Wilhelm August Büttig

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Dr. med. Wilhelm August Büttig, (auch Wilhelm August von Büttig oder Guilielmus Augustus Büttigus, russ. Вильгeльм Ивaнoвич БИТТИГ; * 15. Februar 1809 in Nickern; † 26. April 1879 in St. Petersburg/ Russland)[1] war ein kaiserlich-russischer wirklicher Staatsrat und Leibarzt des russischen Großfürsten Konstantin Nikolajewitsch Romanow (18271892), dem Sohn des russischen Zaren Nikolaus I. (17961855).

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Wilhelm August Büttig wurde als Sohn des Gutsbesitzers Johann Gottlieb Büttig und der Eva Rosine Leuteritz, Tochter des Dölzschener Gutsbesitzers Johann Georg Leuteritz,[2] geboren und besuchte die Alte Dorfschule in Lockwitz in der dortigen Tögelstraße. Nach dem Besuch der höheren Schule in Dresden, nahm er 1833 ein Studium der Medizin an der Universität in Leipzig auf., das er 1836 mit dem Erwerb des Titels "Dr. med." abschließen konnte. Seine medizinisch-wissenschaftliche Dissertation handelte über Venenentzündungen im Wochenbett "De phlebitide puerperarum uterina ac femorali".[3] Danach blieb er noch einige Zeit als Respondent an der Universität in Leipzig.

Als junger Arzt ging er über Ostpreußen in das seit 1795 russische Kurland im Baltikum (heute zu Lettland zugehörig). Später zog er weiter in die damalige russische Hauptstadt St. Petersburg und wurde dort Ordinator zuerst am deutschen Alexander-Hospital, später auch am Maximilianhospital. 1864 ist Büttig als Mitglied im Deutschen Ärztlichen Verein in St. Petersburg vermerkt. 1865 veröffentlichte er eine wissenschaftliche Disputation unter dem Titel "Factische Berichtigungen gegen Herrn Dr. Wreden's Antikritik". [4]

1870 wurde Büttig zum "kaiserlich-russischen Ehrenleibchirurg" am Hof des russischen Zaren Alexander II. (1818-1881) ernannt und erhielt in dieser Zeit auch den russischen Adelstitel. Neun Jahre später, 1879 wurde er zusätzlich Leibarzt des russischen Großfürsten Konstantin Nikolajewitsch Romanow. In dieser Position kam er zu einem beträchtlichen Vermögen und verfügte in seinem Testament den Bau einer Schule in seinem Geburtsort Nickern.

Dazu spendete Wilhelm August Büttig aus seinem Vermögen 4.200 Rubel, was nach dem damaligen Umrechnungssatz etwa 7.600 Reichsmark waren. Sein Neffe Ernst Leberecht Büttig (*1837), der in Nickern Gutsbesitzer war, erfüllte das Vermächtnis seines Onkels und ließ 1883/ 84 die Schule am Dorfrand von Nickern, an der Straße nach Kauscha im Haus Nummer 48 erbauen. Das Schulgeld betrug je Woche 20 Pfennig. Da aus der Stiftung von Büttig nach dem Bau der Schule sogar noch ein Restbetrag übrig geblieben war, das verzinst angelegt wurde, konnte das Schulgeld ab 1892 auf 10 Pfennig gesenkt werden.

Aufgrund seiner Verdienste um Nickern wurde nach seinem Tod die durch Nickern führende Straße nach Kauscha in Büttigstraße benannt. Nach 1947 wurde diese Straße in Fritz-Meinhardt-Straße umbenannt. Um weiterhin an ihn zu erinnern, wurde nach 1990 eine kleine Nebenstraße der Fritz-Meinhardt-Straße wieder der Name "Büttigstraße" verliehen.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Angaben nach dem gregorianischen Kalender, in russischen Quellen findet man auch (* 3. Februar 1809; † 14. April 1879). Diese Angaben beziehen sich auf den julianischen Kalender, der in Ländern mit der orthodoxen Kirche noch gebräuchlich war. Im Lockwitzer Kirchenbuch ist der 3. Februar 1809 als Geburtsdatum und der 8. Februar 1809 als Taufdatum genannt. In einer Quelle findet man als Sterbedatum auch den 2. April 1879.
  2. Datensatz, Sächsisches Staatsarchiv, 10058 Prokuraturamt Meißen, Nr. 0778 im Hauptstaatsarchiv Dresden
  3. De phlebitide puerperarum uterina ac femorali. Diss. Leipzig 1836, 28 S. (Titelblatt abgebildet in: Fischer 2010, Exemplar der Universitätsbibliothek Leipzig, Signatur: Gbh. 945-a(K))
  4. St. Petersburger medicinische Zeitschrift 9 (1865), 308-317.

[Bearbeiten] Weblinks

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