Jean de Bodt

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Jean de Bodt, von Louis de Silvestre gemalt

Jean de Bodt (* 1670 in Paris; † 3. Januar 1745 in Dresden) war ein Architekt des Klassizismus und ein General.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Der Sohn eines Mecklenburgers verließ als junger Ingenieur aus religiösen Gründen nach Aufhebung des Edikts von Nantes Frankreich. De Bodt ging nach Holland und fand Aufnahme im Kadettenkorps. Er begleitete später den Prinzen von Oranien als Kapitän der Artillerie und des Ingenieurkorps nach England. Hier wurde er "Engineer of the Tower" und nahm an den Schlachten in Flandern teil. Der von ihm entworfene Plan zum Palais von Whitehall veranlasste Kurfürst Friedrich III., ihn als Hofbaumeister nach Berlin zu holen. 1699 zum Kammerjunker ernannt, befehligte er eine Gardekompanie und leitete die Inspektion der königlichen Schlösser sowie der Militärgebäude.

1706 wurde er zum Befehlshaber der Artillerie und zum Kommandanten der Zitadelle von Wesel befördert mit dem Auftrag der Erneuerung der dortigen Festungswerke. Seit 1715 Generalmajor und seit 1719 Kommandant von Wesel, quittierte er den Dienst, weil seine Pläne für die Befestigung Magdeburgs nicht den Zuschlag erhielten.

August der Starke ernannte ihn am 13. Oktober 1728 zum Generalleutnant und Chef des Ingenieurkorps sowie zum Intendanten der Zivil- und Militärgebäude in Dresden. August III. übertrug ihn am 11. Oktober 1734 die Verantwortung als Kommandant der Neustadt und beförderte ihn am 16. März 1741 zum General der Infanterie. 1742 stand er der aus dem Ingenieurkorps hervorgegangenen Ingenieurakademie vor.[1]

Bei den Auseinandersetzungen um den Auftrag zum Bau der Hofkirche zog er den Kürzeren. Den Zuschlag erhielt Gaetano Chiaveri, der extra nach Dresden geholt wurde. Nach der faktischen Machtübernahme durch Heinrich von Brühl stand er im Schatten von Johann Christoph Knöffel. De Bodt war der Lehrer von Friedrich August Krubsacius.

[Bearbeiten] Werke

De Bodt vollendete das von Nehring begonnene und von Schlüter fortgeführte Zeughaus zu Berlin, baute das Schloss zu Potsdam, die Festungswerke und das Berliner Tor von Wesel sowie mehrere Paläste in Berlin und Dresden, darunter das Portal des Japapanischen Palais und Ballustraden der Elbbrücke.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. LÖFFLER, Fritz: Das Alte Dresden, Dresden 1956 S. 86 f.

[Bearbeiten] Weblinks

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