König-Friedrich-August-Kaserne

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Giebel des Hauptgebäudes der König-Friedrich-August-Kaserne

Die König-Friedrich-August-Kaserne war eine ehemalige Kaserne in der Dresdner Albertstadt und entstand in Etappen in den Jahren 1894 bis 1904. Sie diente der Unterbringung des 1897 neu errichteten 12. Königlich Sächsischen Infanterie-Regiments Nr. 177. Der als Hauptgebäude der Kaserne angesehene Bau für das II. Bataillon wurde im Gegensatz zu den meist im Neo-Renaissancestil erbauten älteren Kasernen im Barockstil gestaltet. Das Kasernengelände befindet sich an der Marienallee.

[Bearbeiten] Geschichte

1893 wurden mit der Reduzierung der Dienstzeit bei den Fußtruppen von drei auf zwei Jahre in allen Infanterieregimentern des Deutschen Heeres sogenannte IV. Halbbataillone aufgestellt. Zur Unterbringung dieser IV. Halbbataillone der beiden Grenadierregimenter (Nr. 100 und 101) wurden 1893/94 auf dem Gelände der späteren König-Friedrich-August-Kaserne je ein sogenanntes „Barackenkasernement“ und je ein Wirtschaftsgebäude errichtet.

1897 wurden aus je vier dieser Halbbataillone je ein neues Infanterieregiment zu nur zwei Bataillonen aufgestellt. Das I. Bataillon und der Stab des 12. Königlich Sächsischen Infanterie-Regiments Nr. 177 wurden in den beiden Barackenkasernements und den dazu gehörigen Wirtschaftsgebäuden untergebracht. Erste Nebengebäude entstanden. Das II. Bataillon kam auf die Festung Königstein.

Da die Bedingungen für Unterbringung und Ausbildung dort sehr schlecht waren, genehmigte der Reichstag ab 1901 die für die Verlegung nach Dresden nötigen Mittel in mehreren Raten. Neben dem Hauptgebäude für das II. Bataillon entstanden ein Exerzierhaus, ein Stabsgebäude und ein Verheiratetenwohnhaus. Im Oktober 1904 wurde das Regiment in der Kaserne vereinigt.

Um 1914 wurden weitere kleinere Gebäude errichtet. Im Februar 1914 erhielt die Kaserne die Bezeichnung König-Friedrich-August-Kaserne[1].

Im Ersten Weltkrieg wurden Teile der Kaserne als Lazarett genutzt.

In der Zeit der Reichswehr wurde die Kaserne von verschiedenen Formationen genutzt, so dass sie offiziell geteilt war. Es entstanden weitere Bauten, hauptsächlich Garagen und Werkstätten. Für solche Zwecke wurden auch Gebäude umgebaut.

Die Wehrmacht erweiterte das Kasernengelände nach Osten.

Am 18. April 1946 wies die Landesverwaltung der Sächsischen Landesbibliothek das Gebäude des II. Bataillons als neuen Standort zu[2]. Dort blieb die Bibliothek bis zu ihrem Umzug 2002. In diesem Zeitraum erfolgte ein Anbau am historischen Gebäude und der Neubau eines Magazingebäudes.

Die übrigen Teile der Kaserne wurden nach 1945 wieder militärisch verwendet. Verschiedene kleinere Gebäude wurden von der Sowjetarmee für Wohnzwecke genutzt. Die älteste Bauten der Kaserne und Garagen sowie Werkstätten in ihrer Nähe dienten zur Unterbringung eines Teils eines Panzerausbildungsregiments.

Im Teil nördlich davon wurden Garagen, Lagergebäude, Werkstätten und Abstellflächen von der 7. Panzerdivision der NVA genutzt, zuletzt von einem Teil des Bataillons materielle Sicherstellung 7.

Der nicht von der Sächsischen Landesbibliothek genutzte Teil der alten Kasernenanlage wurde von der Bundeswehr für Zwecke der Offizierschule des Heeres übernommen. Dabei wurde sehr viel abgerissen. Es entstanden Neubauten für Unterrichtszwecke und im Bereich der von der Wehrmacht vorgenommenen Erweiterung ein Sportkomplex.

Von der Bebauung aus der Zeit bis 1914 sind das Stabsgebäude, zwei Wohnhäuser, ein Wirtschaftsgebäude und das Hauptgebäude (ehemals II. Bataillon) erhalten geblieben.

Während des Umbaus des Sächsischen Hauptstaatsarchives waren dessen Bestände bis 2011 in das frühere Bibliotheksgebäude ausgelagert.

Nach einer Sanierung des Gebäudes mit umfassendem Umbau im Inneren befinden sich heute schulische und vorschulische Einrichtungen freier Träger im ehemaligen Hauptgebäude der Kaserne.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Dresdner Anzeiger 22.02.1914, S. 4
  2. Karl Assmann: Die Sächsische Landesbibliothek von 1945-1955, in: Sächsische Landesbibliothek Dresden 1556-1956, Leipzig 1956, S. 36

[Bearbeiten] Weblinks

Historische Bilder der Kaserne (Auswahl)

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