Ludwig Hausmann

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Prof. Dr. phil. Ludwig Gustav Hausmann, anfangs auch Haußmann (* 11. März 1840 in Dresden; † 30. August 1905 ebenda) war ein Theologe, Philosoph und Lehrer, zuletzt als ehemaliger Direktor der städtischen Höheren Töchterschule in Dresden. Unter seinem Pseudonym Gustav H. Oekander war er auch als Dichter und Schriftsteller tätig.

[Bearbeiten] Familie

Ludwig Gustav Hausmann wurde als Sohn des königlich-sächsischen Justiz-Ministerial-Sekretärs Ludwig Haußmann († 1847/48 in Dresden).[1] im elterlichen Haus in der Kleinen Oberseergasse 7 geboren.[2] Ludwig Gustavs Vater wohnte zum Schluss in Friedrichstadt in der Wachsbleichgasse 3. Dessen Ehefrau, Ludwig Gustavs Mutter, Agnes Emilie Hausmann († 1850 in Dresden)[3] erscheint 1849 als Witwe und wohnte zu dieser Zeit in der Annengasse 10 im zweiten Obergeschoss.[4]

Ludwig Gustav Hausmann hatte noch mindestens eine Schwester und zwei ebenfalls seinerzeit bekannte Brüder:

Ludwig Gustav Hausmann war verheiratet. Seine Ehefrau, Anna Hermine Hausmann wohnte nach dem Tod ihres Mannes weiter im ehemals gemeinsamen Haus. Der gemeinsame Sohn, Gustav Walter Hausmann studierte Medizin, promovierte zum Dr. med. und eröffnete nach dem Tod des Vaters in der Ermelstraße 1 in Striesen eine Praxis und arbeitete dort als Augenarzt.[16]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Ludwig Gustav Hausmanns verlor frühzeitig beide Elternteile und wuchs als Waise auf. Nach dem frühen Tod der Eltern wohnte Ludwig zusammen mit seinen Geschwistern bei einer nahen Verwandten, Amalie Hausmann, die als Lehrerin an der II. Bezirksschule ihren Lebensunterhalt verdiente.[17]

Hausmann besuchte wie seine Brüder das Kreuzgymnasium in Dresden und wollte ursprünglich Musik studieren. Aufgrund eigener Zweifel an seiner Begabung nahm er aber ein Studium der Theologie und Philosophie auf und studierte seit 1859 an der Universität in Leipzig. 1863 promovierte er zum Doktor der Philosophie über Untersuchungen zu Tonverhältnissen. Im Abschluss an sein Studium begleitete er mehrere Hauslehrerstellen in Leipzig sowie bei Orleans und in Paris in Frankreich, die er auch zur Vertiefung seiner Studien nutzte. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland erwarb er die Kandidatur für das höhere Schulamt.

Hausmann kehrte 1866 nach Dresden zurück, wo er zuerst Lehrer am Albanischen Institut in Dresden wurde. Er ist erstmals 1867 im Dresdner Adressbuch als Dr. phil. und Privatlehrer in der Kaitzer Straße 2 im ersten Obergeschoss verzeichnet.[18] 1869 zog er in die Lange Straße 41c in eine Wohnung im vierten Obergeschoss,[19] ein Jahr später, 1870 in die Elisenstraße 5 in das dortige erste Obergeschoss.[20] Außerdem wechselte er an die Privatschule von Professor Böhme ("Böhmesche Privastschule") zu Dresden.

Mit Wirkung vom 1. Januar 1871 wurde Hausmann Oberlehrer am Kreuzgymnasium zu Dresden.[21] 1873 zog er in die Mosczinskystraße 15.[22] Ab dem 1. Januar 1877 wurde Hausmann zum Direktor der städtischen Höheren Töchterschule berufen [23] und zog im Jahr darauf wieder in die Lange Straße, diesmal in die Hausnummer 33 in eine Parterrewohnung.[24] 1884 erhielt Hausmann den Titel eines Professors an der Töchterschule.[25] Unter seiner Leitung entwickelte sich die Höhere Töchterschule zu großer Blüte und erwarb ein hohes Ansehen unter den Schulen in Dresden. 1892 zog Hausmann in die Zinzendorfstraße 15.[26]

1900 wurde Hausmann, nach 23-jähriger Tätigkeit als Schuldirektor aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit pensioniert [27] und zog im darauffolgenden Jahr in die Ermelstraße 1,[28] wo er bis zuletzt wohnte. Nach mehreren Schlaganfällen verfiel Hausmann in ein „schweres Siechtum“, dem er im August 1905 erlag. Hausmann wurde auf dem Johannisfriedhof in Tolkewitz beerdigt.

[Bearbeiten] Werke (Auswahl)

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Letztmalig im Dresdner Adress-Handbuch 1847, SLUB, S. 89
  2. Dresdner Adress-Handbuch 1840, SLUB, S. 98
  3. Letztmalig im Adress-Handbuch Dresden 1850, SLUB, S. 221
  4. Adress-Handbuch Dresden 1849, SLUB, S. 52
  5. Adressbuch Dresden 1865, SLUB, S. 114
  6. Adressbuch Dresden 1873, SLUB, S. 136
  7. Adressbuch Dresden 1875, SLUB, S. 146
  8. Adressbuch Dresden 1880, SLUB, S. 172
  9. Adressbuch Dresden 1894, SLUB, S. 283
  10. Adressbuch Dresden 1870, SLUB, S. 122
  11. Adressbuch Dresden 1874, SLUB, S. 141
  12. Adressbuch Dresden 1884, SLUB, S. 171
  13. Adressbuch Dresden 1890, SLUB, S. 237
  14. Adressbuch Dresden 1892, SLUB, S. 261
  15. Adressbuch Dresden 1905, SLUB, S. 420
  16. Adressbuch Dresden 1906, SLUB, S. 422
  17. Adressbuch Dresden 1855, SLUB, S. 82
  18. Adressbuch Dresden 1867, SLUB, S. 122
  19. Adressbuch Dresden 1870, SLUB, S. 122
  20. Adressbuch Dresden 1871, SLUB, S. 125
  21. Adressbuch Dresden 1872, SLUB, S. 129
  22. Adressbuch Dresden 1874, SLUB, S. 141
  23. Adressbuch Dresden 1877, SLUB, S. 154
  24. Adressbuch Dresden 1878, SLUB, S. 166
  25. Adressbuch Dresden 1885, SLUB, S. 184
  26. Adressbuch Dresden 1893, SLUB, S. 276
  27. Adressbuch Dresden 1901, SLUB, S. 339
  28. Adressbuch Dresden 1902, SLUB, S. 348
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