Königlich Sächsische Staatseisenbahnen

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Ansichtskarte der Leipzig-Dresdner Eisenbahn
Logo der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen
Das Streckennetz der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen 1902
Streckennetz der sächsischen Eisenbahnen 1917
Die Generaldirektion der sächsischen Staatseisenbahnen, in der Wiener Straße, in der Nähe des Hauptbahnhofs
Königliches Finanzministerium, dem die Königlich Sächsische Staatseisenbahnen unterstanden
Siegelmarke der Generaldirektion
Plan der Dresdner Bahnhöfe im Streckennetz von 1917
Entwicklung des Streckennetzes in Kilometern und des Anlagenkapitals
Betriebsüberschuss der sächsischen Staatsbahnen

Die Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen waren die Staatseisenbahnen des Königreiches Sachsen von 1869 bis 1918. Nach der Abdankung des sächsischen Königs existierte die staatliche Länderbahn bis 1920 als Sächsische Staatseisenbahnen.

[Bearbeiten] Vorgeschichte

Anfangs favorisierte der sächsische Staat die Finanzierung und den Betrieb des neuen Transportmittels Eisenbahn über private Eisenbahngesellschaften, die aber auch vom Staat unterstützt wurden. So wurde am 7. April 1839 die Leipzig-Dresdner-Eisenbahn (LDE) auf der Gesamtstrecke feierlich in Betrieb genommen. Das sächsische Königreich stattete diese „Eisenbahn-Compagnie“ 1835 mit einer halben Million Taler unverzinslicher Kassenscheine aus. Auch für weitere Eisenbahnstrecken wurden private Eisenbahngesellschaften gegründet, u. a.:

Am 1. August 1848 erfolgte die Betriebseröffnung auf der ersten rein auf staatlichen Kosten gebauten Strecke von Sachsen nach Böhmen und des Böhmischen Bahnhofs. Zum gleichen Zeitpunkt wurde die Königliche Direktion der Sächsisch-Böhmischen Staatseisenbahn gegründet. Bereits vorher, am 1. April 1847, übernahm das sächsische Königreich die in finanzielle Schwierigkeiten gekommene Eisenbahn nach Bayern und gründete die Königliche Direktion der Sächsisch-Bayrischen Eisenbahn, womit ab 1848 zwei unabhängige staatliche Eisenbahndirektionen entstanden. Nach der Übernahme der Chemnitz-Riesaer Bahn wegen gleichsamer finanzieller Schwierigkeiten wurde am 31. Dezember 1850 die dritte königliche Eisenbahndirektion gegründet.

Nachdem 1852 auch der Betrieb auf der Eisenbahnstrecke nach Görlitz an den sächsischen Staat ging, wurde die Direktion der Sächsisch-Böhmischen Eisenbahn in „Königlich Sächsische Staats-Eisenbahn-Direktion zu Dresden“ umbenannt, die 1858 in die „Königliche Direktion der östlichen Staatseisenbahnen“ umbenannt wurde. Gleichzeitig wurde in jenem Jahr aus den anderen beiden staatlichen Strecken (Leipzig–Hof und Riesa–Chemnitz) die „Königliche Direktion der westlichen Staatseisenbahnen“ mit Sitz in Chemnitz gebildet. Zu diesem Zeitpunkt gab es – außer über die nach wie vor private Leipzig-Dresdner-Eisenbahn – keine Verbindung zwischen beiden staatlichen Eisenbahnnetzen, da die Albertbahn, die erst 1868 vom sächsischen Staat übernommen wurde, noch nicht über Tharandt hinaus nach Chemnitz führte. Nachdem diese Verbindung 1869 zustande kam, wurde am 1. Juli 1869 die Königliche Generaldirektion der Sächsischen Staatseisenbahnen gegründet.

[Bearbeiten] Geschichte

Ab 1869 bezeichnete man das nun zusammenhängende staatliche Eisenbahnnetz im Königreich Sachsen als „Königlich Sächsische Staatseisenbahnen“.[1] Die Staatseisenbahnen waren in Sachsen direkt dem königlichen Finanzministerium unterstellt.

