Mausoleum (Kap-herr)

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Mausoleum der Familie Kap-herr auf dem Krähenhügel, Südostseite
Mausoleum der Familie Kap-herr auf dem Krähenhügel, Nordostseite
Aussicht unterhalb des Mausoleums auf dem Krähenhügel auf das Elbtal

Das Mausoleum der Freiherren von Kap-herr war eine Begräbnisstätte für die Adelsfamilie von Kap-herr, die das Rittergut Lockwitz seit 1866 besaß.

[Bearbeiten] Lage

Das Mausoleum liegt auf dem Krähenhügel südlich von Lockwitz und ist vom Dorfzentrum leicht zu Fuß zu erreichen. Wer den teilweise etwas beschwerlichen Aufstieg ab dem Gewerbegebiet Lockwitz am Viertelacker über die neu erbaute Staatsstraße S175 "An der Malte" hinauf zum etwa 200 Meter hoch gelegenen Mausoleum schafft, wird mit einer phantastischen Aussicht auf das obere Elbtal bei Dresden belohnt. Gut kann man den Fernsehturm, Pillnitz, das dortige Keppschloss und bei gutem Wetter sogar die Berge der Sächsischen Schweiz sehen.

Der Tempel selbst ist in nordöstlicher Richtung ausgerichtet.

[Bearbeiten] Geschichte

Das Mausoleum wurde in den Jahren 1871 bis 1872 von dem damaligen Besitzer des Rittergutes Lockwitz, Freiherr Carl Johann von Kap-herr im Stil eines klassizistsischen griechischen Tempels in Auftrag gegeben. Der Dresdner Architekt Bernhard Schreiber (18331894), ein Schüler von Hermann Nicolai (18111881) und Gottfried Semper (18031879) an der Dresdner Kunstakademie erstellte den Entwurf des tempelartigen Gebäudes. Das Mausoleum zählt somit zu den letzten beiden Semper-/Nicolai-Bauten in Dresden.

Nach dem Eingangsüberbau gelangt man über eine Treppe in den sandsteinumwölbten Gruftbau mit 48 Grabkammern. Als erstes Familienmitglied wurde Baron Hermann Christian von Kap-herr (18011877) dort beerdigt, der 1866 das Schloss Lockwitz mit dem dazugehörigen Rittergut erwarb. 1944 fand die letzte Beisetzung eines Familienmitglieds im Mausoleum statt.

Nach der Enteignung und Deportation der Familie von Kap-herr nach 1945 wurde das Mausoleum und die dazugehörigen Grabkammern aufgebrochen und geplündert. Ab Ende der 80er Jahre kam noch Vandalismus durch sogenannte Gruselveranstaltungen im Mausoleum dazu. Aus diesem Grund wurde das Gebäude 1994 baulich gesichert und eingezäunt.

Nach langen Verhandlungen mit mehreren Rechtsträgern gelang es 2005 den Nachkommen der Freiherren von Kap-herr, das Mausoleum sowie den dazugehörigen Krähenwald zurück zu kaufen. Bei der Instandsetzung des Mausoleums wurden unter dem Unrat Kleinteile, wie Sarggriffe und Grabplattenteile sichergestellt. 2008 konnten die Instandsetzungsarbeiten inklusive der Beräumung und Neuanlage der Freiflächen abgeschlossen werden.

Bei telefonischer Voranmeldung können Besichtigungen der Gruft unter der Telefonnummer 0351–34078921 vereinbart werden (lt. Hinweistafel am Mausoleum). Das Gebäude wurde in die Liste der Kulturdenkmale der Stadt Dresden aufgenommen und steht unter Denkmalschutz.

[Bearbeiten] Quellen

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