Max Boetius

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Prof. Dr.-Ing. habil. Max Franz Boëtius (* 7. Dezember 1889 in Tetschen (heute Děčín); † 3. Juli 1972 in Berlin) war ein deutscher Chemiker und Professor für organische Chemie an der Technischen Universität Dresden.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Max Boëtius nahm nach dem erfolgreichen Abschluss seines Abiturs am Oberrealgymnasium in Tetschen im Jahr 1909 noch im gleichen Jahr ein Studium der Chemie an der Technischen Hochschule in Dresden auf, das er 1914 mit dem Diplom abschloss. Direkt im Anschluss setzte er seine Tätigkeit an dieser Lehreinrichtung als Assistent am Institut für Organische Chemie fort und promovierte 1922 zum Doktor-Ingenieur. Später zum Oberassistenten am gleichen Institut berufen, wo er noch bis 1936 blieb, habilierte er 1929 und wurde im gleichen Jahr Privatdozent für organische Chemie an der TH Dresden. Im November 1933 unterzeichnete mit der großen Mehrheit der Professorenschaft der TH das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler.[1]

1937 wurde Max Boëtius zuerst nichtetatmäßiger außerordentlicher (n.e.a.o.) Professor für Organische Chemie und Mikrochemie, bevor er dort 1941 zum ordentlichen Professor berufen wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Boëtius ab 1946 wiederum Professor für Chemie sowie Direktor des Instituts für Chemie und Leiter der Abteilung für Chemie und Biologie an der Technischen Hochschule Dresden. Nach dem Weggang von Wolfgang Langenbeck (18991967) übernahm Boëtius den Lehrstuhl für organische und organisch-technische Chemie an der TU Dresden.[2] 1953 nach dem Volksaufstand am 17. Juni in der DDR wurde Professor Boëtius wegen „ungebührlichen Verhaltens gegen die Sowjetarmee“ vorübergehend festgenommen, kurze Zeit später aber wieder freigelassen und konnte sogar seinen Lehrbetrieb an der Technischen Hochschule fortsetzen.[3] 1956 wurde Max Boëtius zusammen mit zwei anderen Professoren emeritiert.

Zum 80. Geburtstag des Chemikers im Jahr 1969 gab die Universitätszeitung der TU Dresden im Heft Nr. 23 einen Glückwunschartikel heraus. Max Boëtius, der sich aufgrund seiner wissenschaftlichen Arbeiten große Verdienste auf dem Gebiet der Mikrochemie und –analytik erworben hatte, starb am 3. Juli 1972 in Berlin-Buch.

[Bearbeiten] Werke und Publikationen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Bekenntnis der Professoren an den Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat; überreicht vom Nationalsozialistischen Lehrerbund Deutschland-Sachsen bei archive.org, S. 132
  2. Erinnerungsbericht von Prof. Dr. rer. nat. habil. Hans Günther Däßler auf tu-dresden.de
  3. 175 Jahre TU Dresden, Geschichte der TU Dresden 1828-2003, Onlineausgabe auf Google Books

[Bearbeiten] Weblinks

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