Karl Wolfgang von Heygendorff

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Karl Wolfgang von Heygendorff, auch Carl von Heygendorff oder von Heygendorf (25. Dezember 1806 in Weimar; † 17. Februar 1895 in Dresden) war ein Königlich Sächsischer Offizier, zuletzt im Rang eines Generalmajors.

[Bearbeiten] Familie

Karl von Heygendorff war der uneheliche Sohn des Großherzogs von Sachsen-Weimar-Eisenach, Karl August (* 3. September 1757 in Weimar; † 14. Juni 1828 auf Schloss Graditz bei Torgau) und der Schauspielerin und Sängerin Henriette Karoline Friedericke Jagemann von Heygendorff (* 25. Januar 1777 in Weimar; † 10. Juli 1848 in Dresden). Sein kirchlicher Taufpate war Johann Wolfgang von Goethe. Karls Mutter Karoline zog 1844 zu ihrem Sohn nach Dresden-Neustadt in die Blockhausgasse 3, wo sie bis zu ihrem Tod auch blieb.[1] Karl Wolfgangs Großvater mütterlicherseits war der deutsche Gelehrte und Hofrat zu Sachsen-Weimar, Christian Joseph Jagemann (17351804). Karl hatte noch zwei weitere Geschwister aus der Beziehung des Großherzogs mit seiner Mutter:

Karl von Heygendorff war insgesamt dreimal verheiratet. Seine erste Ehefrau, Meta Abegg (* 16. April 1810 in Elbing; † 23. Mai 1835), die Tochter des Kaufmanns und Geheimen Kommerzienrats Abegg zu Elbing, heiratete er am 1. Juni 1831 in Mannheim. Der Geheime Regierungsrat und preußische Politiker Bruno Abegg (18031848) war sein Schwager. Mit seiner ersten Frau hatte Karl drei Kinder:

Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau heiratete Karl am 10. Oktober 1836 in Dresden Therese von Watzdorf (* 4. Dezember 1808 in Dresden; † 31. August 1841 ebenda). Mit seiner zweiten Ehefrau bekam Heygendorff nochmals drei Kinder:

Nach dem Tod seiner zweiten Ehefrau heiratete Karl von Heygendorff am 24. Dezember 1848 in Erdmannsdorf bei Chemnitz die Freiin Rosa Clara von Könneritz (* 1. Januar 1823 in Dresden; † 30. September 1906 ebenda). Mit ihr hatte er ebenfalls noch einen Sohn:

Seine Witwe wohnte nach dem Tod ihres Mannes weiter in der ehemals gemeinsamen Wohnung am Kaiser-Wilhelm-Platz 4 im ersten Obergeschoss.[4]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Karl geboren als Karl Jagemann, erhielt offiziell am 16. Mai 1809 den Titel von Heygendorff, nachdem seine Mutter 1809 durch seinen leiblichen Vater zur Freifrau erhoben wurden und das Rittergut Heygendorf im Weimarschen Land erhielt.[5] Bereits 1819 wird Karl in den Akten des Weimarer Landtages als Rittergutsbesitzer genannt und dort als Carl von Wolfgang, genannt von Heygendorf unter der Nummer 20 der Rittergutsbesitzer im Weimarischen Regierungsbezirk aufgelistet. Zu dieser Zeit noch nicht volljährig, wird das Rittergut noch unter der Vormundschaft seiner Mutter gestanden haben. Außerdem war die grundherrliche sowie vasallische Gerichtsbarkeit mit der Urkunde vom 21. Juni 1809 mit dem Gut Heygendorf aufgehoben und wurde erst Jahre später wieder Karl von Heygendorf zuerkannt.[6]

Schon frühzeitig entschied sich Karl von Heygendorff für eine militärische Laufbahn in der sächsischen Armee. Am 31. Dezember 1833 erteilte der Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach, Karl Friedrich mit Zustimmung des Weimarer Landtages dem damaligen Königlich Sächsischen Sekond-Lieutenant Carl von Heygendorff zu Dresden die Landstandschaft im Stande der Rittergutsbesitzer des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach.[7]

1845 ist Karl Wolfgang von Heygendorff erstmals im Adressbuch von Dresden im Rang eines Oberleutnants, wohnhaft in der Königstraße 8 in der Dresdner Neustadt verzeichnet.[8] 1846 wurde er in den Rang eines Rittmeisters befördert,[9] 1849 zum Major im Gardereiterregiment.[10] Im Juni 1853 erhielt von Heygendorff, für seine Verdienste das Ritterkreuz.[11] Ein Jahr nachdem sein Sohn August Bernhard als junger Leutnant in das 2. Reiterregiment nach Dresden kam,[12] wurde Heygendorff 1860 im Dienstrang eines Obersts Zweiter Kommandeur des sächsischen Garde-Reiterregiments,[13] bevor er ein Jahr später zum Regimentskommandeur der sächsischen Gardereiter ernannt wurde.[14]

1865 wurde Karl Wolfgang von Heygendorff als Kommandeur des Garde-Reiterregiments verabschiedet, in den Ruhestand versetzt und noch zum Generalmajor ernannt. Bereits zu dieser Zeit wohnte er bis zu seinem Tode am Palaisplatz 4 (seit 1871 Kaiser-Wilhelm-Platz)[15][16]. Seine letzte Ruhe fand er auf dem Trinitatisfriedhof.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

Alle nicht mit Jahreszahlen versehene Orden hatte Heygendorff schon vor 1855 erhalten.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch Dresden 1845, SLUB Dresden, S. 110
  2. Johann Wolfgang Goethe, Gespräche und Personenverzeichnis auf www.zeno.org
  3. Adressbuch Dresden 1914, SLUB Dresden, S. 376
  4. Adressbuch Dresden 1896, SLUB Dresden, S. 299
  5. Henriette Karoline Friedericke Jagemann von Heygendorff auf www.knerger.de
  6. Sachsen-Weimar-Eisenach Landtag, Weimarische Landtags-Verhandlungen, 1818/19, S. 313, Onlinefassung auf Google Books
  7. Großherzogl. S. Weimar-Eisenach'sches Regierungs-Blatt, 18. Jahrgang, 1834, S. 10, Onlinefassung auf Google Books
  8. Adressbuch Dresden 1845, SLUB Dresden, S. 110
  9. Adressbuch Dresden 1847, SLUB Dresden, S. 91
  10. Adressbuch Dresden 1850, SLUB Dresden, S. 216
  11. Von Heygendorf im Archivportal Thüringen
  12. Adressbuch Dresden 1860, SLUB Dresden, S. 79
  13. Adressbuch Dresden 1861, SLUB Dresden, S. 82
  14. Adressbuch Dresden 1862, SLUB Dresden, S. 86
  15. Adressbuch Dresden 1866, SLUB Dresden, S. 106
  16. Adressbuch Dresden 1895, SLUB Dresden, S. 288
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