Leo von Carlowitz

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Wappen der Adelsfamilie von Carlowitz

Heinrich Leo von Carlowitz (* 18. September 1846 in Leipzig; † 12. November 1907 in Dresden) war ein königlich-sächsischer Offizier, zuletzt im Rang eines Generalleutnants.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Heinrich Leo von Carlowitz entstammte entstammte der Adelsfamilie von Carlowitz, die zum Meißnischen Uradel zählt, seit 1311 im Lehensverhältnis mit den Burggrafen von Dohna stand und erstmals mit Otto von Karlwiz in einer Urkunde vom 23. November 1311 erwähnt wird. Die ununterbrochene Stammreihe beginnt mit Hans von Carlowitz (urkundliche Erwähnung 1375, † vor 1403). Viele Familienmitglieder der weit verzweigten Adelsfamilie von Carlowitz machten im sächsischen Beamten- und Militärapparat Karriere. Leo von Carlowitz entstammte dem Ottendorfer Zweig der Adelfamilie mit dem Stammvater Adolf Gottlob von Carlowitz (17251782), Herr auf Ottendorf.

Leos Eltern waren der königlich-sächsische Hauptmann Franz Adolph von Carlowitz (* 26. Juni 1809 in Geithain; † 11. März 1858 in Cratza, heute Niederpoyritz), Herr auf Cratza und Fichte und dessen Ehefrau Juliane Antonie geb. Sahr (* 20. Juli 1819 in Wiesenburg; † 21. November 1890 in Cratza), Tochter des Kauf- und Handelsherrn Anton Friedrich Leopold Sahr, Chef des Handelshauses Sahr in Dresden und dessen Frau Johanna Eleonore geb. Martini. Leo hatte noch zwei Geschwister:

Leos Großeltern waren der königlich-sächsische Major Hans August Wilhelm von Carlowitz (17591835), Herr auf Crottendorf, Cratza und Fichte und dessen Ehefrau Sophie Theresia Freiin von Herzberg (17811846). Der in der Schlacht bei Königgrätz gefallene sächsische Generalmajor und Kommandeur der 3. Infanteriebrigade Job Georg von Carlowitz (18061866) war einer von Leos Onkeln. Der sächsische General der Kavallerie und Generaladjutant des Königs von Sachsen, Oswald Rudolf von Carlowitz (18251903) aus dem Falkenhainer Zweig war ein entfernter Vetter von Leo.

Heinrich Leo von Carlowitz heiratete am 23. Oktober 1873 in Leipzig Lucia („Lucine“) Anna geb. Göhring (* 24. September 1852 in Leipzig; † 8. Februar 1933 in Cratza), Tochter des Leipziger Kaufmanns und Generalkonsuls Ernst Alfred Göhring und dessen Frau Anna geb. Peters. Das Paar hatte zwei Töchter:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Leo von Carlowitz begann 1862, im Alter von knapp 15 Jahren im adligen Kadettencorps in Dresden als Kadett seinen Militärdienst. Am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 nahm er als Offizier teil und erhielt dafür u.a. das Ritterkreuz. Ab 1871 war von Carlowitz im Rang eines Premier-Lieutenant und in der Dienststellung als Divisions-Adjutant im Leipziger Adressbuch verzeichnet.[1] Dort wohnte er anfangs in der Bayerschen Straße 11,[2] ab 1873 dann in der dortigen Weststraße 2. Im gleichen Jahr wurde von Carlowitz zum Hauptmann befördert.[3]

1876 ist von Carlowitz erstmals im Dresdner Adressbuch als Hauptmann im königlich-sächsischen Schützen-Regiment Nr. 108 verzeichnet. Er wohnte zu dieser Zeit in der Schillerstraße 11.[4] 1879 wechselte er als Lehrer und Ausbilder in das königliche Kadettenkorps in die neue Kadettenanstalt in der Albertstadt wo er im Kommandanturgebäude eine Dienstwohnung bezog.[5] Am 17. September 1882 wurde er dort zum Major befördert.[6]

Am 25. Juni 1884 wurde von Carlowitz als Major in das 2. Grenadier-Regiment Nr. 101 versetzt und zog in eine Privatwohnung in der Sängerstraße 1.[7] 1887 ging er wieder zurück in das Kadettenkorps und wurde dort zum Kommandeur der Einheit berufen, womit er erneut in das Kommandanturgebäude zog.[8] Am 20. März 1889 wurde von Carlowitz zum Oberstleutnant befördert,[9] am 24. März 1893 zum Oberst. 1895 wurde er Kommandeur des 1. Leib-Grenadier-Regiments Nr. 100. Gleichzeitig bezog er eine Wohnung in der Forststraße 15,[10] im Jahr darauf, 1897 in der Hausnummer 41, deren Hausbesitzer ab 1899 der pensionierte Generalmajor Otto Paul Weber war.[11] Dort wohnte von Carlowitz bis zu seinem Tod.

Am 18. Oktober 1896 wurde Leo von Carlowitz zum Generalmajor ernannt und übernahm im Folgejahr, 1897 als Kommandeur die 2. sächsische Infanterie-Brigade Nr. 46.[12] Am 17. April 1899 wurde von Carlowitz als Generalleutnant z.D. (zur Disposition) in den vorläufigen Ruhestand versetzt und ging in Pension. Gleichzeitig mit dieser Beförderung durften er uns seine Frau den Ehrentitel „Exzellenz“ tragen.[13]

Von Carlowitz war Miteigentümer der Rittergüter von Cratza (heute Niederpoyritz) und Fichte. Er wurde auf dem Garnisonfriedhof in der Albertstadt beerdigt.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

  • Ritterkreuz 1. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens mit Kriegsdekoration
  • Ritterkreuz 1. Klasse des königlich-sächsischen Albrechts-Ordens mit Kriegsdekoration
  • Komturkreuz des königlich-bayrischen Militär-Verdienstordens
  • Komturkreuz des königlich-griechischen Erlöserordens
  • Komturkreuz 2. Klasse des herzoglichen Sachsen-Ernestinischen Hausordens
  • Ritterkreuz 1. Klasse des königlich-württembergischen Friedrichs-Ordens

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch Leipzig 1871, SLUB, S. 131
  2. Adressbuch Leipzig 1872, SLUB, S. 131
  3. Adressbuch Leipzig 1874, SLUB, S. 121
  4. Adressbuch Dresden 1876, SLUB, S. 66
  5. Adressbuch Dresden 1880, SLUB, S. 76
  6. Adressbuch Dresden 1883, SLUB, S. 75
  7. Adressbuch Dresden 1886, SLUB, S. 86
  8. Adressbuch Dresden 1888, SLUB, S. 94
  9. Adressbuch Dresden 1890, SLUB, S. 102
  10. Adressbuch Dresden 1896, SLUB, S. 148
  11. Häuserbuch Dresden 1900, SLUB, S. 56
  12. Adressbuch Dresden 1898, SLUB, S. 121
  13. Adressbuch Dresden 1900, SLUB, S. 179

[Bearbeiten] Weblinks

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