Jehmlich-Orgel

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Familiengrab auf dem Trinitatisfriedhof

1808 gründeten drei Brüder in Cämmerswalde (Erzgebirge) eine Orgelbauwerkstatt, welche sich anfänglich hauptsächlich in der Böhmischen Region mit Um- und Neubauten von Orgeln befasste. Die Jehmlich-Brüder legten damit den Grundstein für eine mehrere Generationen umfassende Orgelbauerdynastie.

Die erste Jehmlich-Orgel in Sachsen wurde 1818 in Lauenstein von Gotthelf Friedrich Jehmlich erschaffen, weitere folgten. Johann Gottlieb, ein weiterer Bruder der Jehmlichs, kam 1826 nach Dresden und wurde dort 1836 zum Kgl. Sächs. Hoforgelbauer ernannt. Folglich übernahm er u. a. die Pflege und Reparatur der Silbermann-Orgeln in Dresden und Freiberg. Carl Eduard Jehmlich, ein Neffe Gottholds, übernahm 1862 die Dresdner Werkstatt und behielt den Titel des Hoforgelbauers. Er schuf etwa 50 Orgeln. Für Dresden baute er u. a. die Orgeln der Synagoge, des Opernhauses und das später erweiterte Instrument der Martin-Luther-Kirche. Klanglich und technisch hatten die Werke der ersten und zweiten Jehmlich-Generation unverkennbare Züge der Silbermann-Tradition fortgesetzt.

Die Brüder Emil und Bruno Jehmlich erbauten in dritter Generation etwa 450 Orgeln. Gemeinsam mit dem Vater Carl Eduard bezogen sie 1897 ein neues, modern ausgerüstetes Werkstattgebäude an der Großenhainer Straße, das noch heute den Jehmlich-Orgelbau beherbergt. Ein Höhepunkt ihres Wirkens wurde die 1911 vollendete viermanualige Orgel der Dresdner Kreuzkirche mit 91 Registern und einem Fernwerk mit elektrischer Traktur.

1938 erfolgte erneut ein Generationswechsel, Otto und Rudolf Jehmlich übernahmen den Orgelbau. Somit konnten bis 1972 etwa 400 weitere Orgeln erbaut werden, darunter auch die 1963 errichtete Orgel mit 76 Registern in der Dresdner Kreuzkirche. 1972 wurde die Firma verstaatlicht. Unter Leitung von Horst Jehmlich konnten trotz vielfältiger staatlicher Reglementierung Qualitätsniveau und Werkstattspezifik bewahrt bleiben. Bis 1990 entstanden etwa 160 Neubauinstrumente. 1990 erfolgte die Reprivatisierung an die fünfte Generation. Somit entstand die Grundlage für den Erhalt der Tradition des Familienunternehmens bis in heutige Zeit. In sechster Generation trat 2006 Ralf Jehmlich in die Firma ein.

[Bearbeiten] Kirchen mit Jehmlich-Orgeln

Alte Kirche Klotzsche | Christophoruskirche (Laubegast) | Christuskirche Klotzsche | Emmauskirche (Kaditz) | Friedenskirche (Löbtau) | Garnisonkirche | Gemeindezentrum Prohlis | Heilandskirche | Heilig-Geist-Kirche | Herz-Jesu-Kirche | Hoffnungskirche | Jakobikirche | Kapelle Mariä Himmelfahrt | Kapelle Zum heiligen Kreuz | Kreuzkirche Weißig | Langebrücker Kirche | Kirche Leubniz-Neuostra | Martin-Luther-Kirche | Paul-Gerhardt-Kirche | Rähnitzer Kirche | St.-Antonius-Kirche | Stephanuskirche | St. Hubertus | St.-Marien-Kirche | St.-Michaels-Kirche | St.-Paulus-Kirche | Synagoge | Theaterruine St. Pauli | Thomaskirche | Weinbergkirche | Weinbergskirche | Kirche Weißer Hirsch | Zionskirche Striesen

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