Fußgängertunnel Neustädter Markt

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Blick in den gesperrten Tunnel in Richtung Neustadt
Relief „Alten-Dreßden um 1700“ von Egmar Ponndorf

Der Fußgängertunnel am Neustädter Markt existierte von 1976 bis 2016. Seine „Hauptröhre“ verband die Augustusbrücke mit der Ostseite des Neustädter Marktes. Von ihr zweigten Seiteneingänge zur Großen Meißner Straße ab.

Im Tunnel befanden sich zwei etwa 40 bis 50 Quadratmeter große Räume, die allerdings weder einen Wasseranschluss noch einen zweiten Fluchtweg besaßen. Außerdem hingen Schaukästen in der Unterführung.

Ab den 1980er Jahren trafen sich Dresdner Skateboarder am Neustädter Markt und nutzten auch den Tunnel, um Tricks zu üben.

Beim Hochwasser 2002 verschwand der Tunnel in den Wassermassen. Auch beim Hochwasser im Juni 2013 stand die Unterführung unter Wasser und war seitdem gesperrt. Die Stadtverwaltung wollte den Tunnel zuschütten und stattdessen eine oberirdische Querung für Fußgänger und Radfahrer an der Ostseite des Neustädter Markts anlegen lassen. Der Dresdner Stadtrat hatte das am 22. Januar 2015 mit den Stimmen von CDU, Grünen und AfD beschlossen. Die Linke und die SPD-Stadtratsfraktion sowie Künstler, Architekten, Sozialarbeiter, Skater und Biker machten sich für die Erhaltung des Tunnels stark.

Am 12. Mai 2016 entschied sich der Stadtrat mit den Stimmen von Linken, SPD, FDP/FB und AfD gegen eine Verfüllung des Tunnels. Oberbürgermeister Dirk Hilbert legte hiergegen Widerspruch ein, um eine Prüfung durch die Landesdirektion zu forcieren.[1] Am 15. Juli begannen die Arbeiten zur Verfüllung des Tunnels. Die oberirdischen Wände und Brüstungen wurden abgebrochen, alle technischen Einrichtungen zurückgebaut, der Tunnel mit gemauerten Wänden verschlossen und anschließend verfüllt. Bis Ende Dezember 2016 sollen die Arbeiten beendet sein.[2]

[Bearbeiten] Kunst am Bau

An der Tunnelrampe auf Altstädter Seite befanden sich vier denkmalgeschützte Sandsteinreliefs der Dresdner Bildhauer Egmar Ponndorf, Vinzenz Wanitschke, Peter Makolies und Dieter Nitzsche. Sie illustrieren die Stadtgeschichte und verbanden auf diese Weise Alt- und Neustadt.

[Bearbeiten] Quellen

  1. DNN online: OB Hilbert legt Veto gegen Tunnel-Beschluss ein. 17.5.2016.
  2. Pressemitteilung der Stadt Dresden, 15.7.2016
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