Sebastian Friedrich von Kötteritz

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Sebastian Friedrich von Kötteritz, teilweise auch von Cötteritz (* 1570; † 24. Februar 1628 in Sitten bei Leisnig) war ein kurfürstlich-sächsischer Jurist und Beamter, als Hof-, Justizien- und Appellationsrat, zuletzt im Rang und mit Titel eines Geheimen Rates. Er war Vizekanzler des Kurfürstentums Sachsen, kursächsischer Konsistorial- und Appellationspräsident, Rittergutsbesitzer auf Sitten, dem dazugehörigen Vorwerk Kroptewitz und später auf Beucha bei Bad Lausick.

[Bearbeiten] Familie

Wappen der Adelsfamilie von Kötteritz um 1730
Altes Herrenhaus, Rittergut Beucha im Landkreis Leipzig

Sebastian Friedrich von Kötteritz entstammte dem uradeligen Geschlecht von Kötteritz. Die ununterbrochene Stammreihe beginnt mit Dietrich von Kötteritz auf Sitten. Dieser wurde 1421 als Zeuge in einem Vergleich der beiden Burggrafen Albrecht zu Leißnig mit Hans von Dohna erwähnt. Sebastian Friedrichs Großvater war Sebastian von Kötteritz auf Kroptewitz, kursächsischer Hof- und Meisterrat von Kurfürst Johann Friedrich I. sowie Amtmann zu Altenburg und Bitterfeld.

Sebastian Friedrich von Kötteritz war der zweite Sohn des kursächsischen Juristen und Hofbeamten Hans von Kötteritz auf Sitten und dessen Ehefrau Marianna geb. Freiin von Saalhausen aus dem Hause Bentzen, Tochter des Hans von Saalhausen zu Bentzen in Böhmen und der Brigitta geb. von Schönberg (* 1506). Er hatte noch einen Bruder:

Von Kötteritz heiratete in erste Ehe die Tochter des kurbrandenburgischen Rates Hans von Kötteritz auf Kulpa, Wolckau und Hausberg. Diese Ehe blieb kinderlos. Von Kötteritz heiratete nach dem Tod seiner ersten Ehefrau in zweiter Ehe am 19. August 1605 Sophia Dorothea geb. von Einsiedel aus dem Hause Scharfenstein (* 1566; † 1623 in Borna),[1][2] Tochter von Haubold von Einsiedel auf Scharfenstein (15211592) und der Ursula von Truchseß zu Glauschnitz (15381572). Das Paar hatte folgende KInder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Von Kötteritz wirkte als Ratgeber im Rang eines Geheimen Rates im Hofstaat der Kurfürstenwitwe Sophia geb. von Brandenburg (15681622), Gemahlin des frühzeitig verstorbenen sächsischen Kurfürsten Christian I. (15601591). In diesem Hofamt spielte von Kötteritz auf kursächsischer Seite während der Verhandlungen zum Ehevertrag von deren Tochter Sophia von Sachsen mit dem Herzog von Pommern-Stettin, Franz I. (15771620) neben dem Hofmeister der sächsischen Kurfürstin Hedwig von Dänemark (15811641), Ernst Dietrich von Starschedel († 1664) sowie dem Geheimen Rat Benedikt Carpzov (15651624) eine entscheidende Rolle. So erhielt Sophia das für kursächsische Prinzessinnen übliche Ehegeld in Höhe von 30.000 Reichstalern. Streitpunkt war lange Zeit die Höhe der Morgengabe. Schließlich setzten sich auch hier die sächsischen Räte mit der Forderung von 7.000 Reichstalern gegen die 2.000 von Pommern vorgeschlagenen Gulden durch. Als Witwensitz wurde Bütow vereinbart, welches 1619 gegen Wollin getauscht wurde.[3]

1619 wurde von Kötteritz zum Präsidenten des kursächsischen Appellationsgerichts in Dresden ernannt. Er übernahm damit das Amt des vorherigen Geheimen Ratsdirektors Caspar von Schönberg. In der gleichen Zeit war von Kötteritz auch kursächsischer Oberkonsistorialpräsident und wirkte auch in diesem Amt in der sächsischen Residenzstadt. Nach seinem Tod übernahm 1628 Friedrich von Metzsch das Amt als Präsident des sächsischen Oberkonsistoriums.[4]

Von Kötteritz starb in seinem Haus auf dem Rittergut Sitten und wurde am 20. März 1628 in der Sittener Kirche beerdigt. Erst nach seinem Tod wurde das Rittergut Beucha von seinem Sohn Hans Haubold beträchtlich erweitert und vergrößert.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf www.stangenberger.nl
  2. Datensatz auf Rootsweb
  3. Ute Essegern, Sophia (Sophie) von Sachsen, in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V., Online-Ausgabe
  4. Karl August Müller: Kurfürst Johann Georg der Erste, seine Familie und sein Hof, Band 1, Leipzig u. Dresden 1838, Digitalisat auf Google Books, S. 240

[Bearbeiten] Weblinks

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