Richard Freiherr von Friesen

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Wappen der Freiherren von Friesen

Richard Freiherr von Friesen (* 8. August 1808 auf Schloß Thürmsdorf bei Königstein; † 25. Februar 1884 in Dresden) war ein königlich-sächsischer Staatsminister. Er wurde am 16. Oktober 1876 zum Ehrenbürger der Stadt Dresden ernannt.

[Bearbeiten] Familie

Richard Freiherr von Friesen stammte aus dem 1653 in den Reichsfreiherrenstand erhobenen Uradelsgeschlecht von Friesen. Sein Urgroßvater, Karl August Freiherr von Friesen (17211751) war der Stifter der I., ehemals Cottaischen Linie. Seine Großeltern waren Carl August Freiherr von Friesen auf Cotta, Brettnig und Hauswalde und Wilhelmine Caroline geb. von Wangenheim.

Von Friesen war der älteste Sohn des Kunstsammlers und Gutsbesitzers in Thüringen, Heinrich Adolf Freiherr von Friesen (* 24. November 1776 in Dresden; † 29. Dezember 1844 ebenda) und dessen Ehefrau Henriette Charlotte Louise geb. Gräfin von Seydewitz (* 24. Mai 1776; † 20. Dezember 1846 in Dresden), Tochter des königlich-sächsischen Oberstleutnants Curt Gottlob Graf von Seydewitz und dessen Ehefrau Dorothea Charlotte geb. von Nitzschwitz.[1] Richard von Friesen hatte noch folgende Geschwister:

Richard Freiherr von Friesen blieb zeit seines Lebens ledig und hatte keine Kinder.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Richard Freiherr von Friesen besuchte von 1821 bis 1825 die Fürstenschule St. Afra in Meißen und ging direkt im Anschluss an die Bergakademie nach Freiberg, wo er bis 1829 blieb. 1829 nahm er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität in Göttingen auf, wechselte aber bereits ein Jahr später an die Universität nach Leipzig, wo er 1832 sein Studium abschloss.

1834 wurde Friesen als Beamter und Akzessist bei der königlich-sächsischen Landesdirektion angestellt, wechselte 1835 in die Kreisdirektion Leipzig und arbeitete später im Direktorium der Sächsisch-Bayrischen Eisenbahngesellschaft. 1846 wurde Friesen Regierungsrat im sächsischen Innenministerium. Am 2. Mai 1849 [2] wurde er Nachfolger von Christian Albert Weinlig (18121873) im Amt des sächsischen Innenministers. 1852, nach den Auseinandersetzungen um den Wiederabschluss der Zollvereinsverträge reichte Friesen seinen Rücktritt als Minister ein.

Im Sommer 1853 wurde Friesen Kreisdirektor in Zwickau. 1858 wurde er wiederum ins Ministeramt berufen, diesmal als sächsischer Finanzminister. Diese Tätigkeit übte Friesen 18 Jahre lang, bis 1876 aus. In diesem Zeitraum sanierte Friesen die sächsischen Staatsfinanzen, sowohl auf Länderebene und setzte auch wichtige Akzente im Finanzwesen der Städte und Gemeinden.

1866 wurde Friesen Mitglied der Landeskommission und wurde danach bis 1876 neben seinem Amt als Finanzminister auch zum Minister für Auswärtige Angelegenheiten des Königreiches Sachsen ernannt. Als Mitglied der Landeskommission führte Friesen die Einkommenssteuer ein und initiierte die Verstaatlichung der sächsischen privaten Eisenbahnen unter dem Dach der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen. Als Außenminister führte er Friedensverhandlungen mit Preußen und war als Vertreter Sachsens Mitglied im Bundesrat des Norddeutschen Bundes. Von 1871 bis 1876 war Friesen zudem Vorsitzender des Gesamtministeriums.

Neben seinen Ministerämtern war Friesen bis Mai 1868 auch Kommissar für die königlichen Kunstakademien in Dresden und Leipzig. Kurz vor seinem im November 1876 erfolgten Ruhestand, als er sich aus der Politik zurück zog, wurde Richard Freiherr von Friesen für seine Verdienste um Sachsen und Dresden zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. Friesen wurde zudem auch zum Ehrenbürger der Stadt Zwickau ernannt. Er starb am 25. Februar 1884.

[Bearbeiten] Quellen und Einzelnachweise

  1. Genealogie aus Meinert, Günther, "Friesen, Richard Freiherr von" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 612 f. Online-Version
  2. Nach anderen Quellen erst am 6. Mai, s.a. Wikipedia. Sein Vorgänger Christian Albert Weinlig musste am 2. Mai 1849 infolge des Maiaufstandes in Dresden zurücktreten. Denkbar ist, dass die eigentliche Ernennung und Amtseinführung von Friesen erst vier Tage später erfolgte.

[Bearbeiten] Weblinks

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