Johann Jacob O’Byrn

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Wappen der Freiherren O'Byrn

Johann Jacob O’Byrn, auch Johann Jacob von Obyrn,[1] geboren als John James Byrn (* um 1695; † 24. November 1763 in Oberkosel bei Bad Muskau) war ein irischstämmiger kursächsischer und königlich-polnischer Offizier, zuletzt im Rang eines Generalmajors. Er war Rittergutsbesitzer von Kosel in der Oberlausitz.

[Bearbeiten] Familie

Johann Jacob O’Byrn entstammte der irischen Adelsfamilie Byrn und war ein Sohn von Sir Gregory Byrne († März 1712),[2] Lord auf Sheen und Timogue/ Irland und dessen 1690 geheirateter zweiter Ehefrau Alice geb. Fleming, Tochter von Randall Fleming, 16. Lord auf Slane/ Irland und dessen Ehefrau Penelope Moore.[3]

O’Byrns Vater Gregory Byrne wurde am 17. Mai 1671 vom englischen König als Baronet von Irland in den Freiherrenstand erhoben, war 1689 Mitglied des Parlaments zu Ballynakill/ Irland und wurde im gleichen Jahr zum Sheriff von Queen’s County ernannt. O’Byrn hatte mehrere Geschwister, sowohl aus der zweiten als auch aus der ersten Ehe seines Vaters mit Margaret Copley, Tochter des irischen Obersts Christopher Copley und dessen Ehefrau Lady Mary Jones.[4][5] Sein Bruder

Johann Jacob O’Byrn heiratete 1734 Johanne Caroline von Steuben (* 17. Dezember 1708 in Schnaditz bei Düben; † 20. September 1751 in Niederkosel), drittälteste Tochter des fürstlich-Braunschweig-Lüneburger Hauptmannes und Herrn auf Schnaditz, Wellaune, Gerbstedt, Friedeburg, Thale und Tresewitz, Christoph Liborius von Steuben (16681738) und dessen Ehefrau Sabine geb. von Geusau aus dem Haus Farnstädt (16811761).[6]

O’Byrn war der Vater von zehn Kindern und ist der Stammvater aller sächsischen O’Byrns. Seine Nachkommen setzten als ranghohe Offiziere, Hofmeister, Privatgelehrte, Abenteurer und Prinzenerzieher die Familiengeschichte weiter fort.[7][8] Einer seiner Söhne war

Der sächsische Familienzweig starb 1942 im Mannesstamme aus.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Da Johann Jacob O’Byrn als jüngster Sohn vom väterlichen Erbe der Lordschaft Timogue weitgehend ausgeschlossen war, verließ er Irland und ging auf das europäische Festland. 1721 kam er nach Kursachsen, wo er zusammen mit seinem Bruder in kursächsische Dienste trat.

1731 wechselte O’Byrn – zu diesem Zeitpunkt im Dienstrang eines Hauptmannes im Kavallerie-Regiment – in das neu formierte Kürassier-Regiment von Nassau. 1732 wurde er zum Major befördert und nahm als solcher im Polnischen Erbfolgekrieg von 1733 bis 1738 teil. 1739 wurde O’Byrn zum Oberstleutnant befördert und übernahm 1741, dann bereits im Rang eines Obersts als Kommandeur das kursächsische Kürassier-Regiment von Promnitz.

Das Kürassier-Regiment führte O’Byrn 1744 und 1745 in die Kämpfe gegen Preußen. Am 23. Oktober 1745 wurde er in der Schlacht um Katholisch-Hennersdorf verwundet und gefangen genommen. 1747 wurde O’Byrn zum Generalmajor der Kavallerie ernannt. Im folgenden Jahr, 1748 wurde sein Regiment mit dem Kürassier-Regiment von Arnim zusammengelegt. O’Byrn quittierte seinen Dienst bei der sächsischen Armee zwischen 1753 und 1756.

O’Byrn kaufte 1741 für 6.500 Taler das Rittergut Oberkosel bei Bad Muskau von Franz Christian von Troilo. Zwei Jahre später, ab 1743 war er auch Erb-, Lehn- und Gerichtsherr auf Niederkosel und vereinigte die beiden Rittergüter. Das Rittergut Oberkosel blieb bis 1794 im Familienbesitz,[10] Niederkosel dagegen bis 1809.[11] Noch zu O’Byrns Lebzeiten gingen die beiden Rittergüter für 20.000 Taler an seinen zweiten Sohn Jakob Heinrich O’Byrn über.

Da O’Byrn der katholischen Konfession treu blieb, wurde er nicht auf dem Friedhof in Kosel, sondern auf dem wendisch-katholischen Friedhof in Bautzen beerdigt.[12]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Das O im Namen O'Byrn ist ein irisches Familienpartikel. Wenn auch o (ô) vielfach den Ausdruck einer gewissen Würde verleiht, weil der Ahnherr und sein Geschlecht sehr angesehen waren („O is equivalent to ,son of′ and denotes progeny, or is a character of dignity", Webster), so kommt dieses o (ô) auch bei Leuten aus dem Volke vor. Daher ist die Familie O’Byrn in den meisten Adressbüchern und Hofkalendern zwar unter dem Buchstaben O aufgeführt, manchmal allerdings auch unter B für Byrn.
  2. Leicester Baronets in der englischsprachigen Wikipedia
  3. A genealogical and heraldic history of the commoners of Great Britain and Ireland, London 1834, Digitalisat auf Google Books, S. 462ff.
  4. genealogische Daten auf www.thepeerage.com
  5. Genealogie Byrn auf www.libraryireland.com
  6. Genealogie von Steuben
  7. Von Timogue nach Kosel – Die irische Familie O’Byrn in Sachsen, in: Nieskyer Nachrichten 6/2016, Digitalisat auf www.niesky.de
  8. Irische Barone in Kosel, in: Nieskyer Nachrichten 5/ 2016, Digitalisat auf www.niesky.de
  9. Fortgesetzte Neue Genealogisch-Historische Nachrichten…, 109 Theil, Leipzig 1771, Digitalisat auf Google Books, S. 388
  10. Rittergut Oberkosel auf Sachsens Schlösser
  11. Rittergut Niederkosel auf Sachsens Schlösser
  12. Rittergut Oberkosel auf www.mobile-geschichte.de
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