Nach der Gründung der sächsischen Staatseisenbahnen sowie bereits nach dem Ende des Preußisch-Österreichischen Krieges 1866, als das Militär die Eisenbahn als schnelles Transportmittel entdeckte, kam es zu einer sprunghaften Entwicklung des sächsischen Eisenbahnnetzes, dass im Laufe der Zeit das dichteste Netz in Europa wurde. Folgende Strecken – geordnet nach sächsischen Streckennummern – über fünf Kilometer im Großraum Dresden gingen in Betrieb:

Meilensteine der Entwicklung im Dresdner Raum sowie für Dresden von Bedeutung waren außerdem:

Als 1918 der letzte sächsische König Friedrich August III. abdanken musste, hörten damit auch die „Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen“ auf zu existieren. Bis 1920 entfiel der Begriff „Königlich“, sodass in diesem Zeitraum der Begriff „Sächsische Staatseisenbahnen“ verwendet wurde. Am 31. März 1920 schloss die sächsische Regierung mit der Reichsregierung der neuen Weimarer Republik einen Staatsvertrag zur Überführung der sächsischen Staatsbahnen ab. Damit hörte die sächsische Länderbahn auf zu existieren.

[Bearbeiten] Trivia

Bereits nach dem Deutsch-Französischen Krieg und der Gründung des Deutschen Kaiserreiches am 18. Januar 1871 wurde für alle deutsche Eisenbahnen ein einheitliches Betriebsreglement erlassen und für die rechtlich noch bis 1920 selbständigen Länderbahnen erstmals der Begriff „Deutsche Reichseisenbahnen“ verwendet.

Ab dem 1. April 1920 wurden die verschiedenen deutschen staatlichen Länderbahnen als „Reichseisenbahnen“ zusammengefasst; die Gründung der „Deutschen Reichsbahn“ wurde im Erlass der Reichsregierung vom 12. Februar 1924 beschlossen. Mit dem Gesetz vom 30. August 1924 wurde die „Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft“ für den Betrieb der Reichseisenbahnen gegründet. Für das Land Sachsen entstand hauptsächlich die Reichsbahndirektion Dresden, die am 6. Juli 1922 gebildet wurde. Über DDR-Zeit und politische Wende hinaus existierte sie bis zum 31. Dezember 1993. Danach schlossen sich die Deutsche Reichsbahn und die Deutsche Bundesbahn zu den Deutschen Bahnen (DB) zusammen.

[Bearbeiten] Generaldirektoren/Präsidenten (ab 6. Juli 1922 der Reichsbahndirektion Dresden)

Siehe auch:

[Bearbeiten] Weitere Abteilungsdirektoren

Karl Hermann Andrae | Karl Hermann von Craushaar | Karl Dannenfelßer | Ernst Georg Friedrich | Alfred Karl Julius Ernst Gasterstädt | Anton Hallbauer | Alfred Holekamp | Richard Kluge | Georg Ferdinand von Koppenfels | Kurt Mettig | Maximilian Ludwig Otto Neumann | Edmund Nobe | Franz Nowotny | Alexander Freiherr von Oer | Walter Oschwald | Alwin Robert Otto | Otto Edler von der Planitz | Karl Pokorny | Erich Eduard Poppe | Gustav Heinrich Rachel | Kurt Ludwig Rother | Albert von Schönberg | Carl Ernst Zieger

[Bearbeiten] Weitere Beamte

Kurt Freiherr von Brandenstein | Hans von Brescius | Hermann Domsch | Karl Georg Fochtmann | Philipp Hallbauer | Ewald von Kirchbach | Karl Friedrich Kluge | Karl Theodor Kunz | Georg Karl Franz Benno Larraß | Gustav Walther Ledig | Bernhard Franz Mettig | Horst Nobe | Friedrich O'Byrn | Hanns Reinige | Fedor Scherffig | Robert Wilke

[Bearbeiten] Bahnhöfe

[Bearbeiten] Betriebsmittel

Herstellerschild der Chemnitzer Maschinenfabrik „Richard Hartmann“ in Chemnitz

Ein Großteil der sächsischen Lokomotiven wurden in der Maschinenfabrik „Richard Hartmann“ in Chemnitz erbaut.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Anmerkung

  1. Aufgrund der Historie nutzte man für die Zusammenfassung der Bahnen den Plural, sodass bei einer übergeordneten Nennung der staatlichen Eisenbahngesellschaft für Sachsen die Betonung auf „Staatseisenbahnen“ liegt.

[Bearbeiten] Weblinks

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