Johann der Beständige

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Johann der Beständige; von Lucas Cranach d.Ä.

Johann der Beständige (* 13. Juni 1468 in Meißen; † 16. August 1532 in Schloss Schweinitz) , vierter von fünf Söhnen von Kurfürst Ernst, folgte seinem Bruder Friedrich dem Weisen von 1525 bis 1532 als Kurfürst im ernestinischen Sachsen. Johann war ein führender Vertreter des Protestantismus, dem er in seinem Regierungsgebiet zum Durchbruch verhalf.

Seine Jugend verbrachte Johann zum Teil bei seinem Großonkel, Kaiser Friedrich III., den er auf dessen Feldzügen gegen die Venetianer und die Ungarn begleitete. Nach dem Tod des Vaters regierte er das ernestinische Sachsen zusammen mit seinem Bruder Friedrich dem Weisen, ab 1525 allein. Seine Regierung fiel in die Zeit des Bauernkrieges. Als nach der Niederschlagung des Bauernaufstandes unter Thomas Müntzer sich die Reaktion auch gegen den Protestantismus wandte, widerstand Johann und stellte sich u. a. gegen seinen Vetter Herzog Georg dem Bärtigen im albertinischen Sachsen.

Johann führte die Evangelischen auf dem Reichstag zu Speyer 1526. Mit der Überzeugung, dass die Ordnung der kirchlichen Angelegenheiten Sache der landesherrlichen Gewalt sei, befahl er, den Ritus aller Kirchen in Sachsen nach dem der Wittenberger zu richten, und nahm im Einverständnis mit Luther als Notbischof die Kirchengewalt selbst in die Hand. Die säkularisierten Kirchengüter wurden nach Möglichkeit vor dem Adel geschützt. Die Konflikte mit seinem Vetter Georg im albertinischen Sachsen, die auch den vielfach ineinander übergreifenden Gebieten entsprangen, wurden im Juli 1529 durch den sogenannten Grimmaischen Machtspruch beigelegt. Auch während der weiter anhaltenden religiösen Konflikte stand er an der Spitze der evangelischen Stände gegen die Beschlüsse der altgläubigen Majorität unter Führung des Kaisers.

An seiner Standhaftigkeit lehnten sich die übrigen Protestanten an. Er organisierte ihr Verteidigungsbündnis gegen den Kaiser, den Schmalkaldischen Bund. Weil der Kaiser im Kampf gegen die Türken nicht auf die Unterstützung der Protestanten verzichten konnte, lenkte er schließlich ein. So kam es am 28. Juli 1532 zum sogenannten Nürnberger Religionsfrieden. Mit Johann, sagte Luther später, sei die Redlichkeit, wie mit seinem Bruder Friedrich die Weisheit gestorben. Als Kurfürst von Sachsen folgte Johann sein Sohn Johann Friedrich der Großmütige.

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