Wasserversorgung

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Wie auch andernorts wurde der Wasserbedarf bis in das späte Mittelalter aus Brunnen gedeckt, deren Anlage und Unterhaltung dem Grundstücksbesitzer oblag. Da die räumliche Trennung des Brunneneinzugs­gebietes und der Abwassereinleitungsstellen nicht beachtet wurde, enthielt dieses Wasser in großem Um­fang gesundheitsschädliche Keime. Auf der dringenden Suche nach besserem Wasser begann die Erschließung von Quellen außerhalb der Urbanisierung. Der Nachweis über errichtete Röhrwasserleitungen zur Ableitung der Quellen bis in die Stadt geht bis in das 15. Jahrhundert zurück. Nachweislich erhielten die Augustiner Mönche am 1. Juli 1476 die kurfürstliche Erlaubnis, das Zschornwasser in der Dresdner Heide zu fassen und in das Kloster nach Altendresden (heute Neustadt) zu leiten. Weitere Röhrwasserleitungen nahmen immer mehr zu. Es wurde Wasser aus dem Heiligen Born, dem Kaitzgrund und Plauenschen Grund in die Stadt geleitet. Die Viel­zahl von Leitungen, von denen in manchen Straßen drei bis vier nebeneinander lagen, veranlassten bereits 1706 den Rat, einen Röhrmeister zu beauftragen, ein Gutach­ten zur Vereinfachung des Rohrnetzes aufzustellen. Als Rohrmaterial wurde Holz und Gußeisen eingesetzt. [1] Jede der Röhren hatte ihren eigenen Namen. Da gab es die Löwenhaus-Röhre, die Klepperbeinsche Hauptröhre, die Hof-Waschhaus-Röhre, die Spittel-Röhre, die Palmbaum-Röhre und die schleichende Venussche Röhre [2]
Seit 1838 wurde auf Antrag der damaligen Communrepräsentanten die Stadt mit einer unterirdischen steinernen Wasserleitung versehen und unausgesetzt fortgebaut wurden. 1841 wurde das Verlegen von Sandsteinröhren begon­nen, die mit einer von Blochmann entwickelten Bohrma­schine hergestellt wurden. Das Projekt konnte 1851 bis auf die Neustadt vollendet werden. Somit waren um 1852 alle Stadtteile durch 1939 Brunnen und mit Flußwasser in ausreichender Weise versorgt worden. [3]
Mit Beginn der industriellen Revolution in Deutschland war auch ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in Dresden eine zunehmende Industrialisierung bzw. Einwohnerent­wicklung und damit verbunden ein Anstieg des Wasser­bedarfes zu verzeichnen. Die immer größer werdenden Probleme führten den Stadtrat zur Erkenntnis, daß die Hilfsmittel der Technik auch in den Dienst einer Wasser­versorgung gestellt werden müßten. Am 22. Februar 1871 beschlossen die Stadtverordneten den Bau eines Wasserwerkes nach den Vorschlägen und Plänen des Ingenieurs Salbach und beauftragten ihn auch mit der Leitung des Baues. Die Pläne sahen vor, uferfiltriertes Grundwasser durch Fassungsanlagen im Uferbereich der Elbe zu gewinnen. Im Sommer 1872 war somit Baubeginn für das erste Wasser­werk in Dresden. Am 10. März 1875 konnte die Inbetrieb­nahme des im städtischen Besitz befindlichen Wasser­werkes Saloppe erfolgen.[4]

[Bearbeiten] Quellen

  1. Wasser in Dresden, DREWAG, SV Verlag, 2003
  2. Mitteilungen des statistischen Vereins für das Königreich Sachsen, Vogel, 1833
  3. Illustrirter Dresden-Prager-Führer, Verlag Weber Leipzig, 1852
  4. Wasser in Dresden, DREWAG, SV Verlag, 2003
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