Sächsischer Altertumsverein

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Im Erdgeschoss des Palais im Großen Garten betrieb der Altertumsverein ein Kunstmuseum.
Prinz Johann stand langjährig dem Präsidium vor.

Der Sächsische Altertumsverein wurde 1825 durch König Friedrich August gestiftet und am 3. März 1837 offiziell bestätigt. Der Verein war eng mit dem Dresdner Liederkreis verbunden. Seine Gründung ging auf einen Vorschlag von Carl August Böttiger zurück, den dieser bereits am 25. Oktober 1819 in der Dresdner Abendzeitung verfasst hatte. Unterstützung erhielt Böttiger v. a. von Johann Gottlob von Quandt sowie Gottlob Adolf Ernst von Nostitz und Jänkendorf, Detlev von Einsiedel, Gustav von Flotow und Ferdinand Hartmann, die zu den Unterzeichnern eines Gesuches an den König gehörten.

Ein großer Teil der Mitglieder des Sächsischen Altertumsvereins kam aus Dresden, wo der Verein auch seinen Sitz hatte. Satzungsgemäß sollten kulturgeschichtlich bedeutsame Denkmäler im Königreich Sachsen dokumentiert und geschützt werden. Später erweiterte sich das Aufgabenspektrum um die Landesgeschichte. Dem Präsidium stand der jeweilige Thronfolger vor. Besonders Prinz Johann war stark im Verein engagiert. Die regelmäßigen Sitzungen fanden im Prinzenpalais am Taschenberg statt. Im Palais des Großen Gartens unterhielt der Verein ein Museum, das sich besonders auf mittelalterliche Kirchenkunst aus Sachsen spezialisiert hatte.[1] Der Altertumsverein stand mit weiteren elitären Vereinen seiner Zeit in enger Verbindung, so mit dem Verein zu Rath und That.[2] Die ersten Schriften erschienen bei Teubner.

1852 initiierte der Altertumsverein in Dresden die Gründung des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine. 1881 begann er mit der Bestandsaufnahme der Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. Richard Steche brachte die ersten 14 Bände heraus, die von Cornelius Gurlitt bis 1923 um weitere 27 Bände ergänzt wurden.[3] Ein großer Teil der Schriften erschien im Meinhold-Verlag. Der Verein war inzwischen in der Düppelstraße 14 ansässig. Die Leitung hatte der Direktor des Kunstgewerbemuseums, Karl Berling, inne.

Der Verein wurde 1945 aufgelöst und 1992 als Verein für sächsische Landesgeschichte e. V. wiedergegründet.[4]

[Bearbeiten] Mitglieder

Christoph Friedrich Ammon | Karl Christian Andreae | Theodor Heinrich Bäumer | Eduard Bendemann | Karl Berling | Ernst Ehrenfried Blochmann | Karl Justus Blochmann | Bernhard Blüher | Walter von Boetticher | Carl August Böttiger | Johann Carl Friedrich Bouché | Gustav Büttner | Carl Gustav Carus | Ludwig Theodor Choulant | Johan Christian Clausen Dahl | Robert Diez | Martin Dülfer | Detlev von Einsiedel | Albert Engelmann | Johannes Falke | Karl Ludwig Alfred Fiedler | Heinrich Theodor Flathe | Gustav von Flotow | Hermann von Glaßer | Julius Graebner | Carl Ludwig Theodor Graff | Cornelius Gurlitt | Ernst Hähnel | Ferdinand Hartmann | Theodor Hell | Hermann Theodor Hettner | Julius Hübner | Julius Ambrosius Hülße | König Johann | Gottfried Heinrich Christoph Jordan | Gustav Klemm | Ferdinand Anton Krüger | Reinhard Krüger | Max Hans Kühne | Hermann Arthur Lier | Bernhard von Lindenau | Constantin Lipsius | William Lossow | Johann Friedrich Matthäi | Johann Gottfried Nake | Hermann Nicolai | Gottlob Adolf Ernst von Nostitz und Jänkendorf | Hermann von Nostitz-Wallwitz | Ernst Ferdinand Oehme | Ludwig Otto | Bernhard Pattenhausen | Ferdinand Pauwels | Friedrich Wilhelm Pfotenhauer | Leon Pohle | Johann Gottlob von Quandt | Ludwig Richter | Ernst Rietschel | Karl Samuel Scheinert | Rudolf Schilling | Franz Schnorr von Carolsfeld | Julius Schnorr von Carolsfeld | Paul Schumann | Gottfried Semper | Oskar Seyffert | Richard Steche | Bruno Steglich | Moritz Steinla | Friedrich Wilhelm Tittmann | Georg Treu | Heinrich Tscharmann | Carl Christian Vogel von Vogelstein | Hans Volkmann | Oskar Walzel | Otto Wanckel | Carl Maria von Weber | Max von Weber | Georg Wrba | Wilhelm Robert von Zahn

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Friedrich Kummer / Paul Schumann: Dresden und das Elbgelände. Verlag des Vereins zur Förderung Dresdens und des Fremdenverkehrs, 1918
  2. Dirk Hempel: Literarische Vereine in Dresden, Niemeyer-Verlag, 2008, Onlinevorschau auf Google Books, ISBN 978-3-3484-35116-5
  3. Cornelius Gurlitt: Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, Nummer: 21/23, Stadt Dresden; Nummer: 24, Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt (Land)
  4. Chronik des Vereins für sächsische Landesgeschichte e. V.
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