Hohe Haine
Hohe Haine ist der Name für den Entwurf eines Hundertwasserhauses in der Dresdner Neustadt. Friedensreich Hundertwasser entwarf dieses Projekt 1997 für das 4700qm große Brachgelände gegenüber in Nachbarschaft der Pfunds Molkerei, welches sich entlang der Prießnitzstraße bis an den Alten jüdischen Friedhof erstreckt. Hundertwasser sah vor, dass die "Hohen Haine" Wohnen, Handel und Gewerbe unter einem Dach vereinen sollten. So sind neben Wohnungen auch eine Markthalle mit kulinarischer Meile, Gastronomie, Einzelhandel sowie Büros und Praxen vorgesehen. Außerdem ist ein Appartementhotel mit etwa 30 Zimmern geplant.
Die Entwürfe zeigen ein außergewöhnliches Architekturprojekt abseits der üblichen Normen, welches gekonnt eine Baulücke schließt. Auf der Bautzner Straße greift Hundertwasser die Höhe der Gründerzeithäuser auf und steigert sich bis zur Einmündung der Prießnitzstraße Etage um Etage. Das bis zu elf Stockwerke hohe Eckhaus, die "Hohen Haine" und das "Hundertaugenhaus" werden durch ein riesiges Schneckenhaus im Hof verbunden, welches bis zu drei Stockwerke tief in die Erde reichen soll. Kaum eine gerade Linie findet man in diesem Entwurf. Auf den Dächern und Terrassen stehen Bäume und Sträucher, als befände man sich in einem Garten. Man sieht Säulen und Schiffsbullaugen, Zwiebeltürme und farbige Fenster, von denen kaum eines dem anderen gleicht. Die kreative Architektur mit viel Grün zielt auf Wohnen inmitten urbaner Natur und könnte zu einem neuen kulturellen Wahrzeichen Dresdens werden.
Der Baubeginn war für 1998 angesetzt und für 2001 die Fertigstellung geplant. Durch das unentschlossene Handeln der Stadt Dresden und vermutlich aus finanziellen Gründen wurden die Entwürfe für die „Hohen Haine“ bis heute nicht verwirklicht. Erschwerend kam der Tod Hundertwassers hinzu, so dass im Moment völlig unklar ist, ob das Haus jemals gebaut wird. Da der Entwurf an die Stadt Dresden gebunden ist, kann das Haus nur hier gebaut werden. Eine Realisierung an anderer Stelle hatte Hundertwasser ausgeschlossen.
