Hildegart Bienert
Dr. med. Hildegart Bienert, auch Hildegard Schreiner-Bienert (* 25. Januar 1890 in Plauen bei Dresden; † vor 1963) war eine deutsche Ärztin und die älteste Tochter des Mühlenbesitzers Theodor Bienert.
Hildegart Bienert studierte Medizin und galt als eine der ersten deutschen Ärztinnen im deutschen Kaiserreich in einem ehemals ausschließlich den Männern vorbehaltenen Beruf. Ihre Doktorarbeit schrieb sie 1918 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel "Über halbteige, multiple Enchondrome. (Olliersche Wachstumsstörung". Sie arbeitete an der chirurgischen Universitätsklinik in Kiel bei Professor Wilhelm Anschütz (1870–1954) als Assistentin in der Uniklinik.[1] Im Jahr 1955 war Frau Dr. Hildegart Bienert 1. Vorsitzende der Business und Professional Woman – Germany Club München e.V. (BPW München)[2].
Hildegarts Ehemann Dr. G. Schreiner hielt 1963 noch 14,43 Prozent der Anteile der Bienertmühlen in der DDR, die in jenem Jahr noch knapp 300.000 Mark Gewinn erwirtschafteten. 1972 wurden die Bienert-Werke zum "VEB Dresdner Mühlen und Brotwerke" letztlich komplett verstaatlicht.[3]
[Bearbeiten] Familie
Hildegart Bienert entstammte aus der traditionsreichen Müllerfamilie Bienert, die bis in das 14. Jahrhundert zurück verfolgbar ist. Ihr Großvater Gottlieb Traugott Bienert (1813–1894) begründete mit einer erfolgreichen Geschäftsstrategie den Aufstieg vom kleinen Müller und Bäcker zu einem der reichsten Großindustriellen Dresdens.
Hildegarts Vater Ernst Theodor Bienert (* 18. September 1857 in Plauen bei Dresden; † 20. August 1935 in Dresden) führte die Bienert- und die von ihm zusammen mit seinem Bruder Erwin Bienert (1859–1930) weiter erfolgreich fort. Ihre Mutter war Bertha Bienert geb. Suckert (* 14. November 1868 in in Langenbielau/ Schlesien, heute Bielawa; † 17. März 1945 in Dresden). Hildegart hatte noch drei Brüder sowie eine Schwester:
- Theodor Günther (1891–1915)
- Walter Theodor (1893–?)
- Alice Esther (1894–?)
- Karl Gottfried (1896–1916)
Hildegart war mit Dr. G. Schreiner verheiratet.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)[4]
- Über entzündliche Strikturen des Rektums und ihre chirurgische Behandlung in Deutsche Zeitschrift für Chirurgie, September 1930
- Ein Kind wird erwartet: Über das Erleben der Mutterschaft und die Vorsorge für das kommende Kind, Verlag "Kleine Kinder", mehrere Ausgaben u.a. 1947, Co-Autorin mit Louise Diehl (1893–1967)
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Über entzündliche Strikturen des Rektums und ihre chirurgische Behandlung ; Journal: Deutsche Zeitschrift für Chirurgie, 27 Juli 1930
- ↑ Vorstandshistorie der BPW München
- ↑ Was aus dem Brotimperium wurde, Die Firmengeschichte nach 1900, Jürgen Riess in: Die Geschichte der Familie Bienert in: Dresdner Hefte 31. Jahrgang, Heft 116, 4/ 2013, herausgegeben vom Dresdner Geschichtsverein e.V., Gesamtredaktion Hans-Peter Lühr, S. 72
- ↑ Büchersuche zu Hildegart Bienert auf Google Books
- Deutsches Rolandbuch für Geschlechterkunde, herausgegeben vom Rolandverein zur Förderung der Stamm-, Wappen- und Siegelkunde, 1. Band, Dresden 1918
