Schmidts-Mühle (Lockwitz)

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ehemalige Schmidts-Mühle im Lockwitzgrund
Alte barocke Steinbrücke über den Lockwitzbach gegenüber der Mühle. Der Weg führt weiter durch das Borthener Gründel nach Borthen

Die Schmidts-Mühle in Lockwitz ist die älteste nachweisbare Mühle im Lockwitztal.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Mühle wird erstmals urkundlich 1442 erwähnt als Friedrich von Boytitz mit Zinsen aus der "Mühle unter Sobrigau" belehnt wurde. Die Mühle war eine herrschaftliche Mühle, in der die Bauern von Sobrigau und Borthen entsprechend dem Mahlzwang, ihr Getreide mahlen mussten. In anderen Quellen wird die spätere Schmidts-Mühle auch als "Mühle unter Borthen" genannt, da man direkt an der Mühle über das sogenannte Borthener Gründel zum oberhalb des Tales gelegenen Dorf Borthen gelangen konnte. Dazu wurde Anfang des 18. Jahrhunderts die Brücke über den Lockwitzbach als eine "steinerne Brücke" erneuert. Die alte barocke Brücke ist noch heute an dieser Stelle erhalten und wurde nach dem Augusthochwasser 2002 wieder instand gesetzt. Bis 1792 konnte man die Mühle nur über Sobrigau oder Borthen erreichen, da ein durchgängiger Weg im Lockwitzgrund fehlte.

1857 wurde die nun nach ihrem Pächter benannte Schmidts-Mühle nach Lockwitz gepfarrt und wenig später eingemeindet. 1867 vernichtete ein großer Brand die Mühle und die dazugehörigen Wirtschaftsgebäude. Nach dem Brand entstand 1868 eine Papierfabrik am alten Mühlenstandort, die allerdings nur bis 1876 betrieben werden konnte und dann Konkurs anmelden musste. Nach der Zwangsversteigerung der Papierfabrik standen die Gebäude bis 1890 leer.

1890 wurde in der ehemaligen Papierfabrik eine Makkaroni- und Eierteigwarenfabrik gegründet, die bis 1921 existierte. Danach wurde die alte Mühle Heimstätte des Matratzenherstellers Fritz Döhrer. 1948 brannte das Wolllager der Matratzenfabrik ab. Zu DDR-Zeiten als Produktionsstätte des VEB Polstermöbel Variant verstaatlicht, vernichtete 1964 ein weiterer Großbrand einen Teil der Mühle im Lockwitzgrund 100.

Nach der politischen Wende in der DDR, wurde das Anwesen nach 1990 an einen privaten Investor verkauft, der es als Geschäfts- und Hotelgebäude sanierte. Heute befinden sich verschiedene Gewerke sowie ein Gasthaus in der ehemaligen Mühle. Das Anwesen und die Gebäude wurden in die Liste der Kulturdenkmale der Stadt Dresden aufgenommen und stehen unter Denkmalschutz.

[Bearbeiten] Quellen

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