Max Sachs

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Max Sachs
Stolpersteinverlegung mit Patin Eva-Maria Stange (SPD)

Dr. rer. pol. Max Sachs (* 23. September 1883 in Breslau; † 5. Oktober 1935 im KZ Sachsenburg[1]) war ein Journalist, Redakteur und Abgeordneter des Sächsischen Landtags (SPD).

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Max Sachs besuchte in Breslau das Gymnasium und studierte in Tübingen. 1907 promovierte er zum Thema "Das Krankenkassenwesen in Stuttgart bis 1904". Danach arbeitete er als Redakteur für eine sozialdemokratische Bielefelder Zeitung, wo er auch seine spätere Frau kennenlernte.

1911 kam Max Sachs nach Dresden, wo er das Wirtschaftsressort bei der Dresdner Volkszeitung leitete. Die Familie wohnte in Briesnitz, Hammerberg 2, in einem Einfamilienhaus. Sachs vertrat konsequent die ablehnende Haltung der Dresdner Volkszeitung zum Ersten Weltkrieg. 1919 publizierte er beim Wilhelm August Kaden Verlag "Teuerung und Geldentwertung".

Während der Weimarer Republik vertrat Sachs die SPD als Stadtverordneter und Landtagsabgeordneter. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurde er frühzeitig verhaftet. Als Sozialdemokrat und Jude, obwohl er den Glauben abgelegt hatte, entsprach Sachs zwei Feindbildern der Nazis gleichzeitig.

1935 wurde Sachs erneut verhaftet. Die mehrtägigen Misshandlungen im Konzentrationslager, an denen Sachs schließlich verstarb, waren so brutal, dass man zu einer Zeit, als die Nazis noch Reste des Anscheins von Rechtsstaatlichkeit bewahren wollten, ein Gerichtsverfahren durchführte. Sein Leichnam wurde im Krematorium Tolkewitz verbrannt und die Urne in Bielefeld beigesetzt.

[Bearbeiten] Familie

Max Sachs stammte aus der Familie eines jüdischen Bankiers in Breslau. Er war ab 1910 mit Maria Sachs geb. Meyer verheiratet, die die Zeit des Nationalsozialismus überlebte. Ebenso überlebten die beiden Töchter Edith verh. Kaufmann (* 1912) und Claire verh. Ehrmann (* 1916), die über Holland und Frankreich sowie Portugal in die USA flohen.

[Bearbeiten] Ehrungen

Die ehemals Hammerberg genannte Straße mit seinem Wohnhaus wurde 1945 nach ihm benannt.[2] Vor dem ehemaligen Wohnhaus wurde am 1. Juni 2011 ein Stolperstein verlegt.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Das genaue Todesdatum ist ungesichert: Der Stolperstein gibt den 27. September an, die Gedenktafel am ehemaligen Wohnhaus den 4. Oktober und die Literatur den 5. Oktober. So schreibt die Sächsische Biografie beispielsweise: "Am 23.9.1935 wurde er erneut „wegen Verdachts staatsfeindlicher Betätigung“ verhaftet und zwei Tage später in das KZ Sachsenburg überführt. Dort starb S. vier Tage später an den Folgen mehrtägiger, schwerer Misshandlungen." (was in Abhängigkeit von der Dauer der Verbringung rechnerisch den 29. September ergeben würde) Das vermutliche Datum 5. Oktober geht auf die spätere Mitteilung eines Mithäftlings zur Verkündung des Todes anlässlich eines Appells im KZ zurück.
  2. Straßen Briesnitz bei dresdner-stadtteile.de

[Bearbeiten] Weblinks

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