Conrad Canzler

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Adolph Bernhard Conrad Canzler, später auch Adolf Bernhard Konrad Canzler (* 14. November 1853 in Dresden; † 11. Januar 1928 ebenda) war ein sächsischer Architekt, Baumeister und Baubeamter im Staatsdienst, u.a. als Landbaumeister in Chemnitz und als Vorstand des Dresdner Landbauamtes, zuletzt als Vortragender Rat im sächsischen Finanzministerium mit dem Titel eines königlich-sächsischen Geheimen Baurates.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Adolph Bernhard Conrad Canzler entstammte der sächsischen Beamtenfamilie Canzler. Sein Urgroßvater Johann George Canzler lebte als Oberrechnungsrat und Hausbesitzer in der Seevorstadt, sein Großvater war der königlich-sächsische Salzverwalters zu Bautzen, Adolph Bernhard Christian Canzler (17781838). Conrad Canzler war der Sohn des königlich-sächsischen Oberlandbaumeisters Carl Adolph Canzler (* 29. September 1818 in Bautzen; † 1. März 1903 in Dresden) und dessen 1848 geheirateter Ehefrau Agnes Cäcilie geb. Heinze (* 24. Februar 1829 in Dresden, † 14. Dezember 1890 ebenda). Sein Vater war der Erbauer des Dresdner Albertinums. Canzler hatte noch mehrere Geschwister, u.a.:

Conrad Canzler heiratete am 6. Oktober 1883 in Dresden Agnes Minna Wally (auch Vally) geb. Römer (* 27. September 1856 in Schwetz/Preußen, heute Świecie/Polen; † 28. Juni 1944 in Dresden). Canzlers Witwe wohnte nach seinem Tod weiter in der ehemals gemeinsamen Wohnung in der Würzburger Straße.[7] Das Paar hatte drei Töchter:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Conrad Canzler erhielt seine höhere Schulbildung am Annenrealgymnasium in Dresden. Anschließend nahm er ein Studium der Architektur an der Dresdner Kunstakademie und am Polytechnikum Dresden auf, wo er bis 1877 studierte. Canzler setzte danach sein Studium in Berlin fort. Nach abgeschlossenem Baustudium ging er auf eine Studienreise nach Italien. Nach 1878 trat Canzler im Landbauamt in Zwickau als Mitarbeiter in den sächsischen Staatsdienst ein.

1882 wurde Canzler als geprüfter Baumeister nach Leipzig versetzt, wo er als königlicher Landbau-Inspektor arbeitete. Er ist erstmals 1883 im Leipziger Adressbuch verzeichnet. In der Messestadt wohnte er anfangs in der Nürnberger Straße 6,[8] zog aber bereits im gleichen Jahr in die Leipziger Lindenstraße 20,[9] 1886 dann in die Burgstraße 31, im dortigen Leipziger Rentamtsflügel.[10] Canzler blieb bis 1890 in Leipzig. Anschließend wurde er als Landbauinspektor kurzzeitig bei der fiskalischen Verwaltung der sächsischen Hochbauverwaltung eingesetzt.[11] Hier arbeitete er beim Neubau des sächsischen Finanzministeriums auf der Neustädter Elbseite mit. Zu dieser Zeit wohnte er in Dresden im Haus des Baumeisters Johann August Wendler, in der Schulgutstraße 7.[12]

1892 ging Canzler nach Chemnitz, wo er vom damaligen König Albert zum königlichen Landbaumeister berufen wurde. Er wohnte in Chemnitz in einer Wohnung über zwei Etagen (Erdgeschoss und erstes Obergeschoss) in der dortigen Hohestraße 21.[13] In seiner Chemnitzer Zeit war Canzler vor allem bei Schulbauten aktiv tätig. Er entwarf folgende Bauten:

1901 wurde Canzler zum Vorstand des königlichen Landbauamtes in Chemnitz ernannt. Gleichzeitig erhielt er den Titel eines königlich-sächsischen Finanz- und Baurates.[14] Canzler blieb in Chemnitz bis 1906.

Anschließend wurde Canzler nach Dresden berufen, wo er zum Vorstand des Dresdner Landbauamtes ernannt wurde. 1912 ernannte der letzte sächsische König Friedrich August III. Canzler zum Geheimen Baurat, gleichzeitig mit der Ernennung zum technischen Vortragenden Ministerialrat in der Hochbauverwaltung im königlichen Finanzministerium.[15] 1913 zog er in die Nürnberger Straße 10,[16] 1919 in die Würzburger Straße 47,[17] wo er in einer geräumigen Erdgeschosswohnung bis zu seinem Tod zur Miete wohnte.[18]

1919, nach der Novemberrevolution in Deutschland, wurde Canzler unter Fortzahlung der gestzlichen Pension und der Beibehaltung seines Titels als Geheimer Baurat in den Ruhestand versetzt. Für seine Verdienste erhielt er u.a. den sächsischen Albrechts- und den Verdienstorden. Er starb im 75. Lebensjahr.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch Dresden 1905, S. 297, SLUB
  2. Adressbuch Dresden 1921, S. 230, SLUB
  3. Adressbuch Dresden 1926/27, S. 839, SLUB
  4. Datensatz auf Ancestry
  5. Adressbuch Dresden 1884, S. 429, SLUB
  6. Programm, womit zu der öffentlichen Prüfung und dem Redeactus der Annen-Realschule am 10., 11. und 12. April 1967 das Lehrercollegium ergebenst einladet..., Dresden 1867, Digitalisat auf Google Books, S. 149
  7. Adressbuch Dresden 1929, S. 201, SLUB
  8. Adressbuch Leipzig 1883, S. 141, SLUB
  9. Adressbuch Leipzig 1884, S. 138, SLUB
  10. Adressbuch Leipzig 1887, S. 132, SLUB
  11. Der Civilingenieur, Zeitschrift für das Ingenieurwesen, Band 38, 1892, Digitalisat auf Google Books, S. 351 u. 526
  12. Adressbuch Dresden 1891, S. 1161, SLUB
  13. Adressbuch Chemnitz 1893, S. 187, SLUB
  14. Adressbuch Chemnitz 1902, S. 257, SLUB
  15. Adressbuch Dresden 1913, S. 231, SLUB
  16. Adressbuch Dresden 1914, S. 204, SLUB
  17. Adressbuch Dresden 1920, S. 159, SLUB
  18. Adressbuch Dresden 1927/28, S. 1852, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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