Horst Nobe

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Horst Nobe (* 11. Mai 1879 in Dresden; † 1. Januar 1951 ebenda)[1] war ein deutscher Jurist, Finanzbeamter und Eisenbahner, u. a. als königlich-sächsischer Finanzrat bei der Generaldirektion der sächsischen Staatseisenbahnen, später als Regierungs- und Reichsbahn-Oberrat, zuletzt als Abteilungspräsident in der Reichsbahndirektion Dresden.

[Bearbeiten] Familie

Horst Nobe entstammte der sächsischen Familie Nobe. Er war der mittlere Sohn des Oberingenieurs und Abteilungsvorstandes in der Generaldirektion der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen, dem Geheimen Baurat Leberecht Gustav Edmund Nobe (* 26. Dezember 1841 in Dresden; † 14. Juni 1915 ebenda) und dessen erster Ehefrau Marie Anna Nobe. Nobe hatte noch zwei Brüder:

Nobes Großeltern väterlicherseits waren der Dresdner Tischler Carl Gustav Nobe und dessen Ehefrau Amalia geb. Schneider. Horst Nobe war mit Marie Katharina Nobe verheiratet.

Die Generaldirektion der sächsischen Staatseisenbahnen, in der Wiener Straße, in der Nähe des Hauptbahnhofs
Siegelmarke der Generaldirektion

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Horst Nobe studierte nach seiner Schulbildung Rechtswissenschaften an der Universität in Leipzig, kehrte 1904 nach Dresden zurück, wo er erstmals im Dresdner Adressbuch von 1905 als Referendar verzeichnet ist. Er wohnte anfangs in einer Wohnung in der Werderstraße 8.[3] 1906 zog er an das Terrassenufer 3.[4] 1907 promovierte Nobe zum Dr. jur.,[5] im folgenden Jahr zog er - weiterhin als Referendar am königlichen Gericht tätig - in die Gerichtsstraße 27.[6]

1909, sein Vater war zu diesem Zeitpunkt Abteilungsvorstand der Verkehrstechnischen Abteilung der Generaldirektion der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen, trat Nobe als Finanzassessor ebenfalls in die Dienste der Direktion sächsischen Eisenbahnen. Im gleichen Jahr zog er in die Mosczinskystraße 7.[7] Er blieb in der Generaldirektion an der Wiener Straße vorerst bis 1911.

1911 zog Nobe nach Chemnitz, wo sein Bruder Fritz im gleichen Jahr noch als Landgerichtsreferendar arbeitete.[8] Nobe zog in Chemnitz an den Roßmarkt 2 [9] und arbeitete anfangs weiterhin als Finanzassessor bei den Staatseisenbahnen in der dortigen Königlichen Eisenbahnbetriebsdirektion.[10] 1913 wurde Nobe zum königlich-sächsischen Finanzamtmann in der Eisenbahnbetriebsdirektion Chemnitz erhoben. Im gleichen Jahr zog er dort in die Zschopauer Straße 54,[11] im folgenden Jahr in der gleichen Straße in die Hausnummer 68.[12] Mit Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Nobe zur sächsischen Armee eingezogen.

1916 kehrte Nobe abermals nach Dresden zurück, mittlerweile im Rang eines Finanzamtmannes bei der Generaldirektion der Staatseisenbahnen und zog in die Münchner Straße 26.[13] 1918 wurde Nobe noch vom letzten sächsischen König Friedrich August III. zum königlich-sächsischen Finanzrat erhoben.[14] 1919 zog er in den damals noch selbstständigen Vorort Blasewitz an den Schillerplatz 7.[15] 1920 mit der Unterstellung der Generaldirektion unter das Reichsverkehrsministerium als Zweigstelle Sachsen erhielt Nobe den Rang eines Regierungsrates.[16]

Ebenfalls ab 1926 ist Nobe im Rang eines Finanzrates verzeichnet,[17] ab 1927 auch als sogenannter "nichttechnischer" Reichsbahn-Oberrat.[18] 1930 war Nobe im Rang eines Reichsbahn-Oberrates Leiter des Dezernats 9 (Personen-, Gepäck- und Expressverkauf & Freifahrten) in der II. (Verkaufs-)Abteilung der Generaldirektion unter der Führung des Abteilungsleiters Hermann Domsch.[19]

