Werner Albring

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Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Werner Albring, eigentlich Werner Anton Oskar Wilhelm Albring (* 26. September 1914 in Schwelm, Westfalen; † 21. Dezember 2007 in Dresden) war ein deutscher Ingenieur, Wissenschaftler und ehemaliger Professor der Technischen Universität Dresden. Albring war nach dem Zweiten Weltkrieg Mitglied eines in die Sowjetunion verbrachten deutschen Forschungsteams, das maßgeblich an der Entwicklung einer Trägerrakete beteiligt war, mit der die Sowjetunion 1957 den Sputnik als ersten künstlichen Satelliten in eine Erdumlaufbahn schoss.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Werner Albring wurde als ältester Sohn des Gymnasiallehrers im Fach Französisch und sozialistisch gesinnten Studienrates Stefan Albring († 1978) im westfälischen Schwelm geboren. Anfang 1933 legte Albring sein Abitur ab und wollte ursprünglich Jura studieren, um später als politischer Verwaltungsjurist zu arbeiten. Nach dem Machtantritt von Adolf Hitler am 31. Januar 1933, entschloss sich Albring jedoch ab 1934 Maschinenbau an der Technischen Hochschule in Hannover zu studieren, da er als Verwaltungsbeamter ideologisch nicht mit den Zielen der NSDAP übereinstimmte.

Direkt im Anschluss an sein Studium arbeitete Albring ab 1939 als Assistent an der Hochschule in Hannover und promovierte dort 1941 zum Doktor-Ingenieur mit seiner Arbeit „Kraftmessungen am schwingenden Tragflügel“. Aufgrund seiner Doktorarbeit arbeitete Werner Albring als stellvertretender Leiter des Instituts für Aeromechanik und Flugzeugtechnik in Hannover und war so auch an der Forschung für das Aggregat A4 beteiligt, das ab 1944 als Rakete V2 in die Geschichte einging.

Grab von Werner Albring auf dem Inneren Plauenschen Friedhof

Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Werner Albring zuerst im Institut Rabe in Bleicherode und wurde dort 1946 Abteilungsleiter für Aerodynamik. Aufgrund seiner aerodynamischen Kenntnisse wurde er zusammen mit seiner Familie sowie anderen 150 Deutschen in einer "Nacht- und Nebelaktion", auf Befehl der sowjetischen Militäradministration von der Roten Armee in die Sowjetunion verbracht. Dort arbeitete er ab Oktober 1946 in einem geheimen Forschungsinstitut für Raketentechnik in den Waldaihöhen auf der im Seligersee gelegenen Insel Gorodomlia, 300 Kilometer nordwestlich von Moskau, ernannt. In Gorodomlia sollte Wolff mit anderen Raketenspezialisten wie Helmut Gröttrup (19161981), Waldemar Wolff (18941979) und Kurt Magnus (19122003) fortsetzen, was im Krieg begonnen wurde: die deutsche "Wunderwaffe" V2 nachzubauen. In der Sowjetunion musste er bis Juni 1952 bleiben. Von den Deutschen wurden dort die ersten schwenkbaren Raketentriebwerke entwickelt, die in ähnlicher Form dann später bei der Weltraumrakete R7 verwendet wurden, mit der auch Juri Gagarin ins All flog.

Nach seiner Rückkehr in die DDR wurde Werner Albring ab 1952 ordentlicher Professor für angewandte Strömungslehre an der Technischen Universität in Dresden und der dortige Direktor des Instituts für Angewandte Strömungslehre. 1959 wurde er als korrespondierendes Mitglied an die Berliner Akademie der Wissenschaften, in die Klasse für Mathematik, Physik und Technik berufen. Seit 1961 war Albring dann ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften sowie Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Angewandte Mathematik und Mechanik (GAMM).

1964 erschien in der Zeitschrift „Maschinenbautechnik“, Nr. 13 eine Festschrift zum 50. Geburtstag Albrings. 1972 wurde er als Ehrenmitglied in die „International Union of Theoretical and Applied Mechanics (IUTAM) berufen. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1979 blieb Werner Albring in seinen Funktionen und war auch zwei Amtsperioden lang Dekan der Fakultät Maschinenwesen der TU Dresden, einmal von 1961 bis 1963 sowie ein zweites Mal von 1968 bis 1970.

Werner Albring erhielt für seine wissenschaftlichen Arbeiten und Veröffentlichungen zahlreiche Würdigungen und Ehrungen. 1984 wurde Albring in die Evangelische Forschungsakademie in Berlin berufen. Albring war seit 2004 Ehrenmitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Er war bis in sein hohes Alter noch aktiv auf Vorlesungen und Seminaren, so hielt er u.a. am 8. Juli desgleichen Jahres bei der Helmholtz-Vorlesung eine Rede an der Berliner Humboldt Universität.[1]

Werner Albring war auch als Schriftsteller und Maler tätig[2] und wohnte auf der Südhöhe 9[3]. Er starb 2007 in Dresden und wurde auf dem Inneren Plauenschen Friedhof bestattet.

[Bearbeiten] Ehrungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Werke und Publikationen (Auswahl)

Weltkrieg bis zur Wende zum 21. Jahrhundert, Bericht I 1578 Inst. Strömungsmechanik, 2001, [4]

[Bearbeiten] Quellen

  1. Werner Albring, Die Stellung des Ingenieurs in der Gesellschaft auf www.albring.info
  2. Nachruf zum Tod Werner Albrings, Peter Költzsch in Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Jahrbuch 2007, Akademie-Verlag
  3. Vorlesungsverzeichnis der TH Dresden 1958/59, Fernsprechbuch 1988
  4. Pubkikationen von Werner Albring auf www.zvab.com

[Bearbeiten] Weblinks

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