Karl August Friedrich Harzer

Stadtwiki Dresden - Freiraum für Ideen und Wissen über Dresden
Wechseln zu: Navigation, Suche

Karl August Friedrich Harzer, auch Carl August Friedrich Hartzer (* 8. Mai 1784 in Dresden; † 18. März 1846 ebenda) war ein Dresdner Kupferstecher, Schriftsteller, Botaniker und Naturforscher.

[Bearbeiten] Familie

Karl August Friedrich Harzer war der Sohn des zweiten Proviantoffiziers in der königlichen Proviant-Amts-Expedition zu Dresden,[1] Gottlob Friedrich Harzer († 1788 in Dresden) und dessen Ehefrau Christiane Friederike Harzer († 1798 in Dresden). Seine Mutter war nach dem Tod des Vaters Hausbesitzerin des Hauses Nr. 3 in der Böhmischen Gasse.[2]

Karl August Friedrich Harzer heiratete am 21. Juni 1818 in Dresden Karolina Friederika geb. Süptizens.[3]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Harzer verlor noch im Kindesalter seine leiblichen Eltern: seinen Vater im vierten und seine Mutter im 14. Lebensjahr. Sein Vormund wollte ihn daraufhin für den niederen Staatsdienst vorbereiten, allerdings war Harzer mehr der bildenden Kunst zugetan. Daraufhin besuchte er die Dresdner Kunstakademie. Dabei verdiente er sich seinen Lebensunterhalt mit Malen und Zeichnen, da er in großer Mittellosigkeit aufwuchs. In seiner Zeit auf der Akademie entwicklete er vor allem Stick- und Strickmuster, die seinerzeit "in" waren. Bereits damalsbegann er mit einem sorgfältigen Studium der Natur.

Von wesentlichem Einfluss war für Harzer der Umgang mit dem Hof- und Justizrat Tittmann, der ihn aufmunterte 1822 sein erstes entomologisches Buch herauszugeben, das die Walthersche Hofbuchhandlung verlegte. Dadurch wurde der Hofrat Prof. Dr. Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach auf ihn aufmerksam, der Harzer bei dessen ikonographischen Werke beschäftigte. 1828 erteilte der Buchhändler Friese Harzer den Auftrag, ein entomologisches Buch über Schmetterlinge herauszugeben, das im Folgejahr erschien. Harzer ist erstmals 1831 im Dresdner Adressbuch, zu dieser Zeit immer noch als Strickmusterzeichner verzeichnet. Er wohnte in der Pirnaischen Vorstadt im Haus 53 in der Großen Ziegelgasse.[4]

Cover der Buchreihe zu Harzers Pilzreihe

Harzer beschäftigte sich nun intensiver mit der Naturwissenschaft. Er legte sich eine kleine Sammlung für fast alle Fächer der Naturgeschichte an und seine Werkstatt glich einem Museum für Kunst und Natur. 1832 freundete sich Harzer aufgrund seiner Studien zur Mikrolepidopterologie (Schmetterlingskunde) mit den Entomologen Joseph Emanuel Fischer Edler von Rößlerstamm zu Nixdorf bei Wien an. Bereits zu dieser Zeit war seine Gesundheit angegriffen. Nach seinen zeichnerischen Zuarbeiten zu Hübners und Ochsenheimers entomologischen Werken musste er seine Arbeiten vorerst ganz einstellen. 1833 zog Harzer in das Haus 184 in der Neuen Gasse,[5] ein Jahr später bereits in das Haus 143 in der Rampischen Gasse,[6] der späteren Hausnummer 36,[7] wo er bis zu seinem Tod wohnte.[8]

In den 1840er Jahren begann Harzer ab 1842 in Dresden mit der Herausgabe einer Schriftreihe zu Pilzen, da die Beschäftigung in der Natur seine Krankheit linderte. Ein Jahr vor seinem Tod verlor er durch einen Hausbrand den schönsten Teil seiner Sammlungen und Manuskripte. Dadurch gebrochen, musste er selbst seinen geliebten Spaziergang durch den Großen Garten aufgeben. Harzer starb im 62. Lebensjahr in den Morgenstunden des 17. März 1846. Die Beerdigung erfolgte am 20. März in Begleitung einiger Freunde und Mitglieder der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS, dessen Mitglied er war.

[Bearbeiten] Werke (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staatscalender auf das Jahr 1787, Leipzig 1787, Digitalisat auf Google Books, S. 152
  2. Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797, Digitalisat der SLUB, S. 463
  3. Datensatz auf Ancestry
  4. Dresdner Adress-Kalender 1831, S. 102, SLUB
  5. Dresdner Adress-Kalender 1834, S. 93, SLUB
  6. Dresdner Adress-Kalender 1835, S. 92, SLUB
  7. Dresdner Adress-Handbuch 1840, S. 96, SLUB
  8. Dresdner Adress-Handbuch 1846, S. 88, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Werkzeuge