Justus Christian Güntz

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Dr. jur. Justus Christian Güntz (* 24. Dezember 1752 in Dresden; † 15. November 1837 in Loschwitz) war königlich sächsischer Geheimer und Appellationsrat in Dresden und Domherr zu Zeitz.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Güntz erhielt Privatunterricht und besuchte ab 1765 die Fürstenschule St. Afra. 1771 nahm er in Leipzig ein Jura-Studium auf, er belegte aber auch Philosophie und Geschichte. Nach vierjährigem Studium bestand er sein Examen.[1]

Nach seiner Rückkehr nach Dresden im Jahre 1775 eröffnete Güntz ein Anwaltspraxis, die er 15 Jahre führte. Während dieser Zeit übte er in 51 Dörfern die Gerichtsbarkeit aus. 1790 wurde er am kurfürstlichen Reichsvikariatsgericht zum Prokurator und Agent ernannt. In jenem Jahr war er maßgeblich an der Unterdrückung von Bauernunruhen beteiligt. Güntz promovierte und wurde 1791 an das Appellationsgericht berufen. 1797 wohnte Güntz Augustusstraße 574.[2]

Güntz besaß nach dem Tod von Oberbibliothekar Johann Christoph Adelung, mit dem er über seine Frau verwandt war, dessen gesammelten geographischen Dokumente. Er bot diese während des russischen Generalgouvernements Nikolai Grigorjewitsch Repnin-Wolkonski zum Kauf zwecks dauerhaften Verbleibs in der Dresdner Bibliothek an. Dieser Verkauf kam jedoch erst Jahrzehnte später zustande.[3]

1821 wurde Güntz zum Ritter des königlich-sächsischen Civilverdienstordens ernannt, 1828 zum Geheimrat und 1830 zum Domherren zu Zeitz. 1831 wohnte er Augustusstraße 604.[4] Er besaß an der Schevenstraße auch ein Weingrundstück ("Villa Rosenhof").[5] Dorthin kamen u. a. die Komponisten Carl Loewe und Carl Gottlieb Reißiger zu Besuch.[6]

[Bearbeiten] Familie

Güntz war ein Sohn des Dresdner Kabinettregistrators Justus Friedrich Güntz und dessen Frau Johanne Christiane, geb. Geger. Der Elbzolleinnehmer und Kassenrendant Justus Wilhelm Güntz, Leibwundarzt Carl Ludwig Güntz und der Steuereinnehmer Friedrich Christian Güntz waren seine Brüder, der bedeutende Stifter Justus Friedrich Güntz sein Neffe.

Güntz war zweimal verheiratet. Seine erste Ehefrau starb 1804, seine zweite, Christiane Sophie Karoline, geb. Adelung, war eine Nichte von Johann Christoph Adelung. Sie hatten drei Söhne, den Philologen und Buchhändler Emil Christian Güntz und die Juristen Felix Ludwig Güntz‎ und Justus Friedrich Güntz. Einige Zeit wohnte die Schwägerin Friederike Adelung, eine Schriftstellerin, bei Güntz und seiner Frau in Dresden.[7] Seine zweite Frau starb am 1. Juni 1838.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Dissertationsschrift von Justus Christian Güntz
  2. Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797, S. 128
  3. Zentralblatt für Bibliothekswesen, 1888
  4. Dresdner Adress-Kalender 1831
  5. Die Schevenstraße bei www.dresdner-stadtteile.de
  6. Selbstbiographie Carl Loewe
  7. Friederike Adelung bei epoche-napoleon.net
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