Hans Waloschek

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Hans Waloschek 1980
Kirchhoffstraße um 1940
Volkshaus Riesa 1930

Mit seinen Wohn- und Gesellschaftsbauten in Dresden, Meißen und Riesa zählt der Österreicher Hans Waloschek zu den Vertretern der „Neuen Sachlichkeit“ in der deutschen Architekturgeschichte.

Am 13. Juli 1899 in Wien geboren, besuchte er die Volks- und Bürgerschule, anschließend die „Gewerbliche Fortbildungsschule für das Baugewerbe Wien III“, begann gleichzeitig eine Maurerlehre und beendete diese 1916. Die „Baufachschule der Staatsgewerbeschule Wien I“ schloss er 1919 mit dem Reifezeugnis ab.

Noch vor Abschluss der Baufachschule durfte Hans Waloschek für Architekten der berühmten „Wiener Siedlungsbewegung“ arbeiten. In den Jahren 1920/21 war er als Bauleiter in Leipzig und ab Mai 1922 in Wien für den „Österreichischen Verband für Siedlungs- und Kleingartenwesen“ tätig.

Seit März 1928 bei der von den Freien Gewerkschaften gegründeten „Deutschen Wohnungsfürsorge-Gesellschaft für Beamte, Angestellte und Arbeiter“ (Dewog) in Berlin beschäftigt, wurde er im gleichen Jahr zum Leiter ihres Baubüros für Mitteldeutschland ernannt. Als solcher war er Mitbegründer und Technischer Leiter der am 7. Mai 1928 in das Handelsregister der Stadt Dresden eingetragenen Tochtergesellschaft der Dewog, der „Gemeinnützige Wohnungs- und Heimstättengesellschaft für Arbeiter, Angestellte und Beamte“ (Gewog).

Hans Waloschek trug die Verantwortung für die Planung und den Bau eines beachtlichen Teils der Großsiedlung Dresden-Trachau, die nach einem schon 1925 erstellten Bebauungsplan ab 1928 errichtet wurde. Er entwarf die Häuser in der Fraunhoferstraße, der Carl-Zeiss-Straße, der Kirchhoffstraße, der Industriestraße sowie die Siedlung „Sonnenlehne“ in der Schützenhofstraße.

Das interessanteste Vorhaben des Architekten Hans Waloschek war aber das Volkshaus in Riesa (1930), das heute als Musterbeispiel für den modernen Bauhaus-Stil gilt. Insgesamt hat er in Sachsen über 1.200 Wohneinheiten in Siedlungen und 170 Einfamilienhäuser gebaut.

Seit 1928 wohnte Hans Waloschek mit seiner Frau in Dresden, ab Mai 1930 auf der Kirchhoffstraße in Trachau. Als engagierter Sozialdemokrat musste er mit seiner Frau und den beiden in Dresden geborenen Kindern Deutschland im Jahre 1933 verlassen. Sie flohen zunächst nach Wien, wanderten 1936/37 nach Argentinien aus und kehrten erst im Juli 1959 nach Deutschland zurück. Hans Waloschek ist am 28. Oktober 1985 in Wien gestorben.

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