Volkold

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Volkold († 23. August 992 in Meißen) war ab 969 Bischof von Meißen.

Volkold gehörte dem kaiserlichen Hof von Otto I. an, dessen Sohn, den späteren Kaiser Otto II., er unterrichtete. Als der erste Bischof von Meißen, Burchard, nach nur einem Jahr Amtszeit starb, wurde Volkold zu dessen Nachfolger berufen. Die Mark Meißen war zu jener Zeit noch nicht gefestigt und vor dem Bischof stand die Aufgabe, die Sorben zu missionieren. Er wurde dabei von den Markkrafen Günther, Thietmar und Rikdag unterstützt.

Volkold nahm an der Ingelheimer Synode im September 972 teil und wurde 975 unter den Geistlichen genannt, auf deren Rat Kaiser Otto II. die Verlegung des von dem Markgrafen Thietmar und dessen Bruder, dem Erzbischof Gero von Köln, gegründeten Klosters von Thanemarsfeld nach Nienburg genehmigte. Kaiserliche Verleihungen an das Hochstift sicherten dem Bistum Meißen reiche Zinseinnahmen und Zehnten aus dem neu zu bekehrenden Sorbenland von Nisan bis zur Oberlausitz. Um die Burg herum entstand die Stadt Meißen, die eine eigene Pfarrkirche erhielt. Der Handel blühte auf, die Einnahmen aus dem Elbezoll wuchsen. 981 erweiterte sich der Einfluss Meißens durch die Aufhebung des Bistums Merseburg. Das Bistum Meißen erstreckte sich jetzt bis zur Mulde.

Mit dem Tod von Otto II. im Jahre 983 begann ein Machtkampf um die deutsche Königskrone, in dessen Folge die Böhmen unter Boleslav II. ins Land einfielen. Im Frühling 984 wurden der Wettiner Friedrich, welcher den in Merseburg verweilenden Markgrafen Rikdag vertrat, von Wagio, dem Anführer einer böhmischen Schaar, überlistet, die Burg Meißen eingenommen und der Burggraf Rikdag in einem Hinterhalt erschlagen. Herzog Boleslav, der selbst kam, um von der so wichtigen Stadt Besitz zu nehmen, verjagte auch Volkold. Die Böhmen wurden dabei von der sorbischen Bevölkerung unterstützt, die eine Gelegenheit sah, sich der Deutschen und deren Missionare zu entledigen. Volkold erhielt in Erfurt Asyl.

Erst nach dem Tod des Markgrafen Rikdag im Jahre 985 konnte dessen Nachfolger, Ekkehard I., die Vorherrschaft der Deutschen in der Mark Meißen bis 987 mit zwei Feldzügen gegen Böhmen wieder herstellen. Der ins Amt zurückgekehrte Volkold versöhnte sich mit den Böhmen, die von Ekkehard I. sogar in Lehensabhängigkeit gebracht worden waren. Bei einem Gottesdienst in Prag erlitt er einen Schlaganfall und kehrte gelähmt nach Meißen zurück. Sein Nachfolger wurde Eido I.

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