Stadtbezirk Pieschen

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Rathaus Pieschen, 2007
Rathaus Pieschen, 2007

Der Stadtbezirk Pieschen (ehemals Ortsamtsbereich Pieschen), in dem mit Stand vom 31. Dezember 2012 insgesamt 52.053 Einwohner leben, ist einer der zehn Stadtbezirke in Dresden.[1] Zu ihm gehören folgende Stadtteile:

Die Verwaltung des Stadtbezirks, das Stadtbezirksamt Pieschen, hat ihren Sitz im früheren Rathaus Pieschen an der Bürgerstraße 63.

[Bearbeiten] Geschichte

„Die sorbischen Namen von Kaditz (Kayticz), Mickten (Migtin), Übigau (Vbegowe), Pieschen (Peschen) und Trachau (Trachennowe) weisen darauf hin, dass diese Dörfer zwischen dem siebten und zwölften Jahrhundert von Sorben gegründet wurden. Stadt Neudorf (heute Leipziger Vorstadt) und Trachenberge entstanden erst im 16. bzw. 18./19. Jahrhundert.“[2]

Von lebenswichtiger Bedeutung für diese Dörfer war die Elbe. Sie gab ihnen „Nahrung durch Fischfang, ermöglichte den Betrieb von Schiffsmühlen und diente als Verkehrsweg.“[3] Selbst Trachau und Trachenberge, beide nicht am Ufer des Flusses gelegen, waren durch das fruchtbare Schwemmland der Elbe begünstigt. Die Bewohner der Dörfer trieben in der Regel Ackerbau und Viehzucht. Die meisten spezialisierten sich aufgrund des vorherrschenden Klimas aber auf den Wein-, Obst- und Gemüseanbau.

Außer Stadt Neudorf waren alle anderen Dörfer in die erstmals 1273 erwähnte Kaditzer Kirche gepfarrt. Neben dem kirchlichen spielte sich bis um 1880 in Kaditz auch das schulische Leben ab.

Im 19. Jahrhundert begann Dresden sein im Wesentlichen durch die Stadtbefestigung fixiertes Weichbild zu sprengen und sich auch auf dem rechten Elbufer in nordwestlicher Richtung auszudehnen. So wurde im Jahre 1866 die um 1550 entstandene Siedlung Stadt Neudorf nach Dresden eingemeindet. Lange Zeit ein unbedeutender Ort, gewann sie aber 1839 als Endpunkt der Ferneisenbahnstrecke Leipzig–Dresden an verkehrsgeographischer Bedeutung. Seit 1875 trägt Stadt Neudorf zusammen mit weiteren Teilen der Neustadt den Namen Leipziger Vorstadt und wurde 1878 durch Ortsgesetz in den Dresdner Fabrikbezirk einbezogen.

Das inzwischen zum Arbeiterwohnort gewandelte Dorf Pieschen und die seit 1812 selbstständige Siedlung Trachenberge stellten 1893 den Antrag auf Eingemeindung, dem aber der Dresdner Rat erst vier Jahre später seine Zustimmung erteilte. Schließlich wurden zum 1. Januar 1903 die Vororte Kaditz, Mickten, Übigau und Trachau in die Stadt eingemeindet.

Heute sind alle diese ehemaligen Dörfer und Siedlungen ein fester Bestandteil Dresdens und haben im Verlaufe ihrer Zugehörigkeit ganz eigenständige Beiträge zur Entwicklung der sächsischen Landeshauptstadt geleistet.


[Bearbeiten] Quellen und Anmerkungen

  1. Insgesamt ist die rund 330 Quadratkilometer große und etwa 506.000 Einwohner zählende Stadt in zehn Ortsämter sowie neun Ortschaften unterteilt.
  2. Der Stadtbezirk Nord der Stadt Dresden (Aus der Geschichte seiner Stadtteile) - Erste Auflage 1983
  3. Der Stadtbezirk Nord der Stadt Dresden (Aus der Geschichte seiner Stadtteile) - Erste Auflage 1983

[Bearbeiten] Weblink

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