Johann Carl Friedrich Bouché

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Familie Bouché um 1900

Johann Carl Friedrich Bouché (* 6. Juli 1850 in Schöneberg; † 11. März 1933 Dresden) war ein bekannter Gartenarchitekt, der sich insbesondere um die Gestaltung des Großen Gartens verdient gemacht hat.

Bouché entstammte einer bekannten Berliner Gärtnerfamilie. Er wurde zum 1. April 1873 als Direktor des Großen Gartens berufen und 1895 zum "Königlichen Obergartendirektor" ernannt. Damit unterstanden ihm alle königlichen Gärten, darunter in Pillnitz, Moritzburg und Großsedlitz. Von 1895 bis 1922 leitete er die Gartenbaugesellschaft FLORA, im Gartenbau-Verband für das Königreich Sachsen war er Schriftführer.[1] Zudem gehörte er dem Sächsischen Altertumsverein an.

Bouché war mit einer Schwester des Besitzers der traditionsreichen Gärtnerei Traugott Jakob Hermann Seidel verheiratet.[2] Von 1873 bis 1922 bewohnte die Familie einen Pavillon im Großen Garten. Zuletzt wohnte Bouché Tzschimmerstraße 9.[3]

Nach seinem Tode wurde Bouché auf dem Trinitatisfriedhof beigesetzt. Der Friedrich-Bouché-Weg in der Seevorstadt trägt seinen Namen.

[Bearbeiten] Der Große Garten zur Zeit Bouchés

Grundriss 1902
Gedenktafel am Pavillon Bouchés im Großen Garten

Der erst zweiundzwanzigjährige Bouché trat ein schwieriges Amt an, denn die Anlage des Großen Gartens galt seinerzeit als wenig gepflegt und nicht mehr zeitgemäß. Während seiner 50-jährigen Amtszeit legte Bouché viele neue Pflanzungen an, darunter mit seltenen Gehölzen aus Ostasien, Nordamerika und dem Kaukasus.[4] Er erweiterte und modernisierte den Garten unter Beibehaltung seiner barocken Grundstruktur. 1878 wurden die Strehlener Felder im Südosten einbezogen, 1880 entstand mit dem Durchbruch der Grunaer Straße eine direkte Verbindung zur Innenstadt. Von 1881 bis 1886 wurde eine ehemalige Kiesgrube zum heutigen Carolasee umgewandelt, 1895 stiftete Bouchés Schwiegervater den Rhododendrengarten (heutiger Staudengarten).

Mit der großzügigen Anlage von Fuß- und Radwegen wurde der Garten zu einem beliebten Besuchermagneten, der weit über Dresden hinaus bekannt war. Ab 1887 fanden hier wiederholt internationale Gartenbauausstellungen statt. Wesentlichen Einfluss hatten auch städtebauliche Faktoren. Das Areal rückte zunehmend in das Zentrum der Stadt. Umliegende Gebiete wie die Johannstadt wurden bebaut. In unmittelbarer Nachbarschaft, teilweise auf abgetrennten Flächen des Großen Gartens, entstanden der Botanische Garten (ab 1889) und der Ausstellungspalast (bis 1896). Mit Zoo, Botanischem Garten und Ausstellungsgelände erreichte das Areal eine Fläche von 180 Hektar.[5]

Neben dem Großen Garten entwarf Bouché auch andere Grünanlagen, darunter u.a. die des Carolahauses[6].

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch der Stadt Dresden, 1904
  2. Baumschule Seidel
  3. Adreßbuch für Dresden und Vororte (Zeitschriftenband 1932)
  4. Zur Geschichte des Großen Gartens auf grosser-garten-dresden.de
  5. Großer Garten & Palais auf dresden-und-sachsen.de
  6. August Julius Naundorff‎: Der Albertverein, seine Entstehung und Entwicklung in den Jahren 1867-1892

[Bearbeiten] Weblinks

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