Hermann Domsch

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Dr. jur. Karl Hermann Domsch, auch Carl Hermann Domsch (* 14. Februar 1871 in Weisenbach im Murgtal bei Gernsbach/ Baden;[1]6. Dezember 1945 in Dresden-Klotzsche) war ein sächsischer Jurist, Eisenbahner und Beamter, zuletzt als Präsident der Reichsbahndirektion Dresden.

[Bearbeiten] Familie

Karl Hermann Domsch war der Sohn des Ingenieurs und Papierfabrikdirektors in Seidau [2] und seit 1870 in Weisenbach im Murgtal bei Gernsbach/ Baden,[3][4] Karl Arno Domsch (* 25. Februar 1840 in Bautzen; † 22. August 1907 ebenda) und dessen Ehefrau Margarethe geb. Reinhard (* 2. März 1849 in Bautzen; † 7. Juli 1935 in Dresden),[5][6] Tochter des Arztes, Entomologen, Geheimen Medizinalrates und Präsidenten des sächsischen Landesmedizinalkollegiums Hermann Reinhard (18161892).[7]

Hermann Domsch war mit Hedwig Luise geb. Steiger verheiratet. Das Paar hatte eine Tochter:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Die Generaldirektion der sächsischen Staatseisenbahnen, in der Wiener Straße, in der Nähe des Hauptbahnhofs
Königliches Finanzministerium, dem die Königlich Sächsische Staatseisenbahnen unterstanden
Siegelmarke der Generaldirektion

Hermann Domsch studierte Jura, promovierte zum Doktor der Rechtswissenschaften (Dr. jur.) und ist erstmals 1898 im Dresdner Adressbuch als Referendar verzeichnet. Er wohnte anfangs in Dresden in der Kurfürstenstraße 8.[9] 1899 ging er als Assessor zur Generaldirektion der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen.[10] Ein Jahr später zog er in die Eisenstuckstraße 7,[11] wo er bis 1901 blieb.

1905 kehrte Domsch als Finanz-Assessor zur Generaldirektion nach Dresden zurück und zog in die George-Bähr-Straße 4,[12] 1908, nachdem er eine Villa in Klotzsche-Königswald gekauft hatte, in die dortige Querallee 14.[13] Ein Jahr später, 1909 wurde Domsch zum königlichen Finanzrat in der Generaldirektion der Staatsbahnen ernannt.[14]

1919 erhielt Hermann Domsch den Titel eines Oberfinanzrates,[15] wurde 1920 zum Oberregierungsrat erhoben [16] und 1925 in den Rang eines Reichsbahn-Oberrates.[17] 1927 wurde Domsch Abteilungsleiter sowie zum Direktor bei der Reichsbahndirektion Dresden ernannt.[18][19]

Am 1. November 1931 übernahm Hermann Domsch von seinem Vorgänger Kurt Mettig das Amt des Präsidenten der Reichsbahndirektion Dresden. Gleichzeitig zog er in eine Dienstwohnung in der Schnorrstraße 69, einem Haus, dessen Eigentümer die Deutsche Reichsbahn war.[20] Seine Villa in Klotzsche vermietete Domsch bis zum Kriegsende. In seine Amtszeit als Präsident fielen folgende Ereignisse in der Reichsbahndirektion Dresden:

In seiner Funktion als Präsident der Reichsbahndirektion Dresden eröffnete Domsch am 21. Mai 1933 die Ausstellung „Neues von der Reichsbahn“ in den Ausstellungshallen in Johannstadt , u.a. mit der damals neuesten Errungenschaft des Fahrzeugbaus, dem „Fliegenden Hamburger“, betonte aber in seiner Rede, dass die Reichsbahn in finanziellen Schwierigkeiten stecke und die Einnahmen im Vergleich zum Betriebsjahr 1929 um 45 Prozent gesunken sein.[21]

Domsch übte das Amt des Reichsbahn-Direktionspräsidenten knapp fünf Jahre lang aus und übergab am 30. September 1936 die Amtsgeschäfte an seinen Nachfolger, Dr. jur. Walter Schmidt. Noch im gleichen Jahr zog er in den Stadtteil Weißer Hirsch, in die Plattleite 60,[22] wo er noch bis mindestens 1944 wohnte.[23]

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. A. Felix: Der Civilingenieur, Band 34, 1888, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 281
  2. Als solcher im Adressbuch Bautzen 1883, S. 40, SLUB
  3. A. Felix: Der Civilingenieur, Band 34, 1888, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 281
  4. Zentral- und Bezirks-Amtsblatt für Elsass-Lothringen, 1900, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 99
  5. Datensatz auf Ancestry
  6. Datensatz auf Ancestry
  7. Dr. Michael Heinrich Reinhard: Familie Reinhard in: Deutsches Geschlechterbuch, Band 217, S.381-462, Ausgabe 2004, Starke Verlag Limburg/Lahn, einschließlich Ergänzungen von 2011
  8. Datensätze auf Ancestry
  9. Adressbuch Dresden 1898, SLUB, S. 139
  10. Adressbuch Dresden 1900, SLUB, S. 199
  11. Adressbuch Dresden 1901, SLUB, S. 212
  12. Adressbuch Dresden 1906, SLUB, S. 252
  13. Adressbuch Dresden 1909, Vororte, SLUB, S. 2595
  14. Adressbuch Dresden 1910, Vororte, SLUB, S. 2626
  15. Adressbuch Dresden 1920, SLUB, S. 182
  16. Adressbuch Dresden 1921, Vororte, SLUB, S. 2369
  17. Adressbuch Dresden 1926, SLUB, S. 192
  18. Adressbuch Dresden 1927/28, Vororte, SLUB, S. 2249
  19. pdf-Download: Zentralblatt der Bauverwaltung, Zeitschrift für Bauwesen, 51. Jahrgang, Nr. 47, 11. November 1931, S. 684
  20. Adressbuch Dresden 1933, SLUB, S. 161
  21. Ausstellungen 1933 im JohannStadtArchiv
  22. Adressbuch Dresden 1937, SLUB, S. 262
  23. Adressbuch Dresden 1943, SLUB, S. 228


[Bearbeiten] Weblinks

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