Wettiner

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Fürstenzug zu Dresden
Burg Wettin: Stammburg der Wettiner, Unterburg mit dem Winckelturm
Wettin, Stammburg der Wettiner

Die Wettiner sind eine adlige Familie und Dynastie, von der die Mark Meißen und später bis 1918 Sachsen regiert wurde. Viele von ihnen sind im Fürstenzug dargestellt. Den Namen erhielten sie nach der alten Stammburg Wettin unweit von Halle an der Saale, davor erwähnte der Merseburger Bischof und Chronist Thietmar von Merseburg sie als Familie der Budziker („Buzici“).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Stammburg Wettin

Archäologische Funde belegen eine frühe Besiedlung des heutigen Burgfelsens. Während der Besiedelung der Sorben im 6. Jahrhundert entstand auf dem Bergrücken eine Grenzfeste gegen vordringende Franken. 961, nach der Eroberung der westslawischen Gebiete unter Heinrich I. wurde die Burg erstmals urkundlich erwähnt. Die Familie der Budziker (später Wettiner genannt) gelangte Mitte des 11. Jahrhunderts in den Besitz der Burg, wahrscheinlich mit Thimo von Wettin. Dessen zweitgeborener Sohn Konrad der Große, der den Fürstenzug in der Augustusstraße anführt, leitete mit der Vereinigung einer Vielzahl von kleinen Grafschaften die Wettiner Hausmacht ein. Hier residierte die Familie bis ins 13. Jahrhundert über die Mark Meißen. Mit einer maximalen Ausdehnung von 450 x 145 Metern gehört die Stammburg des sächsischen Königshauses zu den großen Burgen Deutschlands. Sie besteht aus zwei Kernburgen (die Unter- und die Oberburg) und den jeweiligen Vorburgen. In der Oberburg befand sich früher ein Bergfried mit einer Mauerstärke von ca. sieben Metern, der 1860 abgetragen wurde. Unterhalb der Oberburg entstand die Stadt Wettin mit Rathaus und Marktplatz.

Nach dem Erbschaftsvertrag 1290 fiel die Burg an das Erzbistum Magdeburg und wurde fortan an verschiedene niedere Adelsfamilien verpachtet. Im Zuge des Westfälischen Friedens wurde die Region 1680 der preußische Krone überschrieben. Ende 1803 erwarb Prinz Louis Ferdinand von Preußen die Burg, der allerdings in der Schlacht bei Jena und Auerstedt 1806 bereits fiel. Danach verfiel die Burg. 1925 wollte ein thüringisch-sächsischer Geschichtsverein daraus eine Museumsburg bauen, allerdings errichteten die Nationalsozialisten ab 1933 eine Gauparteischule der NSDAP. In der DDR-Zeit wurde die Burg als Ausbildungsstätte und Ingenieurschule genutzt. 1991 errichtete der Saalekreis auf der Anlage ein Gymnasium auf der Unterburg mit einem Zweig für bildende Kunst sowie einem Internat in der Oberburg.[1]

[Bearbeiten] Markgrafen von Meißen

  1. Heinrich I. von Eilenburg (um 1070-1103), verheiratet mit Gertrud von Braunschweig
  2. Heinrich II. von Eilenburg (1103 oder 1104 - 1123)
  3. Konrad der Große (um 1098-1157)
  4. Otto der Reiche (um 1125 - 1190)
  5. Albrecht der Stolze (um 1158 - 1195)
  6. Dietrich der Bedrängte (um 1162-1221), verheiratet mit Jutta von Thüringen
  7. Heinrich der Erlauchte (um 1215-1288), erste Gemahlin war Constantia von Österreich, zweite Gemahlin Agnes von Böhmen, dritte Elisabeth von Maltitz
  8. Albrecht der Entartete (1240 - um 1314), erste Gemahlin war Margaretha von Österreich, zweite Kunigunde von Eisenberg, dritte Elisabeth von Arnshaugk
  9. Friedrich der Gebissene (1257 - 1323)
  10. Friedrich der Ernsthafte (1310-1349), verheiratet mit Mechthild von Bayern
  11. Friedrich der Strenge (1332-1381), verheiratet mit Katharina von Henneberg
  12. Wilhelm der Einäugige (1343-1407), verheiratet mit Elisabeth von Mähren
  13. Friedrich der Streitbare (1369-1428), verheiratet mit Katharina von Braunschweig, ab 1423 Kurfürst von Sachsen

[Bearbeiten] Kurfürsten von Sachsen

  1. Friedrich der Streitbare, siehe oben
  2. Friedrich der Friedfertige (vor 1384-1440)
  3. Friedrich der Sanftmütige (1412-1464), verheiratet mit Margareta von Österreich
  4. Kurfürst Ernst (1441-1486), Begründer der ernestinischen Linie
  5. Albrecht der Beherzte (1443-1500), verheiratet mit Sidonie von Böhmen, Begründer der albertinischen Linie

[Bearbeiten] Kurfürsten der ernestinischen Linie

  1. Kurfürst Ernst, siehe oben
  2. Friedrich der Weise (1463-1525)
  3. Johann der Beständige (1468-1532)
  4. Johann Friedrich der Großmütige (1503-1554)

[Bearbeiten] Herzöge der albertinischen Linie

  1. Albrecht der Beherzte, siehe oben
  2. Georg der Bärtige (1471-1539), verheiratet mit Barbara von Polen
  3. Heinrich der Fromme (1473-1541), verheiratet mit Katharina von Mecklenburg
  4. Moritz von Sachsen (1521-1553), verheiratet mit Agnes von Hessen, ab 1547 Kurfürst von Sachsen

[Bearbeiten] Kurfürsten der albertinischen Linie

  1. Moritz von Sachsen, siehe oben
  2. August (1526-1586), verheiratet in erster Ehe mit Anna von Dänemark, in zweiter mit Agnes Hedwig von Anhalt
  3. Christian I. (1560-1591), verheiratet mit Sophie von Brandenburg
  4. Christian II. (1583-1611), verheiratet mit Hedwig von Dänemark
  5. Johann Georg I. (1585-1656), verheiratet in erster Ehe mit Sibylla Elisabeth von Württemberg, in zweiter mit Magdalena Sibylle I.
  6. Johann Georg II. (1613-1680), verheiratet mit Magdalena Sibylle II.
  7. Johann Georg III. (1647-1691), verheiratet mit Anna Sophie von Dänemark
  8. Johann Georg IV. (1668-1694), verheiratet mit Eleonore Erdmute Louise von Ansbach
  9. August der Starke (1670-1733), verheiratet mit Christiane Eberhardine
  10. August III. (1696-1763), verheiratet mit Maria Josepha
  11. Friedrich Christian (1722-1763), verheiratet mit Maria Antonia Walpurgis
  12. Friedrich August der Gerechte (1750-1827), verheiratet mit Marie Amalie von Pfalz-Zweibrücken, ab 1806 König von Sachsen

[Bearbeiten] Könige von Sachsen

  1. Friedrich August der Gerechte, siehe oben
  2. Anton der Gütige (1755-1836), zweite Gemahlin war Maria Theresia von Toscana
  3. Friedrich August II. (1797-1854), zweite Gemahlin war Maria Leopoldine von Bayern
  4. König Johann (1801-1873), verheiratet mit Amalia Auguste von Bayern
  5. König Albert (1828-1902), verheiratet mit Königin Carola
  6. König Georg (1832-1904)
  7. Friedrich August III. (1865-1932), bis 13. November 1918 der letzte König von Sachsen, verheiratet mit Luise von Toscana

[Bearbeiten] Könige von Polen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Informationstafeln der Stadt Wettin-Löbejün und des Saalekreises auf der Burg Wettin

[Bearbeiten] Weblinks

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