Gustav Leipoldt

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Dr. phil. Wilhelm Gustav Leipoldt (* 7. März 1850 in Plauen/ Vogtland; † 19. Dezember 1910 in Dresden) war ein sächsischer Lehrer, Kartograph und Geograph, zuletzt im Rang eines Professors sowie mit dem Titel eines königlich-sächsischen Studienrates am Königlichen Gymnasium in Dresden-Neustadt.


[Bearbeiten] Kindheit und Jugend

Wilhelm Gustav Leipoldt entstammte der weit verzweigten sächsischen Familie Leipoldt oder Leipold, teilweise auch Leupoldt geschrieben. Er war der Sohn des Drechslermeisters Wilhelm Ludwig Leipoldt, auch Leipold, in Plauen im Vogtland und dessen Ehefrau Caroline Amalie geb. Pöhler. Vater Wilhelm Ludwig Leipoldt war Hausbesitzer und Ackerbürger und betrieb bis zu seinem Tod 1882 eine Horndrechslerei in der Straßberger Straße 2 in Plauen [1]. Die Drechslereiwerkstatt wurde nach dem Tod des Vaters 1882 von Gustavs Bruder Heinrich Rudolph weiter geführt [2]. "Gustav besuchte die Volksschule seiner Vaterstadt. Seine Schulaufgaben hatte er in demselben Stübchen zu erledigen, in dem der Vater seine Drechslerarbeit tat." [3] Der Junge hatte eine enge Beziehung zu seinem drei Jahre älteren Bruder Robert, der als hochbegabt und fleißig geschildert wird, jedoch schon mit 15 Jahren verstarb.

Die Eltern waren religiös und übertrugen den Glauben auf den Sohn Gustav. "Von dem Gange zur Christmette, der durch Nacht und Schnee in das von Lichtern strahlende Gotteshaus führte, hat er den Seinen besonders gern und oft erzählt. ... Regen Sinn bekundete er frühe für die Natur, zunächst für das Leben in der Natur. Seine Schmetterlingssammlung bot ihm immer neuen Genuss, immer neue Anregung. Und als Knabe hat er sich schon erfreut an der landschaftlichen Schönheit seiner Heimat, die den Bewohnern seiner Vaterstadt damals noch unmittelbarer zugänglich war als heute, wo Plauen sich als eine Fabrikstadt darstellt." [4]

Dem Wunsch des 14jährigen entsprechend, gab ihn der Vater zu Ostern 1864 [5] auf das Lehrerseminar seiner Heimatstadt, wo er im Internat wohnte. "Von seinen Lehrern scheinen drei einen besonders starken Einfluss auf ihn ausgeübt zu haben. Dem Vizedirektor Große, der nachmals Pfarrer zu Kötzschenbroda war [6], und dem Seminaroberlehrer Römpler hatte er die religiöse Anregung zu verdanken. Der Musiklehrer Lohse weckte seine bedeutenden musikalischen Anlagen, die er leider unter der Arbeit seines Lebens nicht in entsprechender Weise weiter pflegen konnte. Auch das ausgesprochene Talent für Zeichenkunst und Malerei gelangte nicht zur vollen Entfaltung. Doch hat ihm dieses wesentliche Dienste geleistet für Herstellung der Landkarten, von denen an anderer Stelle die Rede sein wird. Seine Lehrer waren alsbald auf ihn aufmerksam geworden, und die Prüfung bestätigte ihr günstiges Urteil. In Rücksicht auf seine Leistungen genoss er die Vergünstigung, die Wahlfähigkeitsprüfung früher ablegen zu dürfen, als das Gesetz vorschrieb." [7]

Nach einjähriger Tätigkeit als Lehrer an einer Plauener Bürgerschule [8] ging der 21jährige 1871 nach Leipzig, um Philosophie bei Prof. Drobisch, Theologie und Kirchengeschichte bei den Prof. Kahnis und Luthardt sowie als Lieblingsfach Erdkunde bei Prof. Oscar Peschel zu studieren, dem er auch persönlich nahestand.

Nach bestandenem Staatsexamen im November 1873 wurde Leipoldt zum 1. April 1874 als "provisorischer Oberlehrer" am neugegründeten Königlichen Gymnasium zu Dresden-Neustadt angestellt [9]. Dieses Gymnasium, nach 1918 "Staatliches Gymnasium", stand, die Front der Holzhofgasse zugewandt, im Osten der Antonstadt / Äußeren Neustadt im Winkel zwischen Melanchthonstraße, Löwenstraße und Holzhofgasse. Das Gebäude fiel 1945 den Bomben zum Opfer; an seiner Stelle wurde 1956/57 der heutige Integrationskindergarten "Knirpsenwiese" erbaut.

Bereits im Dresdener Schuldienst stehend, erwarb sich Gustav Leipoldt "die Würde eines Dr. phil. Seine Dissertation, ein Werk mühsamster und sorgsamster Berechnung, stellte 'die mittlere Höhe Europas' fest." [10] Die Drucklegung der Dissertation, vollzog sich "unter unsrer, seiner Amtsgenossen, lebhafter Anteilnahme" [11].


[Bearbeiten] Berufliches Wirken

Im Kollegium der jungen Schule engagierte sich der 24jährige von Anfang an. Neben der Verwaltung der Lehrmittel für den geschichtlichen und den geographischen Unterricht, die er stets auf dem Laufenden hielt und im Laufe der Jahre zu einer großen Sammlung ausbaute, verwaltete er mehrere der Schule zugedachte Stiftungen und redigierte ab 1875 die Jahresberichte, die jedes Gymnasium der Kaiserzeit zum Schuljahresende als Rechenschaftsbericht veröffentlichen musste. "Und kein Fehler, kein Versehen entging seinem scharfen Auge." [12] Mit Pflichttreue, die Gewissenhaftigkeit, die Gründlichkeit arbeitend, muss sein Geographie-, Mathematik-, Deutsch-, Geschichts- und naturwissenschaftlicher Unterricht sehr beliebt gewesen sein. "Es war ihm allezeit eine unvergleichliche Freude, die einzelne Lehrstunde zu einem Kunstwerk zu gestalten, das seines Erfolges gewiss sein durfte." [13] Wer die Phantasie seiner Schüler mit Examensarbeiten wie "Bericht eines Wassertropfens über seine Erlebnisse" anregt [14], muss als Lehrer beliebt gewesen sein. Für sein Ansehen spricht auch, dass man zur Feier des 25-jährigen Schuljubiläums gerade ihn die Festrede halten ließ [15].

Daneben unterrichtete Leipoldt auch an Dresdener Privatschulen, da er der Meinung war, "dass es für Privatschulen schwer sei, sich Lehrkräfte dauernd zu erhalten." [16] Offenbar waren auch Mädchenschulen darunter (bis zum Zweiten Weltkrieg waren in Deutschland getrennte Schulen üblich). Wie sonst erklärt sich die Formulierung des Nachrufs, der ausdrücklich vom "reichen Dank seiner vielen Schülerinnen" spricht?

Im Gegensatz zu anderen Lehrern blieb Leipoldt wissenschaftlich tätig. Es scheint ihm ein Bedürfnis gewesen zu sein, den Lernstoff nicht nur an Gymnasiasten zu verteilen, sondern ihn allen Interessierten zugänglich zu machen. Seine wichtigste Leistung besteht in der Herausgabe des Hauptwerkes seines Lehrers Oscar Peschel, der "Physischen Erdkunde", die dieser bei seinem frühen Tod zwar handschriftlich fertiggestellt, aber nicht druckfertig redigiert hatte. Leipoldt gab dem Manuskript eine neue Gestalt, veröffentlichte das Werk 1879-80 in zwei Bänden und erlebte auch noch eine Zweitauflage. In späteren Jahren machte sich Leipoldt auf kartographischem Gebiet einen Namen. Unter seinen Händen entstanden viele Landkarten, im Hinblick auf seinen Beruf vorrangig Schulwandkarten, und sowohl topographische als auch thematische. Die in der Sächsischen Landesbibliothek erhaltenen Exemplare zeigen, dass er Wert auf ein anschauliches und einprägsames Kartenbild legte. Dazu zählt nicht nur die Klarheit der Darstellung, sondern auch der Mehrfarbdruck (der um 1890 bei Schulatlanten noch nicht selbstverständlich war). Mit den Jahren errang sich Leipoldt eine Meisterschaft, die Lehrer und Schüler schätzten. "Diese Karten haben ausnahmslos weiteste Verbreitung gefunden, so der Atlas, der zwei Planigloben enthielt, und von jedem Erdteil zwei Karten, je eine für politische und für physische Erdkunde, ferner zahlreiche Heimatskarten, Karten zur Geschichte Sachsens, eine Verkehrskarte von Mitteleuropa. Den größten Erfolg hat ergehabt mit der Weltverkehrskarte, die, auf genauer Durcharbeitung der Prospekte sämtlicher Dampfergesellschaften der Welt gegründet, allein in Tausenden von Exemplaren Verbreitung fand. Und die künstlerisch schönste Karte ist die von Palästina gewesen, weil es ihm gelungen war, das Gebirgsrelief mit erstaunlicher Klarheit und Plastik aus dem Papier herauszuheben." [17] Die Beschaffungslisten der Jahresberichte deutscher Gymnasien zeigen, dass seine "Handkarte zur Geschichte der Wettinischen Lande" in vielen sächsischen Gymnasien, seine "Verkehrskarte von Mitteleuropa" und mehr noch die "Wandkarte des Weltverkehrs" in Gymnasien ganz Deutschlands verbreitet war.

Leipoldts Beschäftigung mit aktuellen Fragen zeigt sich in der Abhandlung "Die Leiden des Europäers im afrikanischen Tropenklima und die Mittel zu deren Abwehr", die er 1887 als Anhang zum Jahresbericht seiner Schule veröffentlichte. Erst drei Jahre zuvor hatte Deutschland mit Togo, Kamerun und Deutsch-Südwestafrika (dem heutigen Namibia) eigene Kolonien in Afrika erworben. 1885 kann Deutsch-Ostafrika (das heutige Tansania) dazu. Von der Küste aus drangen die Kolonialtruppen ins kaum erforschte Innere vor und machten aufsehenerregende Entdeckungen, wie Ackerbaukulturen auf fruchtbaren Böden in Kamerun. Wie für spätere Generationen das Atomzeitalter oder die Raumfahrt, war in jenen Jahren die Kolonialfrage die "Löwin unter den Tagesfragen" [18]. Nationalbewusstsein und Kolonialbegeisterung zogen sich durch alle Schichten der Gesellschaft: in Sachsen wurden Kleingartenkolonien, in Berlin Straßen nach Kolonialorten benannt, und exotische Früchte und Gegenstände gab es lange Zeit in "Kolonialwarenläden". Wirtschaft und Politik erhofften sich eine Lenkung des Auswandererstroms weg vom Traumziel USA in die eigenen Kolonien. Obwohl die Tropenerfahrung und -medizin noch in den Kinderschuhen steckte, erarbeitete Leipoldt in seiner gründlichen Art aus zahllosen Einzelquellen ein "Klimagutachten", das diesen Erwartungen widersprach. Dass er nicht nur die Berufswahl seiner Gymnasiasten beeinflussen wollte, zeigt die gleichzeitige Drucklegung als selbständiges Werk bei Duncker & Humblot in Leipzig. Er sollte Recht behalten: während zehntausende deutsche Auswanderer nach Nord- und Südamerika zogen, sind in Afrika (von Namibia abgesehen) keine dauerhaften deutschen Siedlungen entstanden.

Vielseitig, wie er war, rezensierte Leipoldt zahlreiche Bücher zur christlichen Apologetik und hielt Vorträge darüber. Als tief religiöser Mensch war ihm wichtig, das Weltbild der Bibel mit den wachsenden Erkenntnissen der Wissenschaft zu vereinen und "das Recht der biblischen Wahrheit gegen unbillige Angriffe in Schutz zu nehmen" [19]. Auch Vorträge über verschiedene Fragen der Astronomie sind überliefert. Auch hier schaute Leipoldt über den Fachhorizont hinaus: im Winterhalbjahr 1877/78 veranstaltete das Lehrerkollegium in der Aula eine Vorlesungsreihe, in der Leipoldt über "die Bewohnbarkeit anderer Welten und der Erde in zukünftigen Zeitaltern" sprach [20]."Solche Lehrer hat die bürgerliche Gesellschaft in großer Zahl hervorgebracht, ähnlich den Pfarrern der Feudalzeit, und wir haben unsere Lehrer ... so überlastet, dass diese Art von Lehrern fast ausgestorben ist, Lehrer, die echt wissenschaftlich auf den verschiedensten Gebieten, zumeist mit lokaler Bindung, arbeiten." (Jürgen Kuczynski [21]).

Leipoldts fachliches Wirken wurde mehrfach gewürdigt. Nachdem er 1894 in den Rang eines Professors erhoben worden war [22], wurde ihm im Frühjahr 1910 der Titel eines königlich-sächsischen Studienrates verliehen [23]. Das Ansehen Leipoldts kann man daran abschätzen, dass zu seiner Beerdigung mehrere Dresdener Gymnasien hochrangige Vertreter der Kollegien entsandten [24] und auf der Gedächtnisfeier für den Geographen wenige Tage nach seinem Tod ein Mitglied der Schuldirektion die Trauerrede hielt - eine Ehre, die zwischen 1885 und 1916 nur noch zwei weiteren Lehrern des Gymnasiums beschieden sein sollte.

Man mag es als Würdigung der Schule sehen, dass "Frau Studienrat Dr. Leipoldt" und ihr Sohn, zu diesem Zeitpunkt schon Professor an der Universität Kiel, nach dem Tode des Familienvaters der Witwen- und Waisenkasse des Gymnasiums die erhebliche Summe von 1000 Goldmark zukommen ließen [25].


[Bearbeiten] Familie

Schon bald nach Studienabschluss heiratete Gustav Leipoldt die Tochter des Zwickauer Lohgerbermeisters Carl Wilhelm Große, Elise Martha (1852-1938). [26]

1880 wurde dem Paar der Sohn Johannes (1880-1965) geboren. Er studierte in Berlin und Leipzig Theologie und Orientalistik, erwarb 1903 den philosophischen Doktorgrad und wurde 1916 Professor für Neues Testament an der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig. Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn war eng. "Als dann sein Sohn in seinen theologischen Arbeiten immer weitere Gebiete beschritt, hat unser Leipoldt seinem Arbeitsleben doch die Zeit abzugewinnen gewusst, ihm auf den Bahnen seiner Forschung zu folgen, mit ihm in die Probleme der neueren Theologie einzudringen. Wie er einst mit seinem Sohne Griechisch gelernt hatte (so dass er es sich zur Gewohnheit machen konnte, alltäglich einen Abschnitt aus dem Neuen Testament zu lesen), so las er später mit ihm die Druckbogen der Werke, deren Drucklegung dem jungen Privatdozenten und Professor wesentlich erleichtert ward durch die liebevolle, mit inniger Dankbarkeit anerkannte Sorgfalt seines Vaters. ... Heller schienen seine Augen zu leuchten, wenn er von seinem Johannes sprach, wenn er sich des Glückes freute, das diesem geworden war, als er sich selbst ein Haus gründen durfte im Geist und Sinn und nach dem Herzen seiner Eltern." [27] Nachdem er sich während der Nazizeit im Umfeld der Deutschen Christen bewegt hatte [28], konnte Johannes Leipoldt seine theologische Laufbahn nach 1945 fortsetzen und saß zeitweise sogar als Abgeordneter der CDU in der Volkskammer.

Während der Dresdener Jahre zog die Familie mehrfach in der Neustadt um. Lebte Leipoldt die ersten Monate in der Königstraße 13 [29], zog das junge Paar schon 1875 in die Louisenstraße 20 [30]. 1880 zog die Familie in die Birkengasse 20 [31] und 1887 in den Bischofsweg 80 [32]. Zum Lebensende wohnte Leipoldt im Bischofsweg 39 [33], wohin er 1893 gezogen war.

Leipoldts mit Arbeit angefülltes Leben wäre nicht möglich gewesen ohne Ausgleich. "Er schöpfte seine Kraft aus der Schlichtheit eines Tag für Tag mit der gleichen Regelmäßigkeit verlaufenden Lebens, das alles ausschloss und ablehnte, was irgend imstande gewesen wäre, die Frische des Körpers, die Spannkraft des Geistes auch nur zu berühren. Er schöpfte seine Kraft aus den unerschöpflichen Quellen der Natur. Das war seine Erquickung, in liebevollem Gespräch mit den Seinen, in anregender Unterhaltung mit den Amtsgenossen sich der näheren Umgebung dieser schönen Stadt zu freuen. Und die Großen Ferien haben ihn meist hinausgeführt auf weitere Reisen, die sorgfältig vorbereitet und dann zwiefach genossen wurden, weil er Eindrücke und Beobachtungen mit dem geschärften Auge des Geographen in sich aufnahm, weil er beständig gehoben wurde durch das Gefühl der Genugtuung, alles, alles, den ganzen gewissenhaft gebuchten Ertrag seiner Reisen für seine Schüler nutzbar machen zu können. Geschöpft hat er seine Kraft aus dem Glück, das ihm in seinem Hause gewährt war an der Seite seiner teuren Gattin, die in vollem Verständnis für die Aufgaben seines Lebens ihm das äußere und das innere Behagen schuf, dessen der arbeitsfrohe und am Abend doch arbeitsmüde Mann bedurfte. Bei der Feier der Silbernen Hochzeit haben beide miteinander zurückgeschaut auf ein Leben reichen Glückes." Bei allem dem gab Leipoldt auch der Glaube innere Kraft. "Ihn hat er gesucht von Jugend auf, und das sind die Höhepunkte seines Lebens gewesen, wenn er sich lesend in Hofackers geistesmächtige Predigten vertiefte, wenn er im Gotteshaus das Wort Gottes vernehmen, das Sakrament Jesu empfangen durfte, wenn er — wie er oft geäußert hat — das gehörte Wort in seiner Seele erklingen lassen durfte die ganze Arbeitswoche hindurch bis zu dem neuen Sabbath." [34]

Der Nachruf seiner Schule preist ihn als "durch und durch lauterer, bescheidener Charakter, still in sich gekehrt und niemandes Feind, wohl aber allen ein stets williger Helfer, als Lehrer ein Vorbild von Gewissenhaftigkeit und auf seinem wissenschaftlichen Gebiete ein anerkannter Forscher." [35]

Im Spätherbst 1910 erkrankte der 60jährige an einer Lungenentzündung, die ihn zunehmend schwächte [36]. "Schon vor Wochen mahnten die Freunde, er solle seine Tätigkeit unterbrechen, Pflege und Genesung suchen. Er hielt dennoch fest an dem Entschluss, die laufenden Pflichten zu erfüllen bis zur äußersten Grenze seines Könnens. Am 10. Dezember äußerte er auf dem Schulweg zu einem der Amtsgenossen: 'Nun habe ich meine Korrekturen glücklich bewältigt, in dem Klassenunterricht bin ich tüchtig vorwärts gekommen. Jetzt freue ich mich auf Weihnachten.' Am 14. Dezember begann ihm doch die Kraft zu versagen. Er musste seine Lehrtätigkeit einstellen. Am 4. Advent hat er sich noch eines Advents- und Weihnachtsgrußes von befreundeter Hand gefreut." In der Nacht darauf erlitt er einen Herzschlag. [37]

Gustav Leipoldt ruht auf dem Trinitatisfriedhof in Dresden-Johannstadt. Seine Witwe Elise Martha lebte noch 1915 in Dresden. [38]


[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)


[Bearbeiten] Quellen


[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch Plauen/V. 1854, SLUB, S. 100, sowie Adressbuch Plauen/V. 1878, SLUB, S. 136.
  2. Adressbuch Plauen/V. 1884, SLUB, S. 151; zum Sterbejahr des Vaters siehe die Gedächtnisrede auf Studienrat Prof. Dr. Leipoldt 1910.
  3. Gedächtnisrede auf Studienrat Prof. Dr. Leipoldt 1910.
  4. Gedächtnisrede auf Studienrat Prof. Dr. Leipoldt 1910.
  5. Festschrift zum 25jährigen Bestehen des Gymnasiums. - Der Schuljahreswechsel fand bis in den Zweiten Weltkrieg hinein zu Ostern statt.
  6. Das Elbedorf Kötzschenbroda ist heute ein Stadtteil von Radebeul. Wahrscheinlich hat Große in der heutigen, 1885 erbauten Friedenskirche gewirkt.
  7. Gedächtnisrede auf Studienrat Prof. Dr. Leipoldt 1910.
  8. Festschrift zum 25jährigen Bestehen des Gymnasiums.
  9. So nach der Festschrift zum 25jährigen Bestehen des Gymnasiums; erst nach seiner Promotion 1875 wurde er "ständiger Oberlehrer". Der Schuljahresbericht 1900/01 verzeichnet zum 1. April 1900 Leipoldts 25jähriges Amtsjubiläum.
  10. Gedächtnisrede auf Studienrat Prof. Dr. Leipoldt 1910.
  11. Gedächtnisrede auf Studienrat Prof. Dr. Leipoldt 1910.
  12. Gedächtnisrede auf Studienrat Prof. Dr. Leipoldt 1910.
  13. Gedächtnisrede auf Studienrat Prof.Dr. Leipoldt 1910.
  14. Schuljahresbericht 1885/86.
  15. Schuljahresbericht 1899/1900.
  16. Gedächtnisrede auf Studienrat Prof. Dr. Leipoldt 1910.
  17. Gedächtnisrede auf Studienrat Prof. Dr. Leipoldt 1910.
  18. Freiwald Thüringer: Zur Kolonisationsfrage. In: "Die neue Zeit" (Stuttgart), Nr. 1/1884.
  19. Gedächtnisrede auf Studienrat Prof. Dr. Leipoldt 1910.
  20. http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/pageview/4927773?query=Leipoldt
  21. Jürgen Kuczynski: Wirklichkeit und Unwirklichkeit "Märkischer Forschungen". Offener Brief eines Wissenschaftlers an Günter de Bruyn. Zuerst erschienen als "Jürgen Kuczynski an Günter de Bruyn" in "Sinn und Form", Heft 4/1979; als Buch in: Jürgen Kuczynski, "Jahre mit Büchern", Aufbau-Verlag Berlin (Ost) und Weimar, 2. Auflage 1987, ISBN 3-351-00183-5, S. 145-148. Kuczynski charakterisiert den Lehrer Pötsch in de Bruyns Buch "Märkische Forschungen".
  22. Adressbuch Dresden 1895, SLUB, S. 481
  23. Schuljahresbericht 1910/1911.
  24. http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/pageview/4185777?query=Leipoldt
  25. Schuljahresbericht 1910/1911.
  26. Große wohnte in der Äußeren Schneeberger Straße in Zwickau, letztmalig im Adressbuch Zwickau 1875, SLUB, S. 279, verzeichnet. Lt. Zwickauer Adressbuch 1885 hatte zu diesem Zeitpunkt dessen Sohn Paul Gustav Große bereits die Gerberei übernommen. Gustav Leipoldts Schwiegermutter war wahrscheinlich Christiane Caroline Große, die 1885 als Witwe in der Schneeberger Straße wohnte.
  27. Gedächtnisrede auf Studienrat Prof. Dr. Leipoldt 1910. Die Zitate in der vorliegenden Veröffentlichung lassen vermuten, dass Leipoldt auch die zu seiner Zeit wenig verbreitete englische Sprache beherrschte.
  28. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Edition Kramer, Koblenz 2013, ISBN 978-3-9811483-4-3, S. 364 f.
  29. Adressbuch Dresden 1875, SLUB, S. 225
  30. Adressbuch Dresden 1876, SLUB, S. 234
  31. Adressbuch Dresden 1881, SLUB, S. 278
  32. Adressbuch Dresden 1888, SLUB, S. 344
  33. Totenschau der "Dresdener Geschichtsblätter" 1912.
  34. Gedächtnisrede auf Studienrat Prof. Dr. Leipoldt 1910.
  35. Schuljahresbericht 1910/1911.
  36. Schuljahresbericht 1910/1911.
  37. Gedächtnisrede auf Studienrat Prof. Dr. Leipoldt 1910.
  38. Adressbuch Dresden 1915, SLUB, S. 647
  39. Werke von Gustav Leipoldt auf www.worldcat.org
  40. http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/pageview/3851678?query=Leipoldt
  41. http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/pageview/5446535?query=Leipoldt
  42. http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/pageview/6582557?query=Leipoldt
  43. http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/pageview/7343030?query=Leipoldt
  44. http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/pageview/7531411?query=Leipoldt
  45. http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/pageview/4207873?query=Leipoldt
  46. http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/pageview/4928117?query=Leipoldt
  47. http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/pageview/4168118?query=Leipoldt
  48. http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/pageview/7113144?query=Leipoldt
  49. http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/pageview/4928311?query=Leipoldt
  50. http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/pageview/4353595?query=Leipoldt


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