Gustav von Metzsch-Reichenbach

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Karl Gustav Heinrich von Metzsch-Reichenbach, früher Carl Gustav Heinrich von Metzsch (* 4. März 1835 in Friesen bei Reichenbach/Vogtland; † 26. Februar 1900 in Dresden) war ein sächsischer Jurist und Politiker, zuletzt im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Wirklichen Geheimen Rates. Von Metzsch war Mitglied des Sächsischen Landtages.

[Bearbeiten] Familie

Karl Gustav Heinrich von Metzsch, aus dem vogtländisch-thüringischen Uradelsgeschlecht derer von Metzsch, entstammte dem zweiten Zweig der Familie (Metzsch von und zu Reichenbach), die auf dessen Stifter Hans Dietrich von Metzsch (15831633).

Gustav von Metzsch war der älteste Sohn des königlich-sächsischen Kammerherrn, Rittergutsbesitzer und Abgeordnetem der I. Kammer des sächsischen Landtages, Karl von Metzsch (* 20. Februar 1804 in Friesen bei Reichenbach; † 3. Dezember 1880 in Dresden) und dessen 1833 geheirateter Ehefrau Wilhelmine Henriette Bianka Sylvia geb. von Ende aus dem Hause Romschütz (* 21. Januar 1816 in Uhlstädt; † 4. August 1894 in Hosterwitz). Von Metzsch hatte noch zwei Brüder:

Gustav von Metzsch heiratete am 26. März 1863 Emily Louisa geb. Goschen (18411926), eine Tochter des Bankiers Wilhelm Heinrich Goschen (17931866) und dessen Ehefrau Henrietta Ohmann († 1895). Seine Frau Emily war eine Schwester der britischen Politiker George Joachim Goschen und Edward Goschen aus der Oberlößnitzer Kaufmannsfamilie Goschen. Das Paar hatte drei Kinder:

Von Metzschs Ehefrau wohnte anfangs weiter im ehemals gemeinsamen Haus in Oberlößnitz,[1] ab 1911 in ihrem Haus im Augustusweg 11 in diesem Dresdner Vorort.[2] Zuletzt wohnte sie in Dresden in der Parkstraße 9.[3] Das Familiengrab der Adelsfamilie von Metzsch befindet sich auf dem St. Pauli-Friedhof im Dresdner Hechtviertel.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Von Metzsch erhielt seine höhere Schulbildung an der Landes- und Fürstenschule St. Afra in Meißen, in die er Ostern 1849 als Schüler eintrat. Sein Reifezeugnis erhielt er mit dem Abgang von dieser Schule zu Ostern 1855. Danach nahm er ein Studium der Rechtswissenschaften auf.

Nach erfolgreich bestandenem Staatsexamen kam von Metzsch 1860 nach Dresden und ist erstmals im Dresdner Adressbuch von 1861 als Akzessist beim königlichen Gerichtsamt verzeichnet. Er wohnte anfangs in der Landhausstraße 7.[4] Noch im gleichen Jahr wurde er Protokollant am Dresdner Gerichtsamt und zog in die Große Frauengasse 1,[5] wo er auch nur ein Jahr blieb. Danach arbeitete von Metzsch als Referendar beim Gerichtsamt in Großenhain.

1869 kehrte von Metzsch beruflich zurück nach Dresden, behielt aber bis 1872 seinen Wohnsitz in Niederlößnitz. In Dresden arbeitete er nun als Referendar und Akzessist am königlichen Finanzministerium.[6] 1872 bezog er eine Wohnung in der Lüttichaustraße 11.[7] 1874 schied er auf eigenen Wunsch aus dem sächsischen Staatsdienst,[8] erwarb ein Weingut in Oberlößnitz bei Radebeul und zog in das dortige Weindorf.

Von Metzsch zog in Oberlößnitz in die seinerzeit noch so benannte Hauptstraße 46-48, wo er 1880 als Weinbergbesitzer und königlicher Kammerherr verzeichnet ist.[9] Bereits 1883 wurde diese Straße in Schulstraße umbenannt.[10] 1893 wurde von Metzsch königlicher Oberzeremonienmeister,[11] 1894 königlicher Kämmerer.[12] 1897 erhielt von Metzsch vom sächsischen König Albert den Rang und den Titel eines Wirklichen Geheimen Rates.[13] Aufgrund dieses Ranges durften von Metzsch und seine Ehefrau den Ehrentitel „Exzellenz“ führen. Als solcher ist er letztmalig im Adressbuch von Dresden verzeichnet.[14]

Von Metzsch war als Bevollmächtigter der fünf Schönburgischen Rezessherrschaften Mitglied des Sächsischen Landtags des Königreichs Sachsen in den Jahren 1887/88, 1889/90 sowie des Außerordentlichen Landtags von 1889. Als Rittergutsbesitzer auf Reichenbach und Friesen zu Oberlößnitz war er bis 1900 als auf Lebenszeit gewählter Abgeordneter der Rittergutsbesitzer verantwortlich für den Vogtländischen Kreis.

Am 13. November 1899 erhielten die beiden Brüder Georg und Gustav von Metzsch in Dresden die königliche Genehmigung zur Führung des Namens von Metzsch-Reichenbach und Aufnahme des Wappens der Stadt Reichenbach in das Geschlechtswappen.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch Dresden 1901, S. 2326, SLUB
  2. Adressbuch Dresden 1912, S. 2990, SLUB
  3. Adressbuch Dresden 1926/27, S. 580, SLUB
  4. Adressbuch Dresden 1861, S. 162, SLUB
  5. Adressbuch Dresden 1862, S. 171, SLUB
  6. Adressbuch Dresden 1870, S. 211, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1873, S. 234, SLUB
  8. Adressbuch Dresden 1874, S. 245, SLUB
  9. Adressbuch Oberlößnitz 1880, S. 80, SLUB
  10. Adressbuch Oberlößnitz 1883, S. 42, SLUB
  11. Adressbuch der Lößnitz-Ortschaften 1894, S. 148, SLUB
  12. Adressbuch der Lößnitz-Ortschaften 1895, S. 173, SLUB
  13. Adressbuch der Lößnitz-Ortschaften, S. 203, SLUB
  14. Adressbuch Dresden 1900, S. 2190, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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