Hermann Theodor Hettner

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Hermann Theodor Hettner

Hermann Theodor Hettner (* 12. März 1821 in Leisersdorf bei Goldberg in Schlesien; † 29. Mai 1882 in Dresden) war ein Literaturhistoriker und Kunstschriftsteller.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Der Sohn eines Rittergutsbesitzers besuchte ab 1833 das Gymnasium Hirschberg, studierte ab 1838 zuerst in Berlin, dann in Heidelberg Philosophie und Philologie und promovierte 1843 in Halle mit einer Abhandlung „De logices Aristotelicae speculativo principio“. Danach wandte er sich, namentlich während eines Aufenthalts in Breslau, von den abstrakt philosophischen zu kunst- und literargeschichtlichen Studien. Zu diesem Zweck trat er 1844 eine mehrjährige Reise nach Italien an, von der er nach archäologischen Studien und längerem Aufenthalt in Rom, Florenz und Neapel erst Ostern 1847 nach Deutschland zurückkehrte. Hettner habilitierte sich in Heidelberg als Privatdozent der Ästhetik und Kunstgeschichte und entwickelte eine rege akademische und literarische Tätigkeit. Seine Vorlesungen über Ästhetik, über Spinoza, über Poesie und Kunst der Gegenwart, über „Geschichte der Poesie und bildenden Künste von Gottsched und Raphael Mengs bis zur Gegenwart“ zeigten, dass er damals bereits auf eine Darstellung der Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen gleichzeitigen Strömungen des geistigen Lebens Wert legte. Später widmete er sich auch wieder der Literaturkritik.

Ostern 1851 wurde Hettner an die Universität Jena als außerordentlicher Professor der Ästhetik, der Kunst- und Literaturgeschichte berufen. Im Sommer 1852 unternahm er von hier aus gemeinsam mit Göttling und L. Preller eine Reise nach Griechenland. Noch bevor er Jena verließ, war der erste Teil seines umfassenden Hauptwerkes »Literaturgeschichte des 18. Jahrhunderts« erschienen, die er bis 1870 vollenden konnte und aus drei Teilen zur englischen, französischen und deutschen Literaturgeschichte bestand. Danach wandte sich Hettner vorwiegend kunsthistorischen Studien zur Geschichte der Renaissance zu.

Ostern 1855 wurde Hettner als Direktor der königlichen Antikensammlung und des Museums der Gipsabgüsse sowie als Professor der Kunstgeschichte an der Akademie der bildenden Künste nach Dresden berufen. Er stand mit vielen Künstlern, so mit Ernst Rietschel, in engem Kontakt. An der Kunstakademie gehörte er dem Akademischen Rat an.[1] Durch die Übernahme der Direktion des historischen Museums (1868) und die Berufung zum ordentlichen Professor der Kunstgeschichte am königlichen Polytechnikum erweiterte sich Hettners Wirkungskreis bedeutend. Er hatte vielfältige Verbindungen zu den literarisch und kunsthistorisch interessierten Kreisen der Stadt (Montagsgesellschaft, Vierzehner, Sächsischer Kunstverein, Historische Gesellschaft, Dresdner Salonblatt).[2] Beim Sächsischen Altertumsverein gehörte er dem Direktorium an [3] und im Gewerbe-Verein hielt er häufig Vorträge.[4]

Hettner wohnte zwischenzeitlich Lüttichaustraße 16[5], zuletzt in der Bergstraße 17 pt. und I. Stock. Nach seinem Tod fand er auf dem Alten Annenfriedhof die letzte Ruhe. Die Hettnerstraße ist nach ihm benannt.

[Bearbeiten] Werke

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch der Stadt Dresden, 1862
  2. Dirk Hempel: Literarische Vereine in Dresden. Kulturelle Praxis und politische Orientierung des Bürgertums im 19. Jahrhundert. Walter de Gruyter - Max Niemeyer Verlag, Berlin und New York, 2008.
  3. Sächsischer Altertumsverein, Dresden: Mittheilungen, Ausgaben 15-19, 1866
  4. Chronik des Gewerbevereins zu Dresden. Als Festschrift zur fünfzigjährigen Stiftungsfeier, Hoffmann Dresden, 1884
  5. Adressbuch der Stadt Dresden, 1868

[Bearbeiten] Weblinks

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