Paul Welzel

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ehem. Druckereigebäude Welzel im Hinterhof des früheren Grundstücks Lockwitztalstraße 72

Paul Welzel (* 13. August 1864 in Biebersdorf, Kreis Glatz in Schlesien; † 28.Januar 1921 in Lockwitz) war Druckerei- und Verlagsinhaber, Gemeinderatsmitglied, später auch Gemeindeältester im heutigen Dresdner Stadtteil Lockwitz.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Schaffen

1888 kam der gelernte Buchdrucker Welzel als Geschäftsführer der von Wilhelm Wiegand aus Dresden im Grundstück Altlockwitz 25 eröffneten Buchdruckerei, nach Lockwitz. Der Druck eines Weihnachtsanzeiger im Jahre 1888 veranlasste ihn, im Einverständnis mit dem Geschäftsinhaber, den „Lokalanzeigers für Lockwitz und Umgebung“ zu gründen. Die erste Ausgabe erschien im Januar 1889. Am 15.2.1889 ging das Druckereigeschäft mit dem Verlag des Lokalanzeigers in Paul Welzels eigenen Besitz über, die als „Verlag Paul Welzel“ firmierte. Im Jahre 1898 wurde der Druckereineubau Altlockwitz 45 bezogen. Noch heute findet man viele Publikationen bis 1945, nicht nur aus Lockwitz, unter diesem Verlag. Nach seinem Tod 1921 wurde der Betrieb von seinen Söhnen Kurt, Walter und Bruno Welzel in zweiter Generation weitergeführt. Bruno wurde allerdings nach dem Zweiten Weltkrieg, 1945 enteignet. Gegen Ende des gleichen Jahres wurde die Druckerei vom ehemaligen Lehrling Welzels Oswald Schreiter aus Borthen übernommen, trotzdem hieß die Firma weiterhin im Volksmund „Welzel-Druckerei“.

Der Eingang zur Druckerei befand sich zu DDR-Zeiten im Hinterhof des Mietshauses Lockwitztalstraße 72, das Mitte der 1990er Jahre von der „Apogepha Arzneimittel GmbH“ aufgekauft und dann abgerissen wurde. Nach der Schließung der Druckerei wurde das Areal von der „Apogepha Arzneimittel GmbH“ genutzt.

[Bearbeiten] Dienst für die Gemeinschaft

In den Adressbüchern von 1907 bis 1914 ist Paul Welzel als Gemeindeältester, zusammen mit dem Brennereibesitzer Felix Oskar Hänichen (18651946) verzeichnet.[1] Im Männergesangsverein Lockwitz, dem er 1888 beitrat war er ab 1895 Vorsitzender des Vereines und sang den 1.Bass. Die Freiwillige Feuerwehr Lockwitz führte er 1907 als Brandmeister.

[Bearbeiten] Familie

Die Eltern von Paul Welzel waren Ludwig Welzel und Theresa Langer. Paul Welzel heiratete am 13. August 1889 in Lockwitz die Emilie Ida Theunert (18691938), Tochter des Schneidermeisters und Lockwitzer Strohhutfabrikanten Gustav Moritz Theunert (18431901)

Welzels Tochter Ella Ida (18901976) heiratete am 23. Februar 1916 in zweiter Ehe den Leipziger Missionar Ernst Hohlfeld (18331959).[2] Seine Tochter Rosalie Martha (19021996) heiratete am 3. Dezember 1925 in Lockwitz den Verleger Johannes Adalbert Lothar Fischer, Sohn des Karl May Verlegers Johannes Adalbert Fischer. Sein Sohn Bruno wurde am 20. Oktober 1900 geboren und starb am 25. September 1978 in Görlitz. Dessen älterer Bruder Walther Theodor (18991960) heiratete 1924 Magdalena Elisabeth geb. Luther, die Tochter des Lockwitzer Gutssekretäres Martin Luther. Er starb in Essen-Rüttenscheid. Der älteste Sohn Kurt Alfred (* 1889) in Lockwitz verstarb 1976 in Bremen.[3]

Das Grab von Paul Welzel befindet sich auf dem Friedhof Lockwitz. Ihm zu Ehren wurde in Lockwitz schon in den 1930er Jahren die Welzelstraße benannt.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adreßbücher von 1907 und 1914 für die Orte Dohna, Dobritz, Gommern, Groß-Luga, Großzschachwitz, ... in der SLUB Dresden
  2. Ernst Hohlfeld auf www.lmw-mission.de
  3. Matthias Daberstiel, Geschichte von Lockwitz und Nickern, Ortsfamilienbuch für zwei Dresdner Stadtteile, 1757-1907, Cardamina Verlag, 2021 Lockwitz-nickern.de
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