Withego I.

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Der Bau des Meißner Doms wurde kurz vor der Berufung Withegos begonnen.

Withego I. von Furra (* vor 1250; † 6. März 1293), auch Witigo, war von 1266 bis 1293 Bischof von Meißen. Seine Amtszeit wurde maßgeblich durch den Bau des Meißner Doms geprägt, aber auch durch die Verehrung von Benno von Meißen und den steten Kampf des Bischofs um die Wahrung seiner Rechte im Bistum und Hochstift Meißen.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Withego stammte ursprünglich aus Thüringen, das sich als Landgrafschaft im Besitz von Heinrich dem Erlauchten befand. In dessen Dienste trat Withego als Protonotar der markgräflichen Kanzlei in Meißen. Seine Erhebung zum Bischof im Bistum Meißen im Jahre 1266 ging maßgeblich auf das Betreiben Heinrichs zurück. Allerdings verteidigte Withego die bischöflichen Rechte gegenüber dem Markgrafen in der Folgezeit beharrlich.[1]

Hochgrab von Benno von Meißen im Meißner Dom, um 1270, zur Zeit der Reformation zerstört

Während des Baues des Meißner Doms veranlasste Bischof Withego I. um 1270, das Grab von Benno von Meißen zu öffnen und die Gebeine in einer Tumba in der Mitte der Kirche neu zu bestatten. Zur Finanzierung des Dombaues organisierte Withego einen florierenden Ablasshandel. Der kam 1275 auch Dresden zugute, als die Augustusbrücke durch die Elbflut über das Gewohnte hinaus zerstört wurde und dauerhafte steinerne Pfeiler erhielt, wobei der Oberbau wieder aus Holz errichtet wurde.

Von 1277 bis 1282 war Withego wegen seiner Weigerung, dem Papst den Zehnten zu zahlen, exkommuniziert.[2]

In Withegos Amtszeit fielen der Ausbau des Klosters Seußlitz und des Maternispitals in Dresden. 1286 übergaben Otto von Dohna und Otto von Grevenstein die Lehnshoheit von Liebstadt und Possendorf an den Bischof im Austausch dafür, dass jener zwei Weinberge in Kötzschenbroda und Besitzungen in Potschappel, die aus seinem Lehen an die Burggrafen stammten, an das Maternispital in Dresden gab.[3]

Auf Withego I. ging 1286 der Bau der alten Stadtmauer in Bischofswerda zurück.

Bischof Withego musste seinen Besitz im Hochstift Meißen mehrfach verteidigen. 1286 ließ er deshalb um Bischofswerda eine Stadtmauer errichten. Mit dem Regenten der Mark Meißen Friedrich Tuta (ab 1289) geriet Withego in einen kriegerischen Konflikt. 1290 gelang Tuta die Eroberung von Stolpen.[4] Auf der Heimfahrt von einem Besuch bei Withego auf Schloss Hirschstein starb er 1291 im Alter von 22 Jahren an einer Vergiftung mit Kirschen. Wegen des vermeintlichen Giftmordes durch Withego geht auf jenen das Sprichwort "mit dem ist nicht gut Kirschen essen" zurück.[5] 1292 konnte Withego das Gebiet um Bischofswerda und Stolpen deutlich aufwerten, als er von Friedrich Klemme das nahe Pirna nebst Niederlagegerechtigkeit erwarb.[6]

Withego wurde 1293 im Meißner Dom beigesetzt.[7] Finanziell hinterließ er seinem Nachfolger, Bernhard von Kamenz, ein schwieriges Erbe.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Matthias Donath: Die Grabmonumente im Dom zu Meißen, Band 1 von Quellen und Materialien zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Leipziger Universitätsverlag, 2004
  2. Die päpstlichen Kreuzzugs-Steuern des 13. Jahrhunderts von Adolf Gottlob, Books on Demand
  3. Spitäler in Dresden: vom Wandel einer Institution (13. bis 16. Jahrhundert) von Alexandra-Kathrin Stanislaw-Kemenah
  4. Eduard Sommer: Das Vaterland der Sachsen; Mittheilungen aus Sachsens Vorzeit und Gegenwart, Band 3, Blochmann 1840
  5. "mit dem ist nicht gut Kirschen essen"
  6. LINDAU, Geschichte der königlichen Haupt- und Residenzstadt, 2. verbesserte Aufl., Dresden 1885 , Bd. 1, S. 87, die Urkunde bei WECK, Anton:...Dresden..., Nürnberg 1680 SLUB S. 157, bei CALLES, Sigismund: Series Misnensium Episcoporum, Ratisbona; Vienn. 1752 SLUB S. 207, bei HASCHE, Johann Christian: Urkundenbuch zur Dresdner Geschichte, Dresden 1824 SLUB S. 24 f.
  7. Matthias Donath: Die Grabmonumente im Dom zu Meißen, Band 1 von Quellen und Materialien zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Leipziger Universitätsverlag, 2004

[Bearbeiten] Weblinks

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