Japanisches Palais

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Mittelrisalit aus Richtung Elbe
Vorderansicht vom Palaisplatz
auch möglich: rodelnde Kinder vor dem Japanischen Palais in den 1960er Jahren

Seinen Namen verdankt das Japanische Palais dem Vorhaben, ein Porzellanschloss darin zu errichten. Heute befinden sich darin das Landesmuseum für Vorgeschichte, das Museum für Völkerkunde und die Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresdens. Seit 2009 findet alljährlich im August das vierwöchige Kulturfestival "Palais Sommer" im Garten des Japanischen Palais statt.

[Bearbeiten] Geschichte


[Bearbeiten] Dresdner Architektur und Dänemark

Wer auf dem Schlossplatz von Amalienborg die majestätischen Fassaden der vier den Platz flankierenden Palais betrachtet, wird über die Ähnlichkeit mit dem Dresdner Stil verblüfft sein. Die Mittelrisalite der Kopenhagener Palais scheinen mit der Elbfront des Japanischen Palais fast identisch. Auch die Etageneinteilung ist die gleiche klassisch-französische: das Erdgeschoss als bossierter Sockel, darüber die hohen Fenster der Beletage und obendrauf ein niedriges Mezzanin. Und in der Tat war es der junge Däne Nikolaj Eigtved, der später in Dänemark die Dresdner Kunststücke wiederholte. Dieser war als Gärtnergeselle auf die Walz gezogen, hatte in Warschau die Bekanntschaft mit Carl Friedrich Pöppelmann (Sohn des Zwingerarchitekten) gemacht und war als dessen Baukondukteur nach Dresden gefolgt. Dort erlebte er die Fertigstellung des Japanischen Palais unter der Leitung seines neuen Chefs Jean de Bodt. Er sah die Frauenkirche emporwachsen, die Anfänge der Königstraβe, und lieβ sich von Knöffels eben vollendeter Ritterakademie und dem Kurländer Palais beeindrucken. Nach seiner Ernennung zum Hauptmann im Sächsischen Ingenieurkorps begab Eigtved sich im Auftrag des baufreudigen dänischen Monarchen Christian VI. auf eine Studienreise nach Italien, Österreich und Bayern. Zurückgekehrt nach Kopenhagen, avancierte Eigtved bald zum führenden Architekten. So findet der Dresdner in der dänischen Hauptstadt einen Abglanz des einst so strahlenden Elbflorenz, während der Kopenhagener, den es gelegentlich nach Dresden verschlagen sollte, sich freuen kann, dass das Japanische Palais noch immer steht als ein sächsisches Bindeglied zwischen Frankreichs klassischem Barock und dem Baustil, der Kopenhagen um die Mitte des 18. Jahrhunderts seinen Stempel aufdrückte.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Fritz Löffler: Das alte Dresden. Geschichte seiner Bauten. 8. Aufl., E.A. Seemann, Leipzig 1987, S. 144.

[Bearbeiten] Weblinks

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