Hafenschänke

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Hafenschänke um 1910
ehem. Hafenschänke 1997
Inschrift „An Gottes Segen ist alles gelegen. Erbauet im Jahre 1856. C. Stelzer“, 1998

Die "Hafenschänke", zeitweise auch "Hafenschenke", war eine Gaststätte in Dresden-Pieschen, genauer im Pieschener Winkel an der Leipziger Straße 108 (östliche Ecke Rehefelder Straße; bis zur Eingemeindung Pieschens 1897 Nr. 28[1], bis 1904 Hausnummer 88[2]). Die Restauration sowie ein Fleisch- und Wurstwaren-Verkauf befanden sich im Erdgeschoss des zweistöckigen Gebäudes, im ersten Obergeschoss waren Wohnungen. Vor dem Haus lud ein kleiner Garten zum Draußensitzen ein.

Eigentümer und Betreiber der Hafenschänke waren von Ende des 19. Jahrhunderts bis etwa 1919 Fleischermeister Ewald Paul Mai[3], anschließend bis mindestens zum Ende des Zweiten Weltkrieges Max Moritz Merbitz.[4]

Laut www.dresdner-stadtteile.de gehörte die Hafenschänke zu den preiswerteren Lokalen im Stadtteil.[5] Am Anfang des 20. Jahrhunderts war die Gaststätte das "traditionellen Versammlungslokal" der Dresdner Geflügelzüchter. Deshalb wurde dort auch 1906 der Klub der Maltesertaubenzüchter Deutschlands gegründet.[6] In den 1920er und 30er Jahren bildete die Hafenschänke samt Biergarten den Mittelpunkt der Strandfeste im Pieschener Winkel.[7]

Das einstige Gaststättengebäude wurde nach langem Leerstand 2009 abgerissen[8], heute befindet sich an seiner Stelle eine Brache.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Adressbuch 1897, 6. Teil, S. 285
  2. Adressbuch 1904, 2. Teil, S. 370; Adressbuch 1905, 3. Teil, S. 382
  3. Adressbuch 1898, 2. Teil, S. 241; Adressbuch 1918, 3. Teil, S. 337; Adressbuch 1920, 3. Teil, S. 345
  4. Adressbuch 1943/44, 5. Teil, S. 479
  5. https://web.archive.org/web/20220922013915/dresdner-stadtteile.de/Neustadt/Leipziger_Vorstadt/Leipziger_Strasse/leipziger_strasse.html (archive.org)
  6. http://www.maltesertauben.de/img/pdf/Bericht_Prof_Schille.pdf
  7. „Erinnerungen an das Strandfest im Pieschener Winkel des Jahres 1932“ von Wolfgang Roder (1924-2014), nach 1990 Mitglied der Seniorenakademie „Zeitzeugenarchiv“; Quelle: Archiv Klaus Brendler
  8. Auf der Google-Streetview-Aufnahme vom September 2008 steht die Ruine noch. Luftaufnahmen 2006/07 und 2009/10 im Themenstadtplan, Abrissjahr-Angabe bei http://www.dresdner-stadtteile.de/Neustadt/Leipziger_Vorstadt/Leipziger_Strasse/leipziger_strasse.html
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