Dresdner Christstollen

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Stollen nach u.g. Familienrezept
Altes Stollenrezept

Der Christstollen gehört zu den Klassikern des Weihnachtsgebäck. Der bekannteste Stollen ist der Dresdner Stollen. Dieser Name ist seit 1997 geschützt, und nur Stollen, die im Dresdner Raum gebacken wurden, dürfen so bezeichnet werden.

Im „Schutzverband Dresdner Stollen e. V.“ haben sich 1991 Stollenbäcker aus dem Großraum Dresden zusammengeschlossen, um eine gleichbleibend hohe Qualität zu garantieren und gemeinsam Marketing für die Marke „Dresdner Stollen“ zu betreiben. Dazu prüft der Verband jedes Jahr die Weihnachtsbackwerke der angeschlossenen Bäckereien und Konditoreien und vergibt anschließend das „Stollensiegel“. Außerdem kürt der Verband u. a. seit 1995 jedes Jahr ein Stollenmädchen, das dann in den folgenden zwölf Monaten in der Stadt und überregional für das Weihnachtsgebäck wirbt, das Stollenfest eröffnet und andere repräsentative Aufgaben erfüllt.

[Bearbeiten] Praktische Hinweise

Ehe man einen Stollen nach dem Backen verzehrt, sollte er zwei bis vier Wochen ruhen, um durchzuziehen und seinen typischen Geschmack zu entwickeln. Angeschnitten wird das Backwerk am besten in der Mitte. So kann man die beiden Stollenhälften wieder zusammenschieben und deren Austrocknen vermeiden. Wann man den Stollen anschneidet, hängt von der Familientradition ab: Viele essen das erste Stück Stollen am ersten Advent, andere erst am Heiligabend. Klassisch wird der Stollen mit den Fingern gegessen. Bei einer Temperatur zwischen 8 und 12 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent (Idealwerte) hält sich ein Stollen in seiner Originalverpackung mindestens sechs Wochen.[1]

[Bearbeiten] Geschichte

Eine erste Erwähnung des Christstollens fand 1329 in Naumburg statt. In Dresden ist die Tradition des Christstollen erst später, etwa um das Jahr 1450 herum, entstanden. Backwaren wurden damals häufig mit kirchlichen Symbolen versehen. So symbolisiert der Christstollen das in Windeln gewickelte Jesuskind, wodurch auch die typische dicke Puderzuckerschicht verständlich wird. Die damals in Dresden ortsübliche Bezeichnung für den Stollen war Striezel, worauf der Name des Dresdner Weihnachtsmarktes, dem Striezelmarkt, zurückzuführen ist.

Im Jahr 1730 ließ August der Starke einen 1,8 Tonnen schweren Stollen backen, der dann in viele kleine Stücke zerteilt wurde. Das traditionelle Stollenfest, welches alljährlich am Sonnabend vor dem 2. Advent stattfindet, beruht auf diesem historischem Ereignis.

[Bearbeiten] Rezept

Viele Details müssen beachtet werden um einen perfekten Stollen nach Dresdner Art zu backen. Ein Grundrezept lautet wie folgt: (immer von 100 % Mehl Typ 405 ausgehend). Darauf kommen dann 65% Sultaninen in 4% Rum eingelegt, 50% Butter, 15% Mandeln (süße Mandel, bittere Mandeln), 20% Früchte (Zitronat sowie Orangeat), 9% Hefe, 1,4% Salz, 20% Milch und 12% Zucker. Ein Teil der Milch und des Mehls wird mit Hefe zu einem kleinen Vorteig verarbeitet. Dieser Teig wird dann mit den restlichen Zutaten vermischt. Kurz vor dem Knetende werden die Rosinen untergearbeitet. Nach dem Backen wird der Stollen mit Butter gebuttert und mit Zucker gezuckert. Nun noch mit Puderzucker pudern - fertig ist der Christstollen! [2]

[Bearbeiten] Quellen

  1. Wussten Sie, dass ... In: Dresdner Christstollen. Das Magazin des Schutzverbandes Dresdner Stollen. Dresden 2016. S. 9.
  2. https://www.dresdnerstollen-shop.de/ von Bäckerei Ullrich abgerufen am 02.02.2022

[Bearbeiten] Weblinks

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