Roßmäßlerstraße

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Dammstraße auf einer Karte von 1903
Roßmäßlerstraße auf einer Karte von 1930
Blick von der Leipziger Straße in die Roßmäßlerstraße
Straßenschild

Die Roßmäßlerstraße in Trachau beginnt gegenüber dem Gemeindezentrum „Goldenes Lamm“ der Freien evangelischen Gemeinde Dresden und verbindet die Leipziger Straße mit der Rietzstraße.

Mit der Begründung, dass hier noch bis in die 1890er Jahre Dämme gegen die Hochfluten der Elbe gebaut wurden, erhielt die heutige Roßmäßlerstraße 1899 durch den Trachauer Gemeinderat den Namen Dammstraße. Nicht nur beim Hochwasser 1845 war der von den Trachauer Bauern an der Leipziger Straße gegenüber der ehemaligen Gaststätte „Zum Goldenen Lamm“ errichtete Damm gebrochen, sondern auch 1890. Auf die Eingabe des Gemeinderates vom 24. Januar 1891 zum „vorbeugenden Hochwasserschutz“ antwortete die Königliche Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt am 11. März 1891 und legte fest:

„Mit Rücksicht darauf, daß bei außergewöhnlichem Elbhochwasser der Verkehr auf der Leipziger Straße in Trachau ohnehin unmöglich wird und über die Schützenhofstraße über Wilder Mann verwiesen werden muß, waltet kein Bedenken dagegen, bei Eintritt solchen Hochwassers einen Schutzdamm in Trachau quer über die vorgedachte Straße zu errichten.“

In Folge der Eingemeindung von Trachau nach Dresden zum 1. Januar 1903 erhielt die Dammstraße 1904 den Namen des deutschen Naturforschers, Politikers und Volksschriftstellers Emil Adolph Roßmäßler (18061867). Da zu diesem Zeitpunkt die umliegenden Straßen die Namen von Wissenschaftlern erhielten (Bunsenstraße, Pettenkoferstraße, Wöhlerstraße), ist anzunehmen, dass „in diesem Zug“ auch die Umbenennung der Dammstraße nach einem Naturforscher erfolgte.[1]

Die Roßmäßlerstraße wurde erst im Jahre 2003 von der Wöhlerstraße bis zur Rietzstraße verlängert. Bis dahin befanden sich hier kleine Gärten, die in den Anfangsjahren des NS-Staates auch als illegales Versteck für Antifaschisten dienten.

[Bearbeiten] Ausgewählte Adressen

Im Erdgeschoss der Häuser Roßmäßlerstraße Nr. 14/16 war bis in die 1960er Jahre ein Polizeirevier und dort, wo früher ein kleiner Lebensmittelladen seine Waren anbot, lädt heute das „Hotel Windsor“ Dresden-Touristen zum Übernachten ein.

Die Gaststätte an der Ecke Wöhlerstraße, den älteren Trachauern als „Trachauer Hof“ noch ein Begriff, war von 2006 bis 2011 das Domizil eines Nationalitäten-Restaurants, in dem ausschließlich philippinische Speisen angeboten wurden. Seit November 2013 ist hier die Sportsbar und Restaurant „Akropolis“ zu Hause.

Die Nr. 13 gehörte Architekt Edmund Ziegenhals und in der Nr. 18 befand sich bis 1925 das Dresdner Botanische Laboratorium für pharmazeutische Präparate[2].

[Bearbeiten] Quellen

  1. Dr. Karlheinz Kregelin „Namenbuch der Straßen und Plätze im Norden der Stadt Dresden“ (Manuskript). Die damals in Loschwitz bestehende Dammstraße kann kein Grund für die Umbenennung sein, da Loschwitz erst 1921 eingemeindet wurde.
  2. Adressbuch von 1911

[Bearbeiten] Weblink

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