1936 erhielt Nobe den Rang eines Reichsbahndirektors in der Reichsbahndirektion Dresden, hatte aber zu dieser Zeit keine direkte Leitung von einer der fünf Abteilungen der Direktion inne.[20] 1938 wurde Nobe zusammen mit Kurt Westphal Leiter der neu geschaffenen Abteilung VI, der maschinentechnischen Abteilung mit dem Titel eines Abteilungspräsidenten.[21] In dieser Funktion blieb er bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 1943/44 leitete er das Amt zusammen mit Hermann Siekmann.[22]

[Bearbeiten] Villa "Kleine Mutti" in Loschwitz

Zeichnung Villa "Kleine Mutti" (Villa Nobe) in der Calberlastraße 1c in Loschwitz

1920 kaufte Nobe die 1866 erbaute und heute unter Denkmalschutz stehende Villa "Rosa" in der Calberlastraße 1 von dem bisherigen Eigentümer, dem Landwirt Max Lüdemann.[23]

Das Haus gehörte in den 1880er Jahren dem Dresdner Kaufmann, Blumenfabrikanten und Inhaber der Firma "Felber & Schneider" Ernst Wilhelm Haase.[24][25]

Dem Haus in Hanglage in der Calberlastraße 1c in Loschwitz gab Nobe nach dem Kauf den Namen "Kleine Mutti".[26] Nach der Errichtung weiterer Villen erhielt die Villa ab 1923 die Hausnummer 1c.[27] Nobe wohnte dort mit seiner Frau im Erd- sowie im ersten Obergeschoss.[28]

Von beiden Etagen hat man eine Panoramasicht über Dresden. Zu dem knapp 2.500 Quadratmeter großen Grundstück gehört noch heute ein eigener Weinberg sowie ein kleines Winzerhaus im Fachwerkstil. 1926 ließ Nobe die Villa mit einer Wohnfläche von über 200 Quadratmetern vollständig um- und ausbauen.[29]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

  1. Sterberegister Dresden 1876-1952, Datensatz auf Ancestry
  2. Datensatz auf www.geocities.ws
  3. Adressbuch Dresden 1905, SLUB, S. 741
  4. Adressbuch Dresden 1907, SLUB, S. 745
  5. Adressbuch Dresden 1908, SLUB, S. 753
  6. Adressbuch Dresden 1909, SLUB, S. 753
  7. Adressbuch Dresden 1910, SLUB, S. 760
  8. Adressbuch Chemnitz 1911, SLUB, S. 706
  9. Adressbuch Chemnitz 1912, SLUB, S. 724
  10. Adressbuch Chemnitz 1913, Behördenverzeichnis, SLUB, S. 42
  11. Adressbuch Chemnitz, SLUB, S. 759
  12. Adressbuch Chemnitz 1915, SLUB, S. 778
  13. Adressbuch Dresden 1917, SLUB, S. 620
  14. Adressbuch Dresden 1919, SLUB, S. 611
  15. Adressbuch Dresden 1920, Vororte, SLUB, S. 2162
  16. Adressbuch Dresden 1921, SLUB, S. 624
  17. Adressbuch Dresden 1926/27, SLUB, S. 630
  18. Adressbuch Dresden 1927/28, SLUB, S. 668
  19. Helga Kuhne: Deutsche Eisenbahndirektionen, Eisenbahndirektion Dresden 1869-1993. VBN Verlag B. Neddermeyer, 2010, ISBN 978-3-941712-05-8, S. 36f.
  20. Adressbuch Dresden 1937, Behördenverzeichnis, SLUB, S. 64
  21. Adressbuch Dresden 1939, Behördenverzeichnis, SLUB, S. 46
  22. Adressbuch Dresden 1943/44, Behördenverzeichnis, SLUB, S. 31
  23. Häuserbuch Dresden 1920, Vororte, SLUB, S. 2416
  24. Adressbuch Loschwitz 1886, SLUB, S. 50
  25. Adressbuch Dresden 1886, SLUB, S. 180
  26. Häuserbuch Dresden 1921, Vororte, SLUB, S. 2495
  27. Ab 1924/25 im Häuserbuch Dresden, SLUB, S. 1296 als Hausnummer 1c
  28. Adressbuch Dresden 1922/23, SLUB, S. 709
  29. Exposé auf Immobilienscout24, abgerufen am 16.12.2017
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