Christoph von Arnim (17361772). Das Paar hatte neun Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Christoph Eusebius Raschig wurde am 17. März in der Matthäuskirche in Friedrichstadt getauft. Nachdem er zuerst privaten Hausunterricht durch den späteren Pirnaer Archidiakon und Magister Gotthold Friedrich Bürger erhielt, besuchte er danach die Dresdner Kreuzschule, u.a. als Extraner bei den Kreuzschullehrern Christian Friedrich Olpe (17281803) und Benjamin Gotthelf Beutler (17471804) . Ostern 1784 wurde Raschig Student der Medizin an der Universität im damals noch sächsischen Wittenberg und besuchte hauptsächlich den Unterricht des Kurfürstlich Sächsischen Hofrats und Leibmedikus Dr. Johann Gottfried Leonhardi (17461823). Von Michaelis (29. September) 1785 bis Ostern 1786 wechselte er an das medizinisch-chirurgische Kollegium nach Dresden und bestand danach in Wittenberg im Februar 1787 sein erstes medizinisches Examen. Danach ging Raschig für ein halbes Jahr an die Universität nach Jena und kehrte im gleichen Jahr nach Wittenberg zurück, wo er am 22. Oktober 1787 zum Doktor der Medizin mit seiner Arbeit „De lunae imperio in valetudinem corporis humani nullo“ promovierte.

Nach dem Studium ließ sich Raschig zunächst als praktischer Arzt („Medicinae practicus“) in Dresden nieder, ging aber bereits 1788 zur sächsischen Armee, wo er Supernumerar-Sekretär beim Kurfürstlich Sächsischen Sanitätskollegium wurde. In diesem Kollegium war er bis 1824 als Mitglied aktiv tätig. 1783 wurde Raschig schließlich Feldmedikus beim sächsischen Rheinkontingent und nahm von 1793 bis 1796 als dirigierender Feldstabsarzt selbst an den Feldzügen am Rhein teil.

Am 6. Februar 1798 wurde Raschig zum kurfürstlich-sächsischen Generalstabs-Medikus in der sächsischen Armee befördert.[4] und blieb als Generalstabsarzt über 25 Jahre lang im Amt.[5] 1799 wurde er weiterhin zum Lehrer der Pathologie und Therapie beim „Collegium medico-chirurgicum“ berufen und hatte eine leitende Funktion im Hebammen-Institut inne[6]. Mehrere seiner medizinischen Werke aus dieser Zeit befanden sich in der königlichen öffentlichen Bibliothek zu Dresden. Zu dieser Zeit wohnte er in der Ritterstraße in Dresden-Neustadt im Kasernenflügel D.[7] 1806 nahm Raschig am Feldzug gegen Preußen und 1809 in Österreich teil.

Nach den Napoleonischen Kriegen wurde Raschig 1815 zum Professor der medizinischen Enzyklopädie und der Kriegsarzneikunde an der neu gegründeten Chirurgisch-medicinischen Akademie zu Dresden, der späteren Medizinischen Akademie "Carl Gustav Carus" berufen und gab Vorlesungen über die medizinische Enzyklopädie und der Militärmedizin. 1825 bat er aufgrund seiner geschwächten Gesundheit um Entlassung aus dem aktiven Militärdienst als Generalstabs-Medikus, hielt aber noch bis kurz vor seinem Tod im Mai 1827 Vorlesungen in der Akademie. Allerdings beschränkte er seine Beratungstätigkeit als Arzt ab 1825 nur noch auf einige ihm nahe stehende Familien.

Raschig war Mitherausgeber der Zeitschrift für Natur- und Heilkunde, u.a. mit Carl Gustav Carus und Gründungsmitglied der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Christoph Eusebius Raschig wurde in der Kreuzkirche in Dresden begraben.

[Bearbeiten] Werke (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Nach anderen Quellen starb Raschig erst am 21. Mai 1827, s.a. Allgemeines Repertorium der Literatur, Bände 1-2 auf Google Books, S. 319. Wahrscheinlich handelt es sich aber dabei um das Bestattungsdatum.
  2. Johanne Henriette Caroline von Wehlen auf Geneanet
  3. Dresdner Adress-Kalender 1831, Seite 211 auf adressbuecher.genealogy.net
  4. Allgemeiner Litterarischer Anzeiger, 3. Band, 1798, Leipzig, Onlineausgabe auf Google Books
  5. Königlich Sächsischer Hof- und Staats-Kalender auf das Jahr 1807, Leipzig, Onlineausgabe auf Google Books, S. 199
  6. Adressbuch von 1812
  7. Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1799, Seite 375 auf adressbuecher.genealogy.net

[Bearbeiten] Weblinks

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