Installation „Trichter“

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„Der Trichter“
Das Seetor, vor 1782

Die begehbare Installation „Trichter“ der Künstlerin und Professorin Franka Hörnschemeyer befindet sich seit Juni 2011 an der Kreuzung Dr.-Külz-Ring und Seestraße.

Das Kunstwerk soll nicht nur an das historische Seetor erinnern, sondern auch daran, dass Dresden im 19. Jahrhundert zu den ersten deutschen Städten mit Abwasserkanalsystem gehörte. Durch eine Plexiglasscheibe sind Teile des unterirdischen Abwassersystems und des historischen Seetores sichtbar. Daher wurde die Installation in der Boulevard-Presse „Klo-Kino“ genannt. Eine Treppe, die von einer trichterförmigen Betonhülle umgeben ist, führt zur Sichtscheibe. Der sich verjüngende Trichter soll die Passanten förmlich nach unten ziehen.[1]

Die Installation wirkt auf Besucher überraschend, da der Abstieg nicht wie zu vermuten wäre, Zugang zu weiteren Räumen gewährt, sondern vor der Glasscheibe endet. Das Anbringen einer erläuternden Tafel, die den Besuchern die Hintergründe des Kunstwerks nahe bringt, steht noch aus.

Dem Bau des Kunstwerkes war ein jahrelanger Streit um Finanzierung und Standort vorausgegangen. Bereits 2003 hatte eine mit internationalen Experten besetzte Fachjury Franka Hörnschemeyers Entwurf als Sieger eines internationalen Wettbewerbs mit 520 Beteiligten gekürt. Erst am 19. November 2009 stimmte der Stadtrat mehrheitlich doch dafür, das Kunstwerk „Trichter“ zu realisieren.[2] Nach viermonatiger Bauzeit wurde er im Juni 2011 eingeweiht.[3]

Anfang Dezember 2011 erhielt Franka Hörnschemeyer für ihr Kunstwerk „Trichter“ den Preis für Kunst an öffentlichen Orten der „mfi management für immobilien AG“. Der international angesehene Preis wurde zum achten Mal ausgelobt und ist mit 50.000 Euro dotiert. Die siebenköpfige Jury, bestehend aus Kunsthistorikern, Kunstkritikern und Architekten, begründete ihre Entscheidung:

„Ohne zu dekorieren, macht der ‚Trichter' etwas sichtbar, was alle Zerstörungen überlebt hat. Form und Material nehmen Bezug auf ein Kanalsystem, das es verdient, optisch und akustisch erlebbar gemacht zu werden.“[4]

[Bearbeiten] Quellen

  1. http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2797834
  2. http://www.artnet.de/magazine/grunes-licht-fur-franka-hornschemeyers-dresdner-trichter/
  3. Pressemitteilung der Stadt Dresden, 6.12.2011
  4. Pressemitteilung der Stadt Dresden, 6.12.2011

[Bearbeiten] Weblinks

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