Römmler & Jonas

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Geschäftsräume Blasewitzer Str. 27
Werbegrafik von Friedrich Kurt Fiedler

Römmler & Jonas war eine bedeutende Dresdner Kunstdruckanstalt. Sie wurde 1871 von dem Fotografen Emil Römmler und dem Buchhalter Leopold Erasmus Jonas auf der Pillnitzer Straße 54 gegründet. Der große Erfolg ließ die Räumlichkeiten schnell zu eng werden. Nach Zwischenstationen in der Neuen Gasse und am Striesener Platz wuchs sie bis 1889 zu einem modernen mittelständischen Unternehmen und nahm ihren Sitz in der Blasewitzer Straße 27.

Römmler & Jonas waren vor allem für ihre hochwertigen Lichtdrucke bekannt und haben seinerzeit berühmte Kunstbände mit Prachtausgaben z. B. zum Zwinger, zum Dresdner Residenzschloss, dem Grünen Gewölbe und der Hofkirche verlegt. Sie dokumentierten aber auch Dresdner Villen und gehörten zu den Pionieren des Drucks von Postkarten.[1] Römmler verlegte mit seinem Partner zudem Drucke mit Gemälden der Prinzessin Mathilde von Sachsen. Der Bericht von Prof. Robert Wuttke zur Dresdner Städte-Ausstellung 1903 enthält viele von Römmler & Jonas hergestellte Abbildungen,[2] ebenso die vielbändige Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen des Sächsischen Altertumsverein.

Zu den bekanntesten Mitarbeitern zählten James Aurig, Karl Christian Andreae und Johannes Beutner.[3] Römmler & Jonas führten in Dresdner Firmen, z. B. bei Villeroy & Boch, die Nutzung der Fotografie für Werbezwecke ein. Mit der wachsenden Nachfrage nach höherwertigen Druckerzeugnissen für den Massenbedarf mussten sie ihre Produktion kostengünstiger gestalten, was mit dem Lichtdruck nicht möglich war, und führten den mehrfarbigen Rotations-Tiefdruck ein. Hierbei wird die gesamte Druckform eingefärbt und die Farbe anschließend so entfernt, dass sie nur in den zu druckenden, tieferliegenden Bereichen übrigbleibt.

1909 ging die Firmenleitung an den Sohn Hans Römmler über. Ab 1928 gehörte die Kunstdruckanstalt Römmler & Jonas zur Güntz-Stiftung. Alle Firmengebäude wurden während der Luftangriffe 1945 zerstört, die erhaltenen Maschinen als Reparation in die Sowjetunion verbracht.

[Bearbeiten] Drucke von Römmler und Jonas

[Bearbeiten] Quellen

  1. The Postcard Album
  2. Robert Wuttke: Deutsche Städte-Ausstellung (Dresden 1903), F. Brandstetter Leipzig, 1904
  3. Johannes Beutner im Elbhang-Kurier

[Bearbeiten] Weblinks